Impfungen können vor lebensbedrohlichen Erkrankungen schützen– aber leider haben sie oftmals Nebenwirkungen, die unsere Kinder erstmal „umhauen“. Klar sind ein paar Tage Fieber besser als die Krankheit, die die Impfung verhindern soll. Aber – geht es nicht auch ohne Nebenwirkungen?
Wir haben Dr. med. Susanne Schmitt gefragt. Die Fachärztin für Allgemeinmedizin und Mama von drei Kindern meint:
„Impfen? Na klar. Aber das geht auch sanfter!“
Dr. Schmitt: „Hast du schon mal etwas vom Biorhythmus gehört? Hast du schon mal gehört, dass du selbst darauf Einfluss nehmen kannst, wie dein Körper eine Impfung verträgt? Die meisten meiner Patienten und Bekannten machen große Augen, wenn ich ihnen von meinen Erfahrungen mit dem körpereigenen Biorhythmus erzähle.“
Das wollten wir dann natürlich genauer wissen! Aber erstmal von Anfang an:
Wie funktioniert denn überhaupt eine Impfung?
„Eine Impfung ist wie das Training für einen Ernstfall. Unser Immunsystem lernt durch eine Impfung in der Regel die Merkmale von Erregern kennen, mit denen es bisher keinen Kontakt hatte. Beispielsweise: ,Ahh, so sieht das bakterielle Gift aus, das Wundstarrkrampf (Tetanus) auslösen kann – lasst uns bloß passende Antikörper dagegen bilden!‘ Das Immunsystem speichert dann diese Antikörper in seinem Gedächtnis ab.
So, jetzt der Ernstfall: Mein gegen Tetanus geimpftes Kind hat sich eine fette Schürfwunde auf dem Gehsteig zugelegt, die ordentlich verdreckt ist. Die Sporen von Tetanusbakterien kommen nahezu überall vor – auch im Straßenstaub oder der Gartenerde. Durch die Impfung kann das Immunsystem viel schneller die passenden Abwehrmaßnahmen bereit stellen. Im besten Fall bricht die Erkrankung dann gar nicht aus, zumindest verläuft sie viel milder.“
Warum sind Impfungen so wichtig für Kinder?
„Das Immunsystem von Kindern muss und will trainiert werden. Davon kann jede Mama eines Kindergartenkindes ein Lied singen! Man könnte also denken: Naja, aber dann ist es doch gut, wenn Kinder sämtliche Infektionen selbst durchmachen, oder?
Was bei dieser Argumentation vergessen wird: Viele Infektionskrankheiten können auch gefährlich verlaufen. Die älteste Generation weiß das vielleicht noch, aber wer hat je ein Kind an Diphtherie – früher als „Würgeengel des Kindes“ bezeichnet – sterben sehen? Aber diese Erreger gibt es ja noch! Auch wenn man sie heute mit Antibiotika besser behandeln kann, ist das aufwendig und auch hier gibt es Nebenwirkungen.
Eine Impfung ist da wirklich das kleinere Übel, sie schützt unsere Kinder davor, krank zu werden. Doch auch ich war als frisch gebackene Mama verunsichert, ob ich meinem Kind soviel Impfungen zumuten soll.“
Welche typischen Nebenwirkungen gibt es denn? Kann ich da etwas gegen tun?
„Rötungen und Schmerzen an der Einstichstelle, aber auch Fieber und leichte Hautausschläge gelten als typische Nebenwirkungen. Es geht aber auch heftiger: Mein Sohn hatte damals nach seiner ersten Masern-Impfung tagelang Fieber, gefolgt von einer schweren Mittelohrentzündung, die Löcher in beiden Trommelfellen verursachte.
Von Impfungen nahm ich damals erstmal Abstand!
Durch Zufall las ich dann ein Buch über den Biorhythmus und fand heraus, dass die Impfung am denkbar ungünstigsten Tag stattfand. Ich will nicht zu lange abschweifen: Seither plane ich alle Impfungen nach den Biorhythmen meiner Kinder und sage aus Überzeugung: Das ist das Beste, was man tun kann! Denn sogar eine klassische Überreaktion wie Fieber lässt sich gut verhindern, wenn man am richtigen Tag impft.“
Welche Vorteile bietet die Impfung nach dem Biorhythmus?
„Sie berücksichtigt unsere individuelle Tagesform. Jeder weiß aus eigener Erfahrung, dass wir nicht nicht jeden Tag in Topform sind. Es gibt laut körperlichem Biorhythmus günstige und ungünstige Tage. Dieses Wissen liegt schon lange vor, hat sich aber im Westen nie so wirklich durchgesetzt. In Asien dagegen achtet man sogar bei der Einteilung der Arbeitsgruppen in großen Firmen auf den jeweiligen Biorhythmus!
Meiner Erfahrung nach macht diese ganzheitliche Methode die Verträglichkeit von Impfungen sehr viel besser. Seit ich meine Kinder und viele meiner Patienten nach ihrem Biorhythmus impfe, habe ich keine größeren Unverträglichkeiten oder ernsten Nebenwirkungen mehr gesehen.“
Biorhythmus – was ist das eigentlich genau?
„Wir wissen (spüren!) eigentlich alle, dass wir einen Biorhythmus haben. An manchen Tagen sind wir energiegeladen, an anderen eher erschöpft und ruhebedürftiger. Meine Jungs würden sagen: ,Random, Mama.…‘, aber nein! Das ist es eben nicht, wenn man die Perspektive etwas ändert. Dieses Auf und Ab ist ein Zyklus, der immer wiederkehrt.
Genau das hat der Berliner Arzt Wilhelm Fließ schon vor über 100 Jahren an seinen Patienten beobachtet und akribisch untersucht. Er hat einen körperlichen Zyklus entdeckt, der nach 23 Tagen immer wieder von vorne beginnt. Unser Körper hat einen Rhythmus von aktiven, kraftvollen Tagen und eher regenerativen Tagen, an denen wir uns nicht zu viel zumuten sollten – eben auch keine Impfung.“
Ist die Theorie des Biorhythmus wissenschaftlich belegt?
„Oh ja, es gibt hierzu zahlreiche Studien. In den USA wurde in der Vergangenheit viel geforscht, in Asien sogar bis heute. Es ist so schade, dass sich diese positiven Erkenntnisse über den Biorhythmus in der westlichen Medizin nicht durchgesetzt haben. Unter reinen Schulmedizinern gilt der Biorhythmus als Komplementärmedizin. Jeder ganzheitlich orientierte Arzt wird aber den Ansatz gut nachvollziehen können. Übrigens wird momentan viel an unserem Tagesrhythmus geforscht – z.B. an der Uni Lübeck.
Vielleicht hast du schon mal am eigenen Körper erfahren, wie sehr ein Langstreckenflug unseren Chronorhythmus durcheinander bringt. Die Neurobiologen in Lübeck haben entdeckt, dass hierfür das An- und Abschalten bestimmen Gene verantwortlich ist. Diese genaue Erforschung der molekularen Grundlagen gibt es bezüglich des körperlichen Biorhyhtmus noch nicht – was aber nicht heißt, dass er nicht existiert.“
Kann ich selbst den richtigen Zeitpunkt für die Impfung bei meinem Kind bestimmen oder muss das der Arzt machen?
„Das kannst du selbst! Es gibt die Möglichkeit, den Biorhythmus nach einer Formel zu errechnen. aber auch ein paar Apps und Websites, die diese Arbeit übernehmen. Für die Impfungen entscheidend ist die körperliche Kurve des Biorhythmus – meist als rot markiert. Ist die Kurve im positiven Bereich, wird eine Impfung (übrigens auch ein operativer Eingriff) vor allem in den ersten Tagen durchweg gut vertragen!
Sowohl die Berechnung als auch die Websites sind etwas mühsam, da es keine Speichermöglichkeiten gibt. Deshalb habe ich meine eigene App VERIM (VERträglich IMpfen) entwickelt, die immer bequem die günstigen Impftage für beliebig viele Familienmitglieder anzeigt. Bei der Recherche und Ausarbeitung der App ist nebenbei auch mein Buch „Impfen nach dem Biorhythmus“ (Verlag Freya, 12,90 Euro, HIER bestellbar) entstanden, das für Interessierte einen tieferen Einblick in das Thema bietet.“
Wie und wo kann ich meine Kinder nach dem Biorhythmus impfen lassen?
„Hier ist Eigeninitiative gefragt. Du vereinbarst den Impftermin für dein Kind ja selbst mit der Arztpraxis. Wenn du die günstigen Impftage des körperlichen Biorhythmus im Kalender markiert hast, kannst du den Termin zum Impfen auf einen günstigen Tag legen. Natürlich kannst du den Kinderarzt auch danach fragen – ist er ganzheitlich orientiert oder interessiert, wird er sicher ein offenes Ohr für deinen Wunsch haben. Und du bist in bester Gesellschaft, denn immer mehr geht der Trend in den letzten Jahren hin zu einer individualisierten Medizin – jeder von uns besitzt einen einzigartigen Körper mit speziellem Stoffwechsel.“
Unsere Expertin Dr. med. Susanne Schmitt:
Selbständige Hausärztin mit Leidenschaft in einer großen Gemeinschaftspraxis, 3-fache Jungsmama, klassische Schulmedizinerin mit viel Erfahrung und trotzdem großem Interesse an ganzheitlichen und komplementären Heilmethoden – von Akupunktur über Naturheilverfahren bis hin zur Einbindung des Biorhythmus.