Vielleicht hast du auch schon das Gerücht gehört, dass stillende Mütter auf blähende Lebensmittel lieber verzichten sollten. Aber was ist da eigentlich dran? Und heißt das, dass damit auch Brokkoli in der Stillzeit tabu ist? Immerhin wird dem Gemüse ebenfalls nachgesagt, Blähungen (beim Baby) zu verursachen. Wir klären dich über die Fakten auf!
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Brokkoli kann zwar eine blähende Wirkung haben, muss deshalb aber in der Stillzeit nicht weggelassen werden.
- Du darfst Brokkoli in der Stillzeit sowohl roh als auch gekocht essen.
- Bei einem empfindlichen Magen solltest du den Brokkoli vor dem Verzehr idealerweise kochen.
- Verwandt ist Brokkoli mit Blumenkohl, weshalb das Gemüse auch als Winterblumenkohl oder Spargelkohl bezeichnet wird.
- Brokkoli ist reich an Vitalstoffen und enthält außerdem Eisen, Kalium, Kalzium, Magnesium sowie Zink.
2. Brokkoli in der Stillzeit – ja oder nein?
Ja! Obwohl Brokkoli mit Blumenkohl verwandt ist und ihm somit gerne eine blähende Wirkung nachgesagt wird, darfst du ihn auch beim Stillen in Maßen weiterhin essen. Grundsätzlich wird gekochter Brokkoli von den meisten stillenden Müttern sogar recht gut vertragen, sodass du dir in der Regel keine Sorgen über gesundheitliche Probleme machen musst.
Darf ich Brokkoli roh essen, wenn ich stille?
Isst du Brokkoli gerne roh im Salat, kannst du das auch in der Stillzeit weiterhin tun. Allerdings gilt gerade roher Brokkoli im Vergleich zur gekochten Variante als schwer verdaulich. Solltest du also einen eher empfindlichen Magen haben und schnell unter Blähungen oder auch Bauchschmerzen leiden, empfehlen wir dir, zu gekochtem Brokkoli zu greifen.
3. Wie gesund ist Brokkoli für stillende Mütter?
Da Brokkoli eine Menge Vitalstoffe, dafür aber wenig Kalorien enthält (34 kcal pro 100 g), und gleichzeitig reich an Vitamin-B-Komplexen ist, ist das milde Kohlgemüse sehr gesund. Zusätzlich versorgt Brokkoli dich mit wichtigen Vitaminen wie etwa Vitamin C, Vitamin E oder auch Vitamin K. Ebenso sind in dem Winterblumenkohl Eisen, Folsäure, Kalium, Kalzium, Magnesium und Zink zu finden.
4. Bläht Brokkoli in der Stillzeit?
Jein. Tatsächlich lassen sich Blähungen in der Stillzeit, die durch Brokkoli oder auch andere blähende Lebensmittel ausgelöst werden, nicht gänzlich ausschließen. Wenn du das Gemüse jedoch in einer haushaltsüblichen Menge zu dir nimmst, ist die Wahrscheinlichkeit für Blähungen beim Stillen eher gering.
Außerdem äußern sich Blähungen, die durch den Verzehr von Brokkoli entstanden sind, größtenteils bei der Mutter und nicht beim Baby. Dass gestillte Babys hin und wieder unter Blähungen leiden, ist keine Folge einer „falschen“ Ernährung deinerseits, sondern liegt unter anderem daran, dass die Kleinen beim Stillen vermehrt Luft schlucken.
Ebenso wichtig zu wissen ist, dass sich die Muttermilch aus deinem Blut zusammensetzt und nicht daraus, was du isst. Trinkst du zum Beispiel Alkohol, geht dieser ins Blut über und gelangt somit zu deinem Baby. Dies trifft auf die blähenden Inhaltsstoffe von Lebensmitteln aber nicht zu.
Hat Brokkoli bei Stillenden und Babys Auswirkungen auf den Stuhlgang?
Generell ist Brokkoli nicht dafür bekannt, unangenehme Nebenwirkungen auszulösen. Ganz im Gegenteil: Das Gemüse wirkt sich oft sogar positiv auf die Gesundheit aus und kann zum Beispiel stuhlregulierend wirken, was sich gerade bei Verstopfungen oder Durchfall bemerkbar macht.
Wird dein Baby ausschließlich gestillt, und isst du beim Stillen gerne Brokkoli, wird sich der Windelinhalt deines Würmchens in der Regel nicht grün verfärben. Falls dein Baby bereits Beikost bekommt und grünen Stuhlgang hat, kann dies verschiedene Ursachen haben.
5. Rezept: Schnelle, gesunde Brokkoli-Suppe für die Stillzeit
Wenn es in der Stillzeit mal wieder schnell gehen muss, zauberst du dir mit dem Rezept von emmikochteinfach.de in wenigen Minuten ein leckeres und gesundes Mittagessen. Viel Spaß beim Ausprobieren und guten Appetit!
Für vier Portionen brauchst du:
- 500 g Brokkoli
- 1 l Gemüsebrühe
- 2 Kartoffeln
- 2 Zwiebeln
- 1 Knoblauchzehe
- 40 g Butter
- 1 TL Salz
- 1 TL Senf
- 1/2 TL Natron
- 1/2 TL Zitronensaft
- etwas Muskatnuss (gerieben)
- etwas Crème fraîche
So geht die Zubereitung:
- Als Erstes schneidest du beim Brokkoli die Röschen vom Strunk ab und gibst sie in ein Sieb. Gut abwaschen! Danach den Strunk grob schälen und klein schneiden.
- Jetzt schälst du die Zwiebeln, die Knoblauchzehe und die Kartoffeln und schneidest sie ebenfalls klein.
- Erhitze in einem ausreichend großen Topf die Butter und dünste darin die Zwiebeln und die Knoblauchzehe.
- Nun gibst du die Kartoffeln und den Brokkoli dazu.
- Alles mit etwas Muskatnuss (frisch gerieben) verfeinern und dünsten lassen.
- Anschließend löschst du alles mit der Gemüsebrühe ab und gibst das Natron dazu.
- Kurz aufkochen und danach für rund 15 bis 20 Minuten bei geschlossenem Deckel köcheln lassen.
- Zu guter Letzt die Zutaten pürieren und mit Salz, Senf, Pfeffer sowie Zitronensaft abschmecken.
- Wenn du magst, kannst du die Brokkoli-Suppe vor dem Servieren noch mit etwas Crème fraîche garnieren. Fertig!
6. Welche (blähenden) Lebensmittel sollte ich in der Stillzeit nicht essen?
Da für dich als stillende Mama keine Lebensmittel verboten sind, darfst du auch weiterhin Dinge essen, die möglicherweise eine blähende Wirkung haben:
- Blähende Lebensmittel beim Stillen
- Hülsenfrüchte in der Stillzeit
- Gemüse in der Stillzeit
- Obst in der Stillzeit
Unsere Expertin
Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.
In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.
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