Baderegeln: Die 10 wichtigsten Appelle einer Rettungsschwimmerin

Sommer, Sonne, Sicherheit: So wunderschön es in der warmen Jahreszeit auch ist, planschen zu gehen – so gefährlich ist es leider auch. Laut Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) sind 2023 46 Kinder in Seen und anderen Gewässern ertrunken. Das sind 46 zu viel, finden wir – und wollen hier der DLRG noch mal gemeinsam wichtige Aufklärungsarbeit leisten. Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit Ausbildungsleiterin Jennifer Heckens (DLRG).

Nochmal genauer: Wie viele Kinder ertranken 2023 in Deutschland?

Laut den Statistiken der DLRG waren es im letzten Jahr 46 Kinder und Jugendliche, die in Seen und anderen Gewässern ertranken. 20 davon waren unter zehn Jahre alt.
Ein Großteil dieser tragischen Vorfälle tritt in den Sommermonaten auf.

Ein weiteres, trauriges Phänomen: Die Kleinsten, vor allem im Alter von ein bis vier Jahren, tragen das höchste Risiko.

Wir möchten dagegen ansteuern und vor allem aufklären – deshalb haben wir hier mit der Hamburger Ausbildungsleiterin der DLRG, Jennifer Heckens, noch mal ihre wichtigsten Appelle zusammengetragen.

Rettungsschwimmerin und Ausbildungsleiterin Jennifer Heckens, DLRG Hamburg

Rettungsschwimmerin und Ausbildungsleiterin Jennifer Heckens, DLRG Hamburg, Foto: DLRG

Damit wenden wir uns vor allem an alle Eltern und Aufsichtspersonen, die ihre Kinder zum Schwimmen begleiten und dabei zu oft ihre Aufsichtspflicht nicht richtig wahrnehmen.

Liebe Eltern und Aufsichtspersonen, lest euch diese Regeln bitte gut durch und nehmt sie ernst – sie kommen direkt von einer Rettungsschwimmerin, die jedes Jahr immer wieder mit dem Verhalten der Aufsichtspersonen und den daraus resultierenden Konsequenzen zu kämpfen hat.

 

1. Haltet beim Schwimmen und außerhalb des Beckens immer höchstens eine Armlänge Abstand zum Kind!

Diese Regel ist besonders für jüngere Kinder relevant, die noch nicht gut schwimmen können (ein Seepferdchen heißt übrigens nicht, dass Kinder schwimmen können, wie auch die frühere Leistungsschwimmerin Franzi van Almsick bestätigt!) oder sich in der Wasserumgebung noch nicht sicher fühlen.

Durch die Nähe von maximal einer Armlänge könnt ihr schnell reagieren und eingreifen, falls euer Kind ins Straucheln gerät oder untergeht. Denkt daran, dass Kinder im Wasser schnell ermüden können. Selbst wenn sie wirklich gut schwimmen können, kann ihre Ausdauer begrenzt sein.

Es ist auch ratsam, die Armlängen-Regel beim Spielen außerhalb des Beckens zu beachten. Kinder sind oft abgelenkt und können versehentlich zu nahe an den Beckenrand kommen. Ein Sturz ins Wasser kann schwerwiegende Folgen haben, selbst in flachem Wasser.

Gleichzeitig ermutigt eure Nähe euer Kind, Vertrauen ins Wasser zu haben. Dies kann dazu beitragen, Angst vor dem Wasser zu vermindern und das Selbstvertrauen des Kindes im Wasser zu stärken. Gleichzeitig bedeutet „Armlänge Abstand“ aber auch: Ihr könnt nicht meterweit entfernt auf der Decke chillen, während das Kind herumplanscht.

2. Keine Ablenkung – nein, auch kein Buch, keine Zeitung und erst recht kein Smartphone!

Klingt hart, ist aber super wichtig: Die Badezeit ist keine persönliche Entspannungszeit für Eltern oder Betreuer. Es ist essenziell, eure volle Aufmerksamkeit auf die Kinder zu richten, die im Wasser spielen.

Vergesst nicht, dass ein Unfall in Sekundenschnelle passieren kann. Selbst wenn das Kind gut schwimmen kann, kann es immer noch in Gefahr geraten. Es ist daher wichtig, ständig wachsam zu sein und sich nicht durch Bücher, Zeitungen oder Smartphones ablenken zu lassen.

Haltet den Blickkontakt mit euren Kindern, seid immer in Hörweite. So könnt ihr im Notfall schnell eingreifen.

Um das noch mal ganz deutlich zu sagen: Das Smartphone ist der absolute Endgegner jedes Bademeisters in Deutschland. Es lenkt euch in einen Tunnel, und eure Aufmerksamkeit reicht dann einfach nicht aus. Schließt es am besten beim Umziehen ein.

3. Auch am Babybecken ständig aufpassen!

Das Babybecken mag scheinbar harmlos erscheinen, aber vergesst nicht, dass es auch Risiken birgt. Selbst in solch niedrigem Wasser besteht die Gefahr des Ertrinkens. Wenige Zentimeter Wassertiefe reichen dafür im Worst Case völlig aus. Wichtig dabei ist vor allem:

  • Beachtet die Tiefe des Beckens und stellt sicher, dass sie für euer Kind geeignet ist. Achtet darauf, dass euer Kind in eurer Nähe bleibt, auch wenn es nur am Rand des Beckens spielt.
  • Auch im Babybecken gilt die Regel der Armlänge. Ihr solltet in der Lage sein, euer Kind jederzeit sicher aus dem Wasser zu ziehen.
  • Erinnert euer Kind daran, nicht zu rennen oder zu springen, da dies zu Rutschen und Stürzen führen kann.
  • Erlaubt keine Spielzeuge, die das Kind dazu verleiten könnten, zu tief ins Wasser zu gehen.
  • Vermeidet es, euer Kind unbeaufsichtigt in einem aufblasbaren Pool zu lassen, auch das ist gefährlich.

Es ist eure Verantwortung als Eltern, dafür zu sorgen, dass euer Kind sicher ist, sowohl im Baby- als auch im Planschbecken zu Hause.

4. Schwimmhilfen sind kein Aufsichts-Ersatz!

Schwimmhilfen wie Schwimmflügel, Schwimmgürtel, Luftmatratzen oder Schwimmbretter können die ersten Schwimmversuche erleichtern, doch sie ersetzen keinesfalls die Aufsicht durch Erwachsene – frei nach dem Motto: Mit Schwimmflügeln kann doch nichts passieren.

Die Nutzung von Schwimmhilfen kann eine falsche Sicherheit vermitteln und dazu führen, dass Eltern ihre Aufsichtspflicht vernachlässigen. Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Hilfsmittel lediglich eine unterstützende Funktion haben und nicht vor dem Ertrinken schützen. Sie verändern zudem die Körperbewegungen und Lage im Wasser, was das Erlernen des eigenständigen Schwimmens übrigens erschweren kann.

5. Macht euch bewusst, dass verschiedene Gewässer verschiedene Gefahren mit sich bringen!

Beim Schwimmen in verschiedenen Gewässern gibt es unterschiedliche Risiken.

  • Im Schwimmbad sind die Wasserbedingungen relativ kontrolliert, aber es besteht immer noch die Gefahr, auszurutschen oder zu stürzen. Achtet hier vor allem auf nassen Oberflächen und Sprunganlagen darauf, dass eure Kinder nicht rennen.
  • Ein Teich im Garten oder auf öffentlichem Gelände kann trügerisch sicher aussehen, birgt aber ebenfalls verborgene Gefahren. Die Wassertiefe kann ungleichmäßig sein und es können sich Gegenstände unter der Oberfläche befinden. Stellt sicher, dass Teiche gut gesichert sind, sodass Kinder nicht einfach alleine hineinspringen können.
  • Eine völlig unterschätzte Gefahr lautert übrigens beim Waldspaziergang: Achtet im Sommer hier bitte darauf, dass eure Kinder nicht einfach in den nächsten Naturteich hopsen – wie gesagt: Selbst die niedrigsten Gewässer können eine Ertrinkungsgefahr darstellen.
  • Flüsse und Meere wie die Nordsee, aber auch die vermeintlich ruhigere Ostsee, sind ein offenes Gewässer mit eigenen Herausforderungen. Strömungen, Wellen und plötzliche Wassertiefe können selbst für geübte Schwimmer gefährlich sein. Kinder sollten niemals unbeaufsichtigt schwimmen, und erst recht nicht in offenen Naturgewässern.

6. Apropos offenes Meer: Behaltet eure Kinder hier besonders im Auge – denn so schnell werden sie weggetrieben!

Die offene See stellt eine besondere Herausforderung dar und erfordert erhöhte Vorsicht. Wo selbst die besten Schwimmer durch Strömungen Schwierigkeiten bekommen, werden kleine Kinder natürlich umso schneller davongetrieben. Daher sollte immer eine erwachsene Aufsichtsperson in unmittelbarer Nähe sein.

  • Haltet immer Blickkontakt zu euren Kindern und seid bereit, sofort einzugreifen, wenn es Probleme gibt.
  • Lernt die Strömung zu erkennen und vermeidet es, in Bereichen mit starker Strömung oder Wellen zu planschen.
  • Betretet das Wasser nur an bewachten Strandabschnitten und befolgt jederzeit die Anweisungen der Rettungsschwimmer.
  • Es ist auch ratsam, Schwimmwesten zu verwenden, vor allem bei Bootsausflügen oder Wassersportaktivitäten.

7. Seen mit Abbruchkanten meiden, sie sind für Kinder besonders gefährlich

Seen mit Abbruchkanten stellen eine besondere Gefahr dar, da sich die Wassertiefe hier unerwartet und schlagartig ändern kann. Ein Kind, das in flachem Wasser spielt, kann plötzlich in eine tiefe Stelle geraten.

Besonders riskant sind solche Stellen, da Kinder oft noch keine ausreichenden Schwimmfähigkeiten besitzen, um sich in tiefem Wasser sicher zu bewegen. Gleichzeitig können sie die Gefahr einer abrupten Tiefenänderung noch nicht richtig einschätzen.

Badet mit euren Kids also nur in offiziell freigegebenen Badeseen und meidet unbekannte Gewässer.

8. Niemals mit Kindern in Flüssen ohne Rettungsschwimmer in der Nähe baden!

Flüsse sind aufgrund ihrer Strömung und deren Unsichtbarkeit ein besonders gefährlicher Ort zum Schwimmen, besonders für Kinder.

Sie können trügerisch ruhig erscheinen. Aber unter der Oberfläche lauern oft starke Strömungen, die selbst einen guten Schwimmer mitreißen würden. Kinder entfernen sich schnell zu weit vom Ufer, wo die Strömung stärker ist und schaffen es dann nicht mehr aus eigener Kraft zurück.

Wenn es keine Rettungsschwimmer in der Nähe gibt, sollten Kinder überhaupt nicht im Fluss schwimmen, und schon gar nicht an nicht dafür freigegebenen Badestellen.

Selbst für einen Erwachsenen, guten Schwimmer ist so eine Rettungsaktion im Fluss lebensgefährlich – ausnahmslos immer.

9. Achtung, Aufmerksamkeitsparadoxon: In großen Gruppen muss jederzeit geregelt sein, wer gerade auf die Kinder aufpasst.

Das Aufmerksamkeitsparadoxon bezieht sich auf das Phänomen, dass Kinder, selbst wenn viele Erwachsene in unmittelbarer Nähe sind, unbemerkt in Gefahr geraten können. Dies kann etwa bei Familienfesten, im Schwimmbad oder an Badeseen auftreten.

Dann entstehen oft Situationen, in denen viele Menschen anwesend sind und jeder davon ausgeht, dass jemand anders die Aufsicht übernimmt, aber im Endeffekt niemand wirklich aufpasst. Es handelt sich also um eine trügerische Sicherheit. Ein solcher Irrtum kann fatale Folgen haben, insbesondere, wenn Kinder im Wasser spielen und plötzlich in Not geraten.

Gerade beim Schwimmausflug in großen Gruppen ist es deshalb super wichtig, vorab klare Regeln festzulegen und sicherzustellen, dass jederzeit klar ist, wer gerade die Aufsicht hat. Übergebt diese Verwantwortung immer mündlich an die nächste Person, wenn ihr eine Pause machen müsst. Sprecht offensiv darüber, damit es keine Missverständnisse gibt.

10. Immer vorher mit den Kindern über die möglichen Gefahren sprechen und klare Baderegeln abmachen.

Kinder sind neugierig und erkennen oft nicht die Gefahren, die beim Schwimmen lauern können. Daher ist es entscheidend, die Kinder schon vor dem Schwimmen über diese möglichen Risiken aufzuklären. Erklärt ihnen, wie sie sich im Wasser sicher bewegen können. Und besprecht klare Regeln, die sie beim Schwimmen befolgen müssen. Macht ihnen klar: Ihr wollt ihnen nicht den Spaß verderben, aber ihre Sicherheit geht immer vor.

Dazu noch einmal die offiziellen Baderegeln der DLRG:

In diesem Abschnitt fassen wir die offiziellen DLRG Baderegeln zusammen, die bei jedem Schwimmausflug beachtet werden sollten:

  1. Gehe nur zum Baden, wenn du dich wohl fühlst. Unwohlsein kann zu Schwierigkeiten im Wasser führen.
  2. Begib dich nicht ins Wasser, wenn du Hilfe benötigen könntest und keiner in der Nähe ist, der dir helfen kann.
  3. Sag immer Bescheid, bevor du ins Wasser gehst.
  4. Rufe laut um Hilfe und winke mit den Armen, wenn du Probleme im Wasser hast. Deine Sicherheit sollte immer an erster Stelle stehen.
  5. Hilf anderen, wenn sie im Wasser Schwierigkeiten haben, aber nur, wenn du dich selbst nicht in Gefahr bringst.
  6. Rufe nie „Hilfe“, wenn alles in Ordnung ist. Falsche Alarme können zu Verwirrung und unnötiger Panik führen.
  7. Geh weder hungrig noch direkt nach dem Essen ins Wasser (nach dem Essen sind die Verdauungsvorgänge im vollen Gange. Dies bedeutet, dass unser Körper verstärkt Blut in den Magen und Darmbereich leitet, um die Nährstoffe aus der Nahrung zu extrahieren. Wenn wir nun direkt nach dem Essen ins Wasser gehen und schwimmen, benötigen auch unsere Muskeln vermehrt Blut, um die notwendige Arbeit zu leisten. Dieser Wettbewerb um das Blut kann dazu führen, dass uns schwindelig wird oder wir uns unwohl fühlen).
  8. Kühl dich ab, bevor du ins Wasser gehst (besonders wichtig in heißer Sommerzeit, ein plötzlicher Wechsel von hoher Körpertemperatzr zu kühlem Wasser kann im ungünstigsten Fall einen Kälteschock auslösen).
  9. Geh nur dort baden, wo es offiziell erlaubt ist.
  10. Springe nur dann ins Wasser, wenn du sicher weißt, dass es tief genug dafür ist (sonst drohen Verletzungen).
  11. Nimm Rücksicht – nicht rennen, schubsen oder jemanden gegen seinen Willen unter Wasser drücken.
  12. Gehe nicht davon aus, dass Schwimmflügel, Schwimmtiere und Luftmatratzen sicher sind und dich vor dem Ertrinken retten.
  13. Verlasse bei Gewitter sofort das Wasser (ein Blitz kann ins Wasser einschlagen und die elektrische Ladung wird durch das Wasser geleitet. Dies kann lebensgefährlich sein, da die elektrische Energie des Blitzes sich im Wasser ausbreitet und Personen im Wasser verletzen oder gar töten kann. Selbst, wenn der Blitz nicht direkt im Wasser einschlägt, ist das Risiko von Verletzungen hoch).

Diese Regeln sollten konsequent eingehalten werden, damit das Schwimmen sicher bleibt. Es ist auch wichtig, Kindern beizubringen, wie sie Hilfe holen können, falls sie oder jemand anderes in Not geraten sind. Es mag euch überflüssig erscheinen – das ist es aber ganz und gar nicht: Besprecht mit euren Kindern solche Notfallsituationen, bevor sie eintreten.

Übrigens gibt es diese Baderegeln auf der Seite der DLRG in sechs verschiedenen Sprachen zum Nachlesen.

Ab welchem Schwimmabzeichen kann ich davon ausgehen, dass mein Kind sicher schwimmt?

Das Seepferdchen sei die Lizenz zum Ertrinken – heißt es oft in Fachkreisen. Diesen Satz solltet ihr ernst nehmen. Denn erst ab dem Bronze-Abzeichen könnt ihr von guten Schwimmfähigkeiten eures Kindes ausgehen.

  • Das Deutsche Schwimmabzeichen in Bronze, auch als Freischwimmer bekannt, wird in der Regel als Mindeststandard für sicheres Schwimmen angesehen. Es beinhaltet das Schwimmen von mindestens 200 Metern in maximal 15 Minuten, das Heraufholen eines Gegenstandes aus 2 Meter tiefem Wasser und der Sprung vom Beckenrand. Mit diesem Abzeichen wird die Fähigkeit des Kindes bestätigt, sich sicher im Wasser zu bewegen.
  • Darüber hinaus gibt es das Deutsche Schwimmabzeichen in Silber, das zusätzlich zum Schwimmen von 400 Metern auch das Tauchen durch ein Loch und das Streckentauchen erfordert. Dieses Abzeichen zeigt, dass Kinder sicher im Wasser sind und auch ohne Aufsicht schwimmen können.
  • Die höchste Stufe ist das Deutsche Schwimmabzeichen in Gold, das neben dem Schwimmen von 600 Metern auch das Absolvieren einer theoretischen Prüfung zu Baderegeln und Selbstrettung beinhaltet. Mit diesem Abzeichen kann man davon ausgehen, dass ein Kind sehr sicher schwimmt.

Ob ihr das Kind trotz Bronze, Silber oder Gold alleine lassen solltet, hängt außerdem sehr vom Kind ab:

  • Kann es die Risiken wirklich richtig einschätzen?
  • Ist es eher vernünftig oder ein Gefahrensucher?

Diese Fragen könnt nur ihr ganz individuell beantworten, dafür kann es keine pauschale Regel geben, die für alle Kinder greift.

Wir hoffen, unsere Appelle an euch tragen dazu bei, dass der hier gar nicht erst gebraucht wird. Foto: Echte Mamas

Wir hoffen, unsere Appelle an euch tragen dazu bei, dass der hier gar nicht erst gebraucht wird. Foto: Echte Mamas

Was, wenn es zu spät ist – woran erkenne ich ein ertrinkendes Kind?

Ertrinkende Kinder zeigen bestimmte Anzeichen, die man kennen sollte, um sie schnell zu erkennen. Im Gegensatz zu den Darstellungen in Filmen und im Fernsehen ist das Ertrinken meist ein stiller Vorgang, denn Kinder ertrinken leise:

  • Ertrinkende Kinder schreien nicht um Hilfe, da sie vor allem damit beschäftigt sind, Luft zu bekommen.
  • Ertrinkende Kinder strecken ihre Arme seitlich aus und drücken sie auf die Wasseroberfläche.
  • Ihr Körper ist oft vertikal im Wasser ausgerichtet und sie machen paddelnde Bewegungen mit den Armen.
  • Sie können nicht winken, um auf sich aufmerksam zu machen.
  • Ihre Bewegungen wirken oft unkoordiniert, sie sind nicht in der Lage, sich effektiv fortzubewegen.
  • Sie sehen oft erschrocken oder verwirrt aus, und ihre Augen können weit aufgerissen sein.
  • Sie können ganz still sein, da sie sich darauf konzentrieren, zu atmen, anstatt um Hilfe zu rufen.
  • Sie versuchen oft, sich umzudrehen und zum Ufer zu schwimmen, schaffen es aber nicht.

Es ist daher entscheidend, bei Kindern im Wasser stets auf diese Anzeichen zu achten.

Last but not least: Was ist dran an der Gefahr des sogenannten sekundären Ertrinkens?

Das sekundäre Ertrinken oder auch trockene Ertrinken ist ein eher seltenes Phänomen, das jedoch besonders bei Kindern auftreten kann. Es ist ein Zustand, der sogar Stunden oder Tage nach einem Badeunfall auftritt. Im Falle des sekundären Ertrinkens gelangt Wasser in die Lungen, was zu Beschwerden führt.

Bereits 2 Milliliter Wasser pro Körpergewicht können lebensbedrohlich sein. Daher ist es entscheidend, die Anzeichen zu erkennen und schnell zu handeln.

Fazit: Wir wollen nicht den Spaß am Baden verderben – aber trotzdem aufrütteln!

Das Ziel dieser Aufklärungsarbeit ist es nicht, den Badespaß zu verderben, sondern auf die potenziellen Gefahren beim Schwimmen aufmerksam zu machen. Es geht darum, sowohl die Kinder als auch die Aufsichtspersonen für die Risiken zu sensibilisieren und damit für mehr Sicherheit am und im Wasser zu sorgen.

Denn je besser wir alle über die Risiken und Präventionsmaßnahmen informiert sind, desto sicherer wird das Badeerlebnis für unsere Kinder sein. Und das ist es ja, was wir letztlich erreichen wollen: Unbeschwerten, sommerlichen Badespaß ohne böse Konsequenzen.

Ilona Utzig

Hey, mein Name ist Ilona, ich bin Rheinländerin, lebe aber seit vielen Jahren im Hamburger Exil. Mit meiner Tochter wage ich gerade spannende Expeditionen ins Teenager-Reich, immer mit ausreichend Humor im Gepäck. Wenn mein Geduldsfaden doch mal reißt, halte ich mich am liebsten in Küstennähe auf, je weiter nördlich, desto besser. Am liebsten direkt in Skandinavien - denn dank eines sehr langen Skandinavistik-Studiums spreche ich fließend Schwedisch, habe sehr viel Zeit im hohen Norden verbracht und liebe diesen Landstrich. Bei Echte Mamas bin ich Senior SEO-Redakteurin. Nach langen Jahren als Finanz-Redakteurin liegen mir heute noch die Themen Vorsorge, Vereinbarkeit und Care-Arbeit ganz besonders am Herzen.

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