Gender-neutrale Erziehung ist zur Zeit in aller Munde. Viele Eltern sehen nicht ein, warum für Mädchen die Attribute „pink“ und „süß“ und ihren Jungen „blau“ und „stark“ gelten müssen. Diese Einstellung vertreten auch Steve und Jessica Rold aus Dänemark, zum Leidwesen der Erzieher ihrer Tochter.
In der KiTa wurden die beiden nämlich darauf hingewiesen, dass sie ihre Tochter mädchenhaft kleiden sollen. Sie sollten ihr mehr rosarote Kleidung anziehen oder zumindest eine Schleife ins Haar binden, „damit die anderen Kinder erkennen, dass sie ein Mädchen ist“.
Für Steve und Jessica kein Problem: Sie hatten die witzige Idee, ihrem Baby ein Post-It auf die Stirn zu kleben, auf das sie eine Schleife gemalt hatten. Mädchenhaft genug? Das Foto davon machten sie mit der Geschichte auf Reddit öffentlich – und gingen viral.
Schließlich sieht das kleine Mädchen so ein hübsches Baby! In blauen Strumpfhosen und blauem Cardigan schaut sie erstaunt in die Kamera. Kein Wunder, dass sie so viele positive Kommentare bekommen hat. Die meisten Eltern finden die Reaktion mit der Schleife super und sind genervt davon, dass man oft verurteilt wird, wenn man Babys und Kinder nicht in den übliche Stereotypen kleidet.
Etwas allerdings weist Steven entschieden zurück: Kritik an den Erziehern und der KiTa seiner Tochter: „Es ist eine super-tolle Einrichtung und wir schätzen uns glücklich, dort einen Platz bekommen zu haben!“, sagte er gegenüber boredpanda.com.
Er empfand auch den Vorschlag mit der Schleife nicht als Beleidigung: „Ob es an der Kultur oder der Generation ist, ist egal. Wir verstehen vollkommen, dass sie nur versucht haben, zu helfen. Vielleicht dachten sie, wir hätten einfach nur nicht bemerkt, wie groß der Unterschied ist oder wir vielleicht wollten sie nicht eine weitere Million Fragen von den anderen Kindern beantworten, die wissen wollten, warum sie nicht in Rosarot und mit Blumenmuster gekleidet ist“, so Steven.
Doch als seine Frau und er darüber diskutierten, wurde klar, dass das nur ein Tropfen im Fass ist. So ähnliche Sätze haben sie – und viele anderen Eltern – schon oft gehört. Darum beschlossen sie, zu reagieren: „Der Vorschlag war eigentlich nicht schlimm, aber er war war einer auf den Stapel von hundert ähnlichen anderen, die viele Eltern zu hören bekommen. Darum fühlten meine Frau und ich die Notwendigkeit, nur ein bisschen dagegenzuhalten. Meine Frau versuchte nur, die Komik der Situation zu aufzudecken.“