Achtung beim Kauf von Milchpulver: Laut der Verbraucherorganisation foodwatch sind drei Sorten Babynahrung mit gesundheitsgefährdetem Mineralöl belastet. Die sogenannten „aromatischen Mineralöl-Rückstände“ stehen im Verdacht, krebserregend zu sein und sogar das Erbgut zu schädigen.
Bei einem unabhängigen Test in insgesamt drei unterschiedlichen Laboren wurden in drei von vier untersuchten Milchpulvern die Mineralölrückstände gefunden. Nur eine Säuglingsmilch war frei von den Stoffen.
Diese Babynahrung ist mit Mineralöl belastet:
Betroffen ist laut Foodwatch Säuglingsmilchnahrung von Nestlé und Novalec. Genauer gesagt geht es um diese Sorten:
Nestlé BEBA OPTIPRO PRE 800 g von Geburt an
Chargennummer: 91120346AA
Mindesthaltbarkeitsdatum: 10/2020
Belastung mit MOAH: 3,0 mg/kg
Nestlé BEBA OPTIPRO 1 800 g von Geburt an
Chargennummer: 9098080621
Mindesthaltbarkeitsdatum: 10/2020
Belastung mit MOAH: 1,9 mg/kg
Novalac Säuglingsmilchnahrung PRE 400g (in Apotheken erhältlich)
Chargennummer: A5952275
Mindesthaltbarkeitsdatum: 11.03.2020
Belastung mit MOAH: 0,5 mg/kg
Nur ein Milchpulver nicht mit Mineralöl belastet
Die einzige Babynahrung, die laut Test nicht mit Mineraöl belastet war, stammt ebenfalls von Nestlé. Es ist die „Beba Optipro 3, 800g, ab dem 10. Monat“.
foodwatch fordert Rückruf und Verkaufsstopp der belasteten Babynahrung
Nach der Veröffentlichung der Testergebnisse hat foodwatch Nestlé und Novalac aufgefordert, die Babynahrung, die mit Mineralöl belastet ist, sofort zurückzurufen, und Eltern zu warnen. Außerdem sollte laut der Organisation auch der Verkauf des betroffenen Milchpulvers sofort gestoppt werden.
Allen Eltern rät foodwatch, die Säuglingsmilch nicht mehr zu verfüttern – genauso wie jedes andere Milchpulver, das in einer Weißblechdose verkauft wird.
Kommt das Mineralöl im Milchpulver aus der Verpackung?
Bei der Analyse ist nämlich herausgekommen, dass es sich um sogenannte „ungereinigte Mineralöl-Rückstände“ handelt. Und die könnten laut foodwatch aus der Verpackung auf das Milchpulver übergegangen sein, da bei der Herstellung der Weißblechdosen „Walz- und Schneidöle“ zum Einsatz kommen.
Unabhängiger Test in drei Laboren
Die Babynahrung für den Test hatte foodwatch Ende Juli und Anfang August 2019 gekauft. Nach dem Ergebnis aus dem ersten Labor wurden Proben zur Überprüfung in zwei weitere Labore geschickt, die das Milchpulver mit anderen Methoden analysiert haben. Die Ergebnisse hat die Verbraucherorganisation dann zusammen mit Experten genau analysiert.
Keine gesetzlich vorgeschrieben Grenzwerte für Mineralöl
Obwohl Mineralöle laut foodwatch die „größte Verunreinigung im menschlichen Körper“ sind, gibt es aktuell keine gesetzlichen Grenzwerte. Das heißt, es ist nicht festgelegt, wieviel der Rückstände in einem Produkt überhaupt enthalten sein dürfen. Und das, obwohl besonders die aromatischen Mineralöle aus der Babynahrung als „potentiell krebserregend und erbgutschädigend“ gelten. Eigentlich ein Grund dafür, dass sie überhaupt nicht in Lebensmitteln enthalten sein sollten – und schon gar nicht in Babynahrung.
Deshalb fordert foodwatch auch, genau diese Grenzwerte einzuführen – mit einer Null-Toleranz-Grenze für die aromatischen Mineralöle. Wenn ihr die Aktion unterstützen wollt, könnt ihr das übrigens hier tun.
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