Während der Schwangerschaft ist eine ausgewogene Ernährung besonders wichtig. Deshalb solltest du als werdende Mama grundsätzlich auch Käse essen, denn er enthält viele wichtige Mineralstoffe, Vitamine und Proteine. Sie helfen deinem ungeborenen Baby dabei, sich gesund zu entwickeln. Allerdings sind nicht alle Käsesorten für Schwangere geeignet, denn einige können gefährliche Krankheitserreger enthalten. Ob du Blauschimmelkäse in der Schwangerschaft essen darfst oder lieber die Finger davon lassen solltest, erklären wir dir hier.
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Auf Blauschimmelkäse solltest du während der Schwangerschaft lieber verzichten.
- Neben den Schimmelkulturen enthält er nämlich weniger Säure als andere Käsesorten und bietet damit einen optimalen Nährboden für Krankheitserreger.
- Gekocht, überbacken und gründlich durcherhitzt ist Blauschimmelkäse allerdings auch in der Schwangerschaft erlaubt. Durch die hohen Temperaturen sterben Listerien und Co. nämlich ab.
2. Was ist überhaupt Blauschimmelkäse?
Schimmel deutet in den allermeisten Fällen darauf hin, dass du das betroffene Lebensmittel nicht mehr essen solltest. Anders sieht es bei speziellen Sorten Schimmelkäse aus, die (außer für Schwangere) als unbedenklich gelten. Denn der Edelschimmel, der für den Käse extra gezüchtet wird, wird in Laboren ausgiebig getestet.
Bei der Herstellung von Blauschimmelkäse wird zunächst der Schimmel mit Nadeln in den Käse „geimpft“. Dadurch entstehen kleine Kanäle im Käse, in denen Sauerstoff zirkuliert. Das führt dazu, dass Blauschimmel wächst, den du als kleine blaue Adern im Käse siehst.
In den meisten Fällen ist Blauschimmelkäse ein Weichkäse. Du bekommst ihn aber auch als halbfesten Schnittkäse. Die bekanntesten Blauschimmel-Arten sind Gorgonzola, Roquefort oder Danablu.
3. Darf ich Blauschimmelkäse in der Schwangerschaft essen?
Nein, während der Schwangerschaft solltest du auf Blauschimmelkäse lieber verzichten. Er enthält nämlich weniger Säure als andere Käsesorten, so dass Bakterien und Keime leichter wachsen können. Eine Infektion könnte schwerwiegende Folgen für dich und dein ungeborenes Baby haben und im schlimmsten Fall eine Früh- oder Fehlgeburt auslösen.
Dazu kommt, dass einige Sorten Blauschimmelkäse aus Rohmilch hergestellt werden und ebenfalls Listerien und andere Keime enthalten können. Deshalb solltest du zum Beispiel auch Weißschimmelkäse wie Camembert nur essen, wenn er aus pasteurisierter Milch besteht.
Kennst du dich schon mit allen Lebensmitteln aus, die während der Schwangerschaft tabu sind? Unser kostenloser Ratgeber 125 Lebensmittel, die du in der Schwangerschaft meiden solltest klärt dich darüber auf.
4. Und wie sieht es mit erhitztem Blauschimmelkäse in der Schwangerschaft aus?
Wenn du nicht auf Blauschimmelkäse verzichten möchtest, kannst du jetzt aufatmen: Gut durcherhitzt kannst du dir den Käse auch als werdende Mama schmecken lassen. Durch die hohen Temperaturen werden mögliche Erreger nämlich abgetötet. Das heißt, auf Pizza, überbacken oder gekocht als Sauce ist Blauschimmelkäse in der Schwangerschaft erlaubt. Wichtig ist, dass du den Käse wirklich gut durcherhitzt und nicht nur kurz aufwärmst.
Übrigens gibt es viele Käsesorten, die du als Schwangere essen kannst, ohne dir Sorgen zu machen. Ziegenkäse, Feta und Mozzarella aus pasteurisierter Milch, Frischkäse, Schmelzkäse, Ofenkäse, Parmesan und Raclettekäse sind zum Beispiel erlaubt.
5. Ich bin schwanger und habe Blauschimmelkäse gegessen – und jetzt?
Wenn du als Schwangere doch einmal Blauschimmelkäse gegessen hast – mach dir keine Sorgen. Nicht jeder Käse ist automatisch mit Listerien und Co. belastet. So lange es dir gutgeht, und du keine Anzeichen einer Infektion spürst, solltest du versuchen, dich nicht verrückt zu machen. Wenn du unsicher bist oder dich krank fühlst, sprich am besten möglichst zeitnah mit deinem Arzt. Er kann testen, ob eine Infektion vorliegt, und dir sagen, was du am besten dagegen tun kannst.
Übrigens: Wenn dein Baby auf der Welt ist, findest du hier alle Infos zu Blauschimmelkäse in der Stillzeit.
Unsere Ernährungsexpertin
Dieser Text wurde inhaltlich geprüft von Ernährungswissenschaftlerin Lydia Wilkens. Die Diplom-Ökotrophologin hat 14 Jahre Erfahrung im Bereich der Ernährungskommunikation und -beratung. Als zweifache Mutter liegt einer ihrer Schwerpunkte im Ernährungsteam von essenZ, Dr. Heike Niemeier in Hamburg und der Schule des Essens in der Ernährungsberatung und -therapie von Familien und Kindern.
Außerdem führt sie Ernährungsprojekte für Kinder, Eltern und Multiplikator:innen in Kitas und Schulen durch. Als Expertin rund um das Thema Mütter- und Kinderernährung unterstützt sie die Redaktion von Echte Mamas mit praxisnahem Fachwissen.
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