Ein Hagebaumarkt in Eckernförde macht aktuell Schlagzeilen, weil auf dem Parkplatz schon mehrfach Eltern für die Geburt ihrer Kinder Halt gemacht haben. Zufall ist das nicht, denn auf dem Parkplatz wird extra ein Platz für Gebärende freigehalten.
Leider hat der „Storchenparkplatz” einen traurigen Hintergrund.
Stolz vermelden Mitarbeitende des Hagebaumarkts an der B76 die Neuigkeiten auf Facebook: Ihr extra eingerichteter „Storchenparkplatz” wird wieder genutzt. „Unser Storchenparkplatz wurde heute Morgen das vierte Mal angefahren, wir wünschen den werdenden Eltern alles Gute”, steht zu Bildern des Rettungswagens geschrieben.
Der Storchenparkplatz ist für werdende Eltern gedacht.
Wenn es schnell gehen muss, soll er als Ersatz zum Kreisssaal herhalten. Das klingt ein wenig gewöhnungsbedürftig, hat aber schon mehrfach seinen Zweck erfüllt. So wurde jüngst der kleine Sternengucker Jaro nach einem Zwischenstopp in der Haltebucht geboren.
Am 1. Februar 2023 hat der Geburtsnoteinsatz stattgefunden. Das Baby kam dann auf der Weiterfahrt zum Universitätsklinikum Kiel zur Welt, wie shz.de berichtet. Doch, obwohl oder gerade weil der Storchenplatz schon einigen Gebärenden in Not ein sicherer Hafen war, hat er einen bitteren Beigeschmack.
Das zeigen auch die Kommentare unter den Beiträgen.
So schreibt eine Nutzerin bei Facebook: „Traurig genug, dass der Parkplatz nun schon zum 4. Mal gebraucht wurde…” Jemand anderes findet noch deutlichere Worte: „Ein Armutszeugnis für den Kreis Rendsburg/Eckernförde. Und den dazu gehörenden Landrat und den Ministerpräsident, der auch noch hier ansässig ist. Ich persönlich würde mich schämen…”
Denn Hintergrund für die Geburten auf dem Parkplatz des Baumarkts ist, dass der nahe Kreißsaal in Eckernförde nicht zur Verfügung stand, da die Geburtsstation der Imland-Klinik seit Ende 2021 geschlossen ist. Verschiedene Medien hatten im vergangenen Jahr darüber berichtet, dass die Klinik ihre Geburtsstation endgültig schließen wird. Damit ging ein monatelanges Ringen um die Einrichtung zu Ende. Sehr zum Ärger der Menschen aus der Region.