Brennend heiß! Versteckte Gefahren für dein Kind bei Hitze

Endlich wird es richtig warm bei uns und wir können den Sommer mit den Kindern in vollen Zügen genießen. Doch Vorsicht: Die hohen Temperaturen können für die Kleinen schnell zur Belastung werden, wenn wir nicht aufpassen. An den Sonnenschutz für deinen Schatz hast du bestimmt schon gedacht, aber hast du auch die vielen Alltagsgegenstände im Blick, an denen sich dein Kind im Sommer ganz schnell verbrennen kann?

Kinderhaut ist besonders empfindlich – und verbrennt schnell

Kinderhaut ist noch dünner und viel empfindlicher als die von Erwachsenen – und selbst du kennst bestimmt das Gefühl, im Sommer an eine glühend heiße Fläche zu fassen, die sich durch die Sonneneinstrahlung extrem aufgeheizt hat, oder? Aua! Wie schmerzhaft muss es da erst für die Kleinen sein.

Das Klinikum Nürnberg erklärt: Verbrennungen und Verbrühungen passieren bei Kindern leider relativ oft. „Bereits ab einer Temperatur von 52°C kann es zu thermischen Schäden der Haut von Kindern und Jugendlichen kommen. Auch flächenmäßig kleine thermische Verletzungen können zu einer erheblichen Narbenbildung (…) führen.”

So heiß werden Asphalt, Autositze und Co. im Sommer

52°C sind bei den aktuellen Außentemperaturen schnell erreicht, viele Dinge werden sogar noch viel heißer als das:

1. Vorsicht im Auto und mit dem Fahrradsattel

Den meisten Eltern sollte inzwischen bekannt sein, wie gefährlich es ist, sein Kind im Sommer alleine im parkenden Auto sitzen zu lassen, da es sich unglaublich schnell aufheizt.

 

Aber auch beim Einsteigen ist Vorsicht angesagt: Bis zu 70 Grad kann die Hitze im Auto erreichen. Der Anschnaller vom Sicherheitsgurt aus Metall kann glühend heiß werden. Und dann sind die Sitze und Lenkräder auch noch meistens schwarz. Diese Farbe speichert Wärme besonders gut, somit wird der Ledersitz im Auto oder der Fahrradsattel bis zu 80 Grad heiß.

2. Bänke und Rutschen auf dem Spielplatz

Rutschen oder Bänke, die in der prallen Sonne stehen, können bis zu 60 Grad heiß werden. Dabei wird Metall deutlich heißer als etwa Holz. In jedem Fall solltest du unbedingt die Temperatur prüfen, bevor du deine Kinder auf die Spielgeräte lässt.

3. Gartenschlauch der in Sonne lag

Wir haben bereits über eine Mama berichtet, die ihrem Kind bei der Hitze etwas Gutes tun wollte und es dabei tragischerweise mit dem Gartenschlauch verbrühte. Der Gartenschlauch lag zuvor in der prallen Sonne, und das Wasser, das sich noch von der vorherigen Nutzung in dem langen Schlauch befand, hatte sich auf über 60 Grad Celsius erhitzt! Bei dem Kind wurden Verbrühungen zweiten Grades festgestellt.

4. Wege und Straßen

Bereits bei einer Lufttemperatur von 25 Grad erwärmt sich Asphalt bei direkter Sonneneinstrahlung auf bis zu 50 Grad. Bei 30 Grad heizt sich ein Asphaltboden schon auf eine Temperatur von rund 60 Grad auf, bei bis zu 40 Grad Lufttemperatur werden es dann schnell bis zu 80 Grad. Für nackte Kinderfüße ist das sehr gefährlich!

5. Weißer Sand

Bestimmt kennst du das Gefühl, dass du hüpfend über den heißen Strand zum Wasser läufst, weil der Sand einfach so heiß ist. Sand kann im Extremfall bei dauernder Sonneneinstrahlung aus möglichst großem Winkel (z.B. nahezu senkrecht einfallende Strahlen wie in der Sahara) ca. 80 Grad heiß werden. Die Luft direkt darüber erreicht dann ca. 55 Grad. Die sicherste Lösung für dein Kind sind also Badeschuhe.

6. Springbrunnen

Vorsicht, denn auch die bei Kindern im Sommer beliebten Springbrunnen können zur Gefahr werden, dabei laden sie die Kleinen zum Spielen ein. Eine Mutter hat in New York sogar geklagt, nachdem sich ihr Kind an einem öffentlichen Springbrunnen verbrannte. Das zweijährige Kind war barfuß zum Brunnen gerannt und hatte augenblicklich angefangen zu schreien. Seine Mama war geschockt: „Ich habe auf seine Füße geschaut und seine Haut hing herunter“, erinnert sie sich. Im Krankenhaus wurden Verbrennungen zweiten Grades diagnostiziert.

Was du tun kannst, wenn dein Kind sich verbrannt hat

Einmal nicht aufgepasst und schon ist es passiert: Dein Schatz hat sich verbrannt. Was ist jetzt zu tun? Erstmal gut zu wissen: Bei Verbrennungen und Verbrühungen, wie sie sich Kinder im Sommer durch aufgeheizte Alltagsgegenstände zufügen können, werden die gleichen Erste-Hilfe-Maßnahmen empfohlen.

Leichte Verbrennungen

Die Haut ist nur oberflächlich angegriffen und kleinflächig gerötet: Solche kleinen Verbrennungen und Verbrühungen ersten Grades kannst du sofort mit fließendem Wasser kühlen, bis die Schmerzen nachlassen. Es reicht, wenn das Wasser lauwarm ist. Achte außerdem darauf, dass der Körper deines Kindes nicht auskühlt. Bei Verbrennungen im Gesicht helfen feuchte Tücher. Eiswürfel sind hingegen ungeeignet, weil die starke Kälte das angegriffene Gewebe weiter schädigen kann.

Verbrennungen und Verbrühungen, bei denen Brandblasen entstehen

Wenn Brandblasen entstehen, handelt es sich um Verbrennungen zweiten Grades. Dann solltest du diese nicht öffnen, damit keine Keime in die Wunde gelangen können. Außerdem solltest du einen Arzt oder eine Ärztin zu Rate ziehen. Die Verbrennungs- oder Verbrühungstiefe ist in den ersten Tagen oft schwer einzuschätzen. Daher kann eine erneute Beurteilung am zweiten und dritten Tag notwendig sein.

Ist die Wunde nur oberflächlich (feuchter und durchbluteter Wundgrund), heilt sie in den meisten Fällen nach zwei bis drei Wochen ohne Narben. Ist sie jedoch tiefer (trockener und weißlicher Wundgrund) wird voraussichtlich eine Narbe zurückbleiben und möglicherweise ist sogar eine Operation nötig.

Mehr hilfreiche Infos zum Thema „Kinder und Hitze” gibt es hier:

 

Lena Krause

Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach!

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