Ein Familienzeitkonto soll es Eltern möglich machen, Arbeitszeit wie auf einem Girokonto anzusparen und bei Bedarf wieder abzubuchen, zum Beispiel für mehr Elternzeit, eine Weiterbildung oder einfach eine längere Auszeit vom Job, ein sogenanntes Sabbatical.
Mit diesem Thema wirbt gerade die Union aus CDU und CSU für Stimmen bei der Bundestagswahl.
Arbeitszeitkonten an sich sind keine neue Erfindung.
Ein Beispiel:
Lehrer kennen sie schon länger. Sie haben etwa die Möglichkeit, zwei Jahre lang für zwei Drittel ihres Gehalts in Vollzeit zu arbeiten, um dann im dritten Jahr ein mit dem angesparten Gehalt bezahltes Sabbatical zu nehmen.
Für das Familienzeitkonto soll ein digitales Bürgerportal Daten aus gesetzlichen Zeitguthaben wie der Eltern- oder Familienpflegezeit mit tariflichen Leistungen wie dem Urlaub zusammenführen. Bisher ist noch nicht geklärt, ob die Familienzeitkonten beim Finanzamt, der Rentenversicherung oder einer anderen Stelle verwaltet werden.
Ganz schön kompliziert, oder?
Annette Lidmann-Mauz, Vorsitzende der Frauen Union bei der CDU, sagte gegenüber dem Focus: „Das Familienzeitkonto hilft Familien in jeder Lebensphase. Sie brauchen mehr zeitliche Spielräume und wirtschaftliche Stabilität.“ Und zwar unabhängig davon, ob sie sich um ihre Kinder oder pflegebedürftigen Eltern kümmern.
Viele deutsche Unternehmen bieten auch die Möglichkeit, Überstunden anzusparen und später abzubauen. Wie viele Stunden angespart und wie schnell sie wieder abgebaut werden müssen, darf jedoch das Unternehmen selbst vorgeben. Dabei wird von Arbeitgeberseite natürlich auch darauf geachtet, dass wichtige Positionen nicht längere Zeit unbesetzt bleiben.
Prinzipiell eine gute Idee, doch für uns Mamas hat die Sache einen Haken: Da wir uns in den meisten Fällen immer noch mehr als die Männer um Haushalt und Familie kümmern, bauen wir schneller Überstunden ab.
Egal, welche Modelle sich durchsetzen: Wichtig ist, dass Mamas und Papas flexibel arbeiten können – und für ihre Leistung die entsprechende Anerkennung bekommen.