Ich war schon immer irgendwie „dazwischen“. Ich finde, Kinder gehören an die frische Luft, wo ein paar Stöcke als Spielzeug genügen. Gleichzeitig glaube ich nicht, dass Computerspiele und Apps unsere Kinder gleich verkorksen. Ich erinnere mich an eine Zeit ohne Internet, kann mir so ein Leben aber nicht mehr vorstellen. Über die Erfindung von mp3s bin ich froh, auch wenn ich nostalgisch an Tonband-Mix-Tapes denke. Ich muss mein Antlitz auf Fotos nicht zur weichgezeichneten Maske filtern, freue mich aber, dass ich nicht mehr warten muss, bis die Urlaubsbilder aus dem Labor kommen. Nur um dann zu sehen, dass sie alle über- oder unterbelichtet sind. Geht’s dir so ähnlich? Dann bist du vielleicht genau wie ich eine Generation-Xennial-Mama.
Nicht mehr Generation X, noch kein Millenial
Erstmals brachte Sarah Steinkorb den Begriff Xennials ins Spiel. Sie stellte 2014 fest, dass diejenigen, die zwischen 1977 bis 1985 geboren sind, sich weder der Generation X (ca. 1965-1980 geboren), noch den Millenials (ca. 1980-1996 geboren) richtig zugehörig fühlen. Wer zur Generation X gehört, ist noch analog aufgewachsen. Ihre Vertreter gelten als eher pessimistisch, kritisch und individualistisch. Typische Millenials sind Digital Natives, blicken vergleichsweise optimistisch in die Zukunft und scheinen das Selbstvertrauen geradezu gepachtet zu haben. Work-Life-Balance ist ihnen wichtiger, als ganz oben zu stehen. Und Xennials sind… halt irgendwie dazwischen. In der Arbeitswelt können Xennials so zum Bindeglied zwischen den Alten und den Jungen werden. Und als Mama? Vielleicht geben wir unseren Kindern ja das Beste aus beiden Welten.
Eine typische Xennial-Mama bist du, wenn du…
- … gar nicht daran denkst, zu „helikoptern“, haben unsere Eltern schließlich auch nicht gemacht. Die späten 70er- und frühen 80er-Jahre waren die Hochzeit der Schlüsselkinder. Vielleicht hast du dabei aber auch erlebt, wie doof es sich manchmal anfühlt, vor allem nicht „stören“ zu sollen. Deshalb gewährst du deinen Kindern Freiheiten, bist aber auch bereit, sich mit ihren anderen Bedürfnissen auseinanderzusetzen.
- …du absolut nachvollziehen kannst, was an Slime so toll ist. Unsere Generation hat ihn schließlich erfunden. Du erinnerst dich allerdings auch noch an den gesundheitsgefährdenden Gestank – und machst den Schleim vielleicht lieber selbst.
- …du deine Kinder nicht in süße Tiere verwandelst. Nicht, dass du Snapchat nicht bedienen könntest. Du hast nur nie verstanden, was so niedlich daran sein soll, euch Schweinenasen und Hundeohren zu verpassen.
- …du dich stattdessen mit deinen Kindern in den Foto-Automaten hockst, um dort herumzualbern. Hey, das sind die coolen Original-Selfies!
- … du keine Angst vor neuen Internet-Plattformen hast (und dein größeres Kind dir nicht lange erklären muss, worüber es redet). Wir haben Studi-VZ gerockt, sind zu Facebook gewechselt, dann zu Insta und werden auch noch kapieren, was nach TikTok angesagt ist, sobald unser Kind sich ins Social-Media-Leben stürzt.
- …du online UND offline zwischen den Zeilen lesen kannst. Studien deuten darauf hin, dass die andauernde Verwendung von technischen Medien zu weniger Empathie führen kann. Vielleicht schauen wir heute zu selten in echte Gesichter, um die Gefühle dahinter zu begreifen. Aber du kapierst sowohl die Botschaft hinter den Emojis deines Kindes, als auch die in seiner Körpersprache.
- …du hoffnungsvoller als deine älteren Geschwister in die Zukunft schaust, dabei aber besonnener bleibst als die jüngeren. Du erwartest nicht, dass alles Rosarot wird. Trotzdem vertraust du darauf, dass am Ende alles gut werden kann – und bist bereit, das in die eigene Hand zu nehmen. Das ist die perfekte Balance, um mit Heranwachsenden umzugehen, die sich die ganze Zeit so fühlen, wie wir manchmal: immer irgendwie „dazwischen“.