Welchen Fisch darf mein Baby essen?

Fisch ist gesund, er liefert uns viele wichtige Vitamine, Mineralstoffe und wertvolle Omega-3-Fettsäuren. Viele Eltern fragen sich deshalb zum Beikoststart, ob auch das Baby Fisch schon essen darf. Die Antwort darauf und alle anderen wichtigen Infos zu dem Thema verraten wir dir hier.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Fisch liefert viele wichtige Nährstoffe und wertvolle Omega-3-Fettsäuren.
  • Auch für dein Baby ist Fisch sehr gesund.
  • Sobald du mit der Beikost anfängst, kannst du deinem Kind auch Fisch anbieten.
  • Am besten gibst du deinem Baby ein- bis zweimal pro Woche etwa 20-30 Gramm Fisch.
  • Aber Achtung: Bitte unbedingt vorher auf versteckte Gräten prüfen!
  • Bestimmte Fischarten solltest du allerdings vermeiden, weil sie relativ viel Quecksilber enthalten.

2. Darum ist Fisch für dein Baby so gesund

Fisch ist eine hervorragende Proteinquelle für dein Baby. Und Fisch ist voll mit Omega-3-Fettsäuren, die wichtig für die Entwicklung von Gehirn und Augen sind. Außerdem enthält Fisch viel Jod, dass dein Schatz für die Entwicklung seines Nervensystems braucht. Dazu ist Fisch ein guter Lieferant von Vitamin D und B2 sowie Kalzium, Phosphor und Mineralstoffen wie Eisen, Zink, Magnesium und Kalium.

Gekochter oder gedünsteter Fisch hat eine weiche Textur und eignet sich deswegen auch ideal für die ganz Kleinen. Fisch ist leicht verdaulich und verursacht keine Verstopfungen oder Blähungen.

Aber Achtung: Leider enthalten einige Fische Quecksilber, das kann die Entwicklung deines Babys beeinträchtigen. Das Quecksilber kannst du weder durchs Reinigen, Zubereiten noch durchs Kochen entfernen – deshalb solltest du unbedingt darauf achten, deinem Schatz nur bestimmte Fischarten zu geben.

3. Ab wann darf mein Baby Fisch essen?

Sobald dein Baby seine erste feste Nahrung bekommt, kannst du ihm auch Fisch anbieten. Im Normalfall ist das etwa ab dem 6. Monat. Spätestens mit einem Jahr sollte dein Kind schon Fisch gegessen haben. Bei Lebensmitteln, die Kinder erst nach einem Jahr zum ersten Mal essen, steigt nämlich das Risiko, dass sie eine Lebensmittelallergie entwickeln.

Wichtig: In sehr seltenen (!) Fällen kann es vorkommen, dass ein Baby den Fisch nicht verträgt bzw. eine Fischallergie hat. Falls dein Schatz nach dem Essen von Fisch mit Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen, Hautausschlag oder sogar Atemnot reagiert, solltest du deshalb unbedingt sofort mit ihm zum Arzt gehen.

4. Wie oft sollte mein Baby Fisch essen – und wie viel?

Du solltest deinem Baby am besten ein- bis zweimal pro Woche etwa 20-30 Gramm Fisch anbieten. Am einfachsten ist es, wenn du eine Breimahlzeit mit Fleisch durch einen Brei mit Fisch ersetzt. Auch als Fingerfood ist gekochter oder gedünsteter Fisch (natürlich ohne Gräten) durch seine weiche Konsistenz sehr gut geeignet.

5. Welcher Fisch ist für mein Baby erlaubt?

So gesund Fisch auch ist: Nicht jede Art ist auch geeignet, um sie deinem Baby zu geben. Am besten greifst du zu Tiefseefisch, der einen hohen Fettgehalt hat und damit viele wertvolle Omega-3-Fettsäuren enthält. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Lachs
  • Makrele
  • Hering

6. Und welche Arten sollte ich lieber vermeiden?

Einige Fischarten sind durch ihren Lebensraum sehr stark mit Quecksilber belastet. Das ist nicht gut für dein Baby und kann im schlimmsten Fall sein Nervensystem beeinflussen. Deshab solltest du deinem Schatz folgende Fischarten nicht anbieten:

  • Thunfisch
  • Hai
  • Schwertfisch
  • Marlin
  • Granatbarsch
  • Königsmakrele

Auch auf Räucherfisch solltest du verzichten, weil er sehr stark gesalzen ist und manchmal roh geräuchert und nicht komplett durchgegart wird. Auch in Dosenfisch ist in den meisten Fällen sehr viel Salz enthalten.

7. Worauf sollte ich achten, wenn ich meinem Baby Fisch gebe?

Damit du deinem Baby den Fisch unbesorgt anbieten kannst, solltest du einige Dinge beachten:

Nur frischen Fisch kaufen

Wichtig ist, dass du deinem Baby grundsätzlich nur frischen Fisch gibst. Du erkennst das daran, dass seine Schuppen eng am Körper liegen, das Fleisch sich fest anfühlt und er nicht unangenehm („fischig“) riecht. Außerdem sind bei frischem Fisch die Augen nicht eingesunken und füllen die komplette Augenhöhle aus.

Nicht zu lange lagern

Frischer Fisch verdirbt leider relativ schnell. Deshalb solltest du ihn möglichst erst kurz vor der Zubereitung kaufen. Im Kühlschrank hält er sich bei 0 bis 3 Grad maximal zwei Tage. Ansonsten empfiehlt es sich, den Fisch direkt nach dem Kauf einzufrieren.  Auch frisch zubereiteter Babybrei mit Fisch kann eingefroren werden.

Bei Tiefkühl-Fisch auf die Herkunft achten

Wenn du nicht an der Küste wohnst und deinen Fisch direkt vom Kutter oder im Fischladen um die Ecke kaufen kannst, ist natürlich auch Fisch aus dem Tiefkühlregal völlig in Ordnung. Achte beim Kauf unbedingt auf die Herkunft des Fischs und greife am besten zu Bio-Produkten aus nachhaltigem Fischfang. Das erkennst du zum Beispiel am MSC-Siegel für geprüfte Qualität.

Auf versteckte Gräten achten

Bevor du deinem Baby Fisch anbietest, solltest du unbedingt darauf achten, dass er keine Gräten mehr enthält. Einige Fischarten haben sehr kleine Gräten, die schwer zu finden sind. Wenn dein Baby sie isst, kann es im schlimmsten Fall daran ersticken.

8. Kann ich Babybrei mit Fisch einfrieren?

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, frisch zubereiteten Babybrei mit Fisch einzufrieren. Es ist allerdings wichtig, dass du den Brei möglichst schnell nach der Zubereitung einfrierst, damit sich keine Keime bilden. Aus dem gleichen Grund solltest du den Brei auch möglichst schnell auftauen (nicht langsam bei Zimmertemperatur auftauen lassen), und direkt essen.

Bereits tiefgekühlten Fisch solltest du grundsätzlich nicht noch einmal einfrieren. Wenn du unsicher bist, friere den Fisch lieber nicht ein.

9. Rezepte: Fisch fürs Baby schnell und einfach zubereiten

Du kannst Fisch mit vielen unterschiedlichen Gemüsearten wie Brokkoli, Kartoffeln, Süßkartoffeln, Zucchini, Fenchel oder Möhren kombinieren, um deinem Baby einen leckeren Brei zu zaubern. Für eine zusätzliche Portion Kohlenhydrate kannst du pürierten Reis oder Nudeln hinzufügen. Wenn du in den Startlöchern stehst und deinem Baby Fisch anbieten möchtest, kommen hier zwei leckere und einfache Rezepte:

Babybrei mit Fisch, Süßkartoffeln und Zucchini

Viele Babys mögen Süßkartoffeln, und auch Zucchini ist für die ersten Wochen der Beikost perfekt geeignet. Viel mehr brauchst du auch nicht, um diesen leckeren Brei zuzubereiten:

Das brauchst du:

100 g Zucchini
50 g Süßkartoffel
30 g Fisch (z.B. Lachsfilet)
1 EL Rapsöl oder Olivenöl
1/4 frische Birne

Und so geht’s:

  • Zucchini und Süsskartoffel gründlich waschen und in kleine Stücke schneiden.
  • Lachsfilet gründlich waschen und in Würfel schneiden
  • Das Gemüse in 80 ml Wasser bei schwacher Hitze etwa 10 Minuten köcheln lassen.
  • Birne waschen, reiben zu dem köchelnden Gemüse und Lachs geben. Weitere 2 Minuten mitdünsten.
  • Topf von der Platte nehmen, das Öl hinzugeben und pürieren.
  • Um die gewünschte Konsistenz zu erreichen, kannst du noch etwas Wasser hinzufügen.

Fisch-Nuggets fürs Baby

Dein Baby mag lieber Fingerfood statt Brei? Kein Problem! Dann biete ihm doch einfach leckere Fisch-Nuggets an:

Das brauchst Du:

250 g Fischfilets, entgrätet und enthäutet
75 g Semmelbrösel
2 große Eier

Und so geht’s:

  • Ofen auf ca. 180°C vorheizen.
  • Eier in eine Schüssel aufschlagen und mit einer Gabel verquirlen.
  • Semmelbrösel auf einen anderen Teller oder eine Schüssel geben.
  • Fischfilets in fingergroße Stücke schneiden.
  • Jedes Stück erst in die Ei-Mischung, dann in die Semmelbrösel, dann wieder in das Ei und wieder in die Semmelbrösel tauchen.
  • Auf ein mit Öl gefettetes Backblech legen.
  • Für etwa 15 Minuten in den Ofen schieben. Nach der Hälfte der Zeit wenden.

Wir wünschen dir viel Spaß beim Ausprobieren – und deinem Baby guten Appetit!

Du bist aktuell schwanger? Dann findest du hier alle Infos zu Fisch in der Schwangerschaft.

Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

Hier findest du mehr Infos und viele nützliche Tipps zum Thema Babyernährung.

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Wiebke Tegtmeyer

Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur, einem Volontariat und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich passenderweise nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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4 Comments
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Mark
Mark
4 Monate zuvor

Hi,

Also du solltest deine Info auf jeden Fall anpassen, dass Fisch reich an Omega-Fettsäuren und Jod ist. Das stimmt nämlich für keine Fischart. Die Fische, die reich an gesunden Fetten sind, sind keine guten Jod-Lieferanten und umgekehrt. Man sollte also bei den 2x pro Woche idealerweise einen fetten Fisch wie Lachs anbieten und einen jodreichen wie Kabeljau. Die Aussage, dass die Fischsorte egal ist, ist jedenfalls falsch.

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