Juckreiz, Hautausschlag, Blähungen – wenn dein Baby nach dem Essen unter Beschwerden leidet, die dir irgendwie merkwürdig vorkommen, hat dein Mäuschen möglicherweise eine Unverträglichkeit oder sogar Allergie. Gerade in den ersten Lebensmonaten ist das Immunsystem der Kleinen noch sehr instabil. Nahrungsmittelallergien sowie Intoleranzen können sich schnell entwickeln. Wir verraten dir, wie du bei deinem Baby Unverträglichkeiten & Co. richtig erkennst!
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Ganz wichtig: Eine Unverträglichkeit ist keine Allergie!
- Für eine Intoleranz bei Kindern können unter anderem Laktose, Fruktose oder auch Histamine Auslöser sein.
- Wenn dein Baby wenige Stunden nach dem Essen mit Blähungen, Juckreiz oder anderen Beschwerden zu kämpfen hat, kann eine Unverträglichkeit der Grund sein.
- Bei Verdacht auf eine Intoleranz solltest du im Zweifelsfall immer den Kinderarzt/Kinderärztin um Rat fragen.
- Wird eine Unverträglichkeit bei deinem Baby diagnostiziert, solltest du die entsprechenden Lebensmittel ab sofort nicht mehr verabreichen.
- Unverträglichkeiten bei Kindern lassen sich nicht vorbeugen.
2. Was ist eigentlich eine Unverträglichkeit?
Essen soll Spaß machen! Reagiert dein Baby auf einzelne Lebensmittel oder Produktgruppen allerdings sensibel, solltest du das Thema Unverträglichkeiten (oder auch: Allergien beim Baby) nicht vor dir herschieben. Obwohl die Symptome ähnlich sind, handelt es sich bei einer Intoleranz nicht um eine Allergie. Wo genau die Unterschiede liegen, verraten wir dir etwas später in diesem Artikel.
Hinweis: Von einer Unverträglichkeit spricht man, wenn der Körper bestimmte Stoffe in einem Lebensmittel nicht verdauen kann. Ursächlich ist dafür beispielsweise das Fehlen eines Enzyms.
Auslöser für eine Unverträglichkeit sind unter anderem:
- Milchzucker (Laktose)
- Fruchtzucker (Fruktose)
- Histamine
- ebenso kann eine Glutenunverträglichkeit auftreten (hier handelt es sich aber weder um eine Allergie noch um eine Intoleranz)
3. Symptome: So kannst du bei deinem Baby ein Unverträglichkeit erkennen
Eine Unverträglichkeit bei Babys oder Kindern tritt nicht sofort nach dem Verzehr von Lebensmitteln auf, sondern braucht eine gewisse Zeit (oftmals sogar mehrere Stunden). Anders als bei einer Allergie spielt das Immunsystem in diesem Fall zwar keine Rolle, dennoch reagiert der kleine Körper – die möglichen Folgen:
- Blähungen
- Koliken
- Bauchschmerzen
- Durchfall
- Völlegefühl
- Übelkeit
- Schleimhautschwellungen
- laufende Nase
- Atembeschwerden
- Erbrechen
- Hautreizungen
Natürlich ist eine Unverträglichkeit – vor allem bei Babys und Kindern – nie schön und super unangenehm. Aber immerhin besteht bei einer Intoleranz (in der Regel) keine Lebensgefahr für deinen Spatz. Bei einer Allergie sieht das tatsächlich schon ganz anders aus.
4. Unverträglichkeiten bei Kindern vs. Allergie – die wichtigsten Unterschiede
Allergie oder Unverträglichkeit – was denn nun? Tatsächlich werden diese beiden Begriffe immer wieder als Synonyme füreinander verwendet. Das ist allerdings falsch. Denn Allergie und Unverträglichkeit bei Kindern meint nicht ein und dasselbe. Wir zeigen dir die wichtigsten Unterschiede auf:
Allergie:
Bei einer Allergie handelt es sich salopp ausgedrückt um eine Reaktion des Immunsystems auf einen normalerweise harmlosen Umweltstoff. Die sogenannten Allergene können vielfältig sein. Leidet dein Baby unter einer Allergie, sind zu 90 Prozent Nahrungsmittel involviert. Weitere mögliche Allergieträger können Hausstaubmilben, Pollen oder Tierhaare sein. Sobald dein Nachwuchs mit diesen Umweltstoffen in Kontakt kommt (und eine Allergie dagegen aufweist), reagiert das Immunsystem und erzeugt einen Abwehrmodus. Mögliche Symptome bei einer Allergie sind unter anderem Juckreiz, Hautausschlag oder Atemnot.
Unverträglichkeit:
Leidet dein Baby unter einer Unverträglichkeit, hat das Immunsystem damit absolut nichts zu tun. Bei einer Intoleranz kann der Körper gewisse Stoffe nicht richtig oder gar nicht verdauen, wodurch es zu Beschwerden kommen kann (z. B. Bauchschmerzen, Durchfall oder Übelkeit).
Hinweis: Solltest du bei deinem Mäuschen eine Unverträglichkeit oder Allergie vermuten, wende dich bitte direkt an deinen Kinderarzt/Kinderärztin. Die Experten wissen, was zu tun ist.
5. Mein Baby hat eine Unverträglichkeit – was tun?
Wenn du vermutest, dass eine Unverträglichkeit bei deinem Baby hinter einzelnen Beschwerden stecken könnte – beobachte dein Kind nach dem Essen genau. Treten die Symptome immer direkt oder kurze Zeit nach dem Verzehr bzw. Stillen auf? Oder erst einige Stunden später?
Das ist wichtig zu wissen. Denn anders als bei einer Allergie äußert sich eine Unverträglichkeit bei Kindern nicht sofort. Kontaktiere zudem immer deinen Kinderarzt bzw. deine Kinderärztin und schreibe über einen festgelegten Zeitraum, z. B. von zwei Wochen, in einem Ernährungstagebuch genau auf, wann die Symptome mit welchen Beschwerden auftreten und welche Nahrungsmittel verabreicht wurden. Dadurch können Mediziner schneller die richtige Diagnose stellen. Aber: Der Nachweis einer Unverträglichkeit bei Babys ist gar nicht so einfach. Unverträglichkeiten bei Kindern (Laktose sowie Fruktose) lassen sich hingegen mit einem Atemtest feststellen.
Stellt sich dann tatsächlich heraus, dass dein Baby an einer Unverträglichkeit leidet, berät dich dein Kinderarzt/Kinderärztin umfassend. Zudem solltest du die Intoleranz so gut es geht umgehen und dementsprechend auf andere Lebensmittel ausweichen. Verträgt dein Würmchen beispielsweise keine Milchprodukte, streiche diese aus der Babyernährung. Aber Achtung: In diesem Fall braucht dein Baby einen Ersatz wie zum Beispiel allergenfreie Spezialmilch, damit es nicht zu einem Nährstoffmangel kommt. Dein Kinderarzt bzw. deine Kinderärztin kann die diese spezielle Milch verschreiben.
Und keine Panik! Teilweise kann sich eine Unverträglichkeit (je nach Form und Ausprägung) im Laufe der ersten Lebensmonate auch wieder zurückbilden.
6. Unverträglichkeiten bei Babys und Kindern vorbeugen
Während bei einer Allergie vor allem die Vererbung eine wichtige Rolle spielt, ist das bei Unverträglichkeiten zwangsläufig nicht der Fall. Oft genannte Maßnahmen (wie das Stillen) kommen zudem „nur“ als Vorbeugung für Allergien in Betracht, da dadurch maßgeblich das Immunsystems des Babys gestärkt wird. Bei einer Unverträglichkeit ist das Immunsystem aber nicht beteiligt, sodass sich Intoleranzen durch das Stillen oder ähnliches nicht unbedingt vermeiden lassen.
Einen Geheimtipp zur Vorbeugung von Unverträglichkeiten bei Kindern können wir daher nicht liefern. Zu schade aber auch! Reagiert dein Baby auf bestimmte Lebensmittel, solltest du der Ursache gemeinsam mit einem Arzt/Ärztin auf den Grund gehen.
Wusstest du, dass rund zwei bis drei Prozent aller Babys sowie Kleinkinder eine Kuhmilchallergie haben (Quelle: pampers.de)?
In unserem Artikel erfährst du alles, was du über eine Laktoseintoleranz beim Baby wissen musst.
Leidet dein Baby unter einer Unverträglichkeit? Wenn ja, welche Tipps kannst du anderen Mamas aus unserer Community mit auf den Weg geben, dessen Kind womöglich ebenfalls damit zu kämpfen haben?
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Unsere Expertin
Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.
In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.
Hier findest du mehr Infos und viele nützliche Tipps zum Thema Babyernährung.
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