So praktisch sie auch sind – Mikrowellen haben keinen guten Ruf, wenn es um die schonende Zubereitung von Nahrung geht. Und wie sieht es mit Babybrei und der Mikrowelle aus? Babybrei rein, Tür zu, Programm wählen, warten, fertig – das ist natürlich schön unkompliziert, aber es gibt einige Dinge, die du beim Erwärmen beachten solltest.
1. Das Wichtigste zu Babybrei in der Mikrowelle
- Mikrowellen erhitzen Lebensmittel und Flüssigkeiten nicht gleichmäßig – es können sich „Hot Spots“ bilden.
- Nutze mikrowellengeeignete Behälter zum Erwärmen und vermeide Plastikbehälter.
- Während des Erwärmens zwischendurch umrühren, damit alles gleichmäßig warm wird.
- Nach dem Erwärmen die Schüssel wechseln, um sich nicht daran zu verbrühen.
- Erhitze niemals Muttermilch in der Mikrowelle, sie wird zu heiß und ihre Nährstoffe gehen verloren – ein großer Nachteil bei der Babyernährung.
2. Darf man Babybrei in der Mikrowelle erwärmen?
Ja, Babybrei darf in der Mikrowelle erwärmt werden, aber es gibt dabei ein paar Dinge zu beachten. Grundsätzlich gilt: Jedes Lebensmittel, das gekühlt oder erhitzt wird, verändert seinen Nährwert, ganz gleich, ob du es im Topf, im Ofen oder in der Mikrowelle erhitzt. Tatsächlich gibt es keine Studien, die zeigen, dass das Kochen oder Erhitzen von Babynahrung in der Mikrowelle der Gesundheit deines Babys schadet.
3. Worauf muss ich bei der Zubereitung von Babybrei in der Mikrowelle achten?
Decke die Nahrung mit einem Glasteller oder Deckel ab, während du sie kochst oder erhitzt. Das hilft, die Feuchtigkeit in der Nahrung zu bewahren und die Wärme gleichmäßiger zu verteilen. Vermeide Plastikbehälter zum Erhitzen, da sie schädliche Chemikalien auf die Nahrung übertragen können. Verwende mikrowellengeeignete Behälter oder hitzebeständige Glasbehälter, um Babynahrung zu kochen oder zu erhitzen.
Mikrowellen erhitzen das Essen ungleichmäßig. Die Temperatur eines Teils der Nahrung kann genau richtig sein, während andere Teile sehr heiß sind. Es bietet sich deshalb an, das Essen während des Erhitzungsvorgangs umzurühren.
Nachdem du das Essen herausgenommen hast, gibst du es am besten in eine andere, kühle Schüssel. Rühre es anschließend gründlich um, damit keine Luftblasen zurückbleiben, die den Mund deines Babys beim Essen verbrühen könnten. Vergiss nicht, die Temperatur des Essens zu überprüfen, bevor du es deinem Baby gibst. Und: Du solltest den Babybrei nie mehr als einmal aufwärmen.
4. Warum sollte ich keine Milch in der Mikrowelle erwärmen?
Muttermilch hat in einer Mikrowelle nichts zu suchen – ganz gleich, ob kalte oder gefrorene Milch. Da die Mikrowelle Flüssigkeiten nicht gleichmäßig erwärmt, können sich “Hot Spots” bilden. Diese heißen Stellen können den empfindlichen Mund deines Babys verbrennen. Außerdem werden durch das starke erhitzen wichtige Bestandteile wie Enzyme und Antikörper zerstört.
5. Kann ich eingefrorenen Babybrei in der Mikrowelle auftauen?
Ab dem 6. Monat wirst du sehr wahrscheinlich mit der Beikost starten. Um Zeit zu sparen und Vorräte anzulegen, kochst du vermutlich den ein oder anderen Babybrei vor und frierst ihn ein. Zum Erwärmen empfehlen wir dir statt der Mikrowelle aber das Wasserbad – sofern du genügend Zeit hast. Wenn es aber mal schnell gehen muss, kannst du durchaus auch die Mikrowelle nutzen. Mit diesen hilfreichen Tipps, erfährst du, wie du Babybrei in der Mikrowelle sicher auftaust:
- Verwende zum Auftauen oder Aufwärmen von Babynahrung immer einen mikrowellengeeigneten Behälter, vorzugsweise einen mikrowellenfesten Glasbehälter.
- Wähle die Auftaueinstellung der Mikrowelle aus.
- Rühre den Babybrei während des Auftauens mehrmals um, um heiße Stellen in der Nahrung zu vermeiden.
- Nachdem die gefrorenen Lebensmittel aufgetaut sind, solltest du sie sofort aufwärmen, da sich sonst Bakterien vermehren können.
- Erhitze das aufgetaute Essen für 5 bis 15 Sekunden gründlich, damit es kochend heiß wird.
- Stelle das heiße Essen beiseite, bis die Temperatur für das Baby zum Essen geeignet ist.
- Teste die Temperatur vorher.
Unsere Expertin
Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.
In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.
Bei uns findest du noch viele, weitere nützliche Tipps rund um das Thema Babyernährung.
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