Blitz-Geburt: „Zwei Stunden nach der ersten Wehe war mein Kind da!“

„Hallo Mamas, ich möchte euch hier die Geschichte meiner sehr schnellen, zweiten Geburt erzählen. Vielleicht helfen meine Erfahrungen der einen oder anderen von euch!

Direkt am Anfang meiner Schwangerschaft ermahnte mich mein Frauenarzt: ‚Denken sie daran, dass es beim zweiten Kind schneller gehen kann als beim ersten. Also fahren sie rechtzeitig ins Krankenhaus!‘ Wie sehr er damit Recht behalten sollte, ahnte ich noch nicht, trotzdem nahm ich mir seine Worte (zum Glück) zu Herzen.

Die Wehen waren direkt sehr heftig

Meine Schwangerschaft verlief zwar ohne größere Zwischenfälle, aber richtig angenehm war sie leider nicht: Neben Kreislaufproblemen und Übelkeit hatte ich dieses Mal auch mit Schmerzen durch eine Symphysenlockerung und vorzeitigen Wehen zu kämpfen. Trotzdem bemerkte ich sofort, als es in der 39. SSW dann wirklich losging. Schließlich kannte ich dieses Gefühl bereits. Mich wunderte allerdings die Heftigkeit, mit der schon diese ersten Wehen einsetzten. Beim Veratmen musste ich mich bereits abstützen und rief mit letzter Kraft meinem Mann zu: ,Ruf deine Mutter an, wir müssen los!`

Diese kam dann auch so schnell sie konnte, um unser erstes Kind zu betreuen. Mein Mann und ich brauchen nur sieben Minuten mit dem Auto bis zum Krankenhaus, aber glaubt mir, sieben Minuten können einem unglaublich lang erscheinen! Jede Bodenwelle wurde für mich zur echten Herausforderung und die Wehen wurden immer stärker. Im Krankenhaus angekommen, konnte ich die Wehen kaum noch veratmen und hielt die Luft ungewollt an, mir wurde schwindelig.

Ich wimmerte nach der PDA

Im Untersuchungszimmer erfuhr ich, dass mein Muttermund erst drei Zentimeter geöffnet war. Weil die Wehen aber schon so heftig waren, konnte ich das kaum glauben. Ich bat schnell um eine PDA und dann konnte ich gar nicht mehr sprechen. Hebamme und Arzt schoben mich in den Kreissaal, weil ich inzwischen nicht mehr hätte laufen können. Plötzlich setzte der Wehensturm ein und ich hatte gar keine Pause mehr. Mit letzter Kraft wimmerte ich nach der PDA, doch es sollte schon zu spät sein.

‚Ich muss pressen‘, schrie ich die verdutzte Hebamme an, die ungläubig feststellte, dass mein Muttermund plötzlich schon 10 Zentimeter geöffnet war. Dabei war es erst 15 Minuten her, dass es drei Zentimeter waren. Das war dann wohl die Erklärung für den plötzlichen Wehensturm. Ab dem Zeitpunkt ging alles wahnsinnig schnell: Keine zwei Minuten später war meine kleine Maus schon da! Mir ging es sofort besser, ich war nur aus der Puste.

Sarah freut sich über ihr zweites Wunder

Sarah freut sich über ihr zweites Wunder. Foto: Privat

Mamas, wir sind stark!

Ich habe also zwei ganz unterschiedliche Geburten erlebt. Bei meiner ersten dauerte es insgesamt acht Stunden, ich bekam eine PDA und spürte kaum Schmerzen. Die Geburt meines zweiten Kindes war deutlich schmerzhafter, aber dauerte insgesamt nur knappe zwei Stunden und ich bewältigte sie ohne irgendwelche Schmerzmittel.

Daraus habe ich für mich und alle anderen Mamas mitgenommen: Wir sind stark! Egal, ob mit oder ohne Schmerzmittel, ob spontan oder per Kaiserschnitt – wir leisten Enormes!“

Liebe Sarah, vielen Dank, dass Du Deine Geschichte mit uns geteilt hast. Wir wünschen Dir und Deiner Familie alles Liebe!

WIR FREUEN UNS AUF DEINE GESCHICHTE!
Hast Du etwas Ähnliches erlebt oder eine ganz andere Geschichte, die Du mit uns und vielen anderen Mamas teilen magst? Dann melde Dich gern! Ganz egal, ob Kinderwunsch, Schwangerschaft oder Mamaleben, besonders schön, ergreifend, traurig, berührend, spannend oder mutmachend – ich freue mich auf Deine Nachricht an [email protected].

Lena Krause

Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach!

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Ramona Kraus
Ramona Kraus
2 Monate zuvor

Liebe Mamas,
vielen Dank für diesen Artikel. Ich hatte eine ähnliche Erfahrung und freue mich zu hören, dass es auch andere Mütter gibt, bei denen alles unverhofft schnell ging.
Die Geburt unseres Kindes war besonders für mich ein beängstigendes und kräftezehrendes Erlebnis.
Ich hatte in der 35. SSW plötzlich einen Blasensprung. Im Krankenhaus wurde gegen 22 Uhr am CTG keine Wehentätigkeit festgestellt, sodass die Ärzte die Geburt noch hinauszögern wollten. Mir wurde gesagt ich hätte mindestens 2 Wochen Krankenhausaufenthalt gebucht. Mit diesen Worten wurde ich auf meinem Zimmer einquartiert, mit dem Hinweis, dass ich mich bei Wehentätigkeit bitte melden sollte. In der Nacht habe ich tatsächlich ein leichtes Ziehen verspürt sodass ich auf Station nachfragte, wie ich mich nun verhalten solle. Daraufhin bin ich alleine Richtung Kreissal-Station geschickt worden. Auch als ich dort klingelte um mich anzumelden war noch alles ok. Im späteren Protokoll könnte ich lesen, dass es zu diesem Zeitpunkt 0:55 Uhr war. Bis dann eine Hebamme kam um mich in den Kreißsaal aufzunehmen, hatte ich einen solchen Wehensturm, dass ich auf allen Vieren vor dem Kreißsaal kauerte. Auf die Sitzgelegenheiten um die Ecke habe ich mich nicht getraut, da ich zu diesem Zeitpunkt solche Kreislaufbeschwerden hatte. Ich hatte Panik in dem schlecht einsehbaren Bereich umzukippen, und dass mein Kind dann womöglich einen Sauerstoffmangel bekommen könnte. Also ich endlich im Kreißsaal war (es waren nur wenige Minuten, aber mir kam es wie eine Ewigkeit vor) meinte die Hebamme, dass der Muttermund bereits 5 cm offen sei und ich definitiv meinen Mann anrufen sollte. Die Schmerzen waren zu diesem Zeitpunkt unerträglich aber für eine PDA war es leider bereits zu spät. Um 1:48 war unser Sohn dann glücklicher Weise auf der Welt, trotz während der Geburt abfallender Herztöne und einer NSU. Der Papa hat unseren Geburtensprint leider genau um 1 Minute verpasst. Hätte ich in diesem Moment nicht so eine gute Hebamme gehabt, die mich sehr unterstützt hat, wäre ich vermutlich in Panik verfallen.
Leider wurden mein Sohn und ich nach der Geburt getrennt, da wir beide medizinische Betreuung benötigten, aber sein Vater konnte ihn zunächst mit auf die Station begleiten. Am nächsten Tag konnte ich dann auch wieder zu meinem Kind. Ich war so stolz auf ihn, dass ich das Gefühl hatte Alles wirklich Alles für mein Kind zu tun. Dieses Gefühl hat mir geholfen durch die anstrengende Zeit (19Tage) im Krankenhaus zu kommen, mit allen Frühchen- und Stillproblemen. Insgesamt war diese Zeit sehr schwer für mich, da ich nach 3 Tagen aus dem Krankenhaus entlassen wurde, mein Sohn aber noch auf der Neo bleiben musste. Somit hab ich mich um eine Unterkunft in der Nähe gekümmert und meinen Spatz von 06:00 Uhr bis 23:00 auf Station besucht, dazwischen musste ich noch für die Nacht abpumpen. Während andere also in ihrem Wochenbett Zuhause mit Mann und Kind waren und schon in ihrem Familienglück aufgehen könnten, saß ich frisch nach der Geburt auf Krankenhausstühlen und habe mich auf der Krankenhaustoilette selbst versorgt. Leider habe ich zu dieser Zeit von meiner Familie nur gehört wie leicht ich es hatte, da die Geburt ja in unter einer Stunde erledigt war. Manchmal wünsche ich mir dass einfach die Geburt als solches als eine Meisterleistung für unseren Körper angerechnet wird und nicht ein Wettkampf über die länge der Wehen entsteht.
Ich fühle mich nach eurem Artikel deutlich besser, da ich zum ersten mal einen Bericht einer Mutter gelesen habe, der es ähnlich erging.