Einer Schulbusfahrerin in Pennsylvania wird vorgeworfen, ein Kind mit Down-Syndrom mit Händen und Füßen an seinem Sitz gefesselt zu haben. Die Anklage geht auf einen Vorfall im März zurück, doch das sei nicht das erste Mal gewesen, dass die Frau den 10-Jährigen an den Sitz geklebt habe.
Zum Glück hielt eine Videokamera das unglaubliche Vorgehen der Frau fest.
Denn der Grundschüler, der Down-Syndrom hat, saß bereits in einem speziellen Sicherheitsgurt, den der Bezirk für die Busfahrt zur Verfügung gestellt hatte, als die Busfahrerin begann, ihn zusätzlich mit Klebeband am Sitz festzukleben. Dabei ist auf den Aufnahmen gut zu erkennen, dass der Junge ruhig da saß und die Tortur über sich ergehen ließ, wie CBS News berichtet.
„Das ist einfach eine Frechheit, man kann kein Kind so behandeln“, sagte Jack Stollsteimer, Bezirksstaatsanwalt von Delaware County. „Die Verwendung von Klebeband bei einem Kind, das bereits vollständig im Sicherheitsgurt des Fahrzeugs gesichert war, war nicht nur unentschuldbar, es war auch gefährlich“, sagte Stollsteimer in einer Erklärung. „Wäre ein Unfall passiert, hätte sich dieses Kind nicht aus dem Klebeband befreien können. Es gibt einfach keine Entschuldigung für dieses Verhalten.“
Motiv der Busfahrerin ist unklar
Polizeibeamte sagten aus, dass die 54-Jährige den armen Jungen bereits zuvor mit Klebeband gefesselt hatte. Das Motiv dahinter ist unklar: „Sie hat nicht gesagt, warum, weil das Überwachungsvideo, soweit ich weiß, zeigt, dass sich das Kind völlig normal verhält“, sagte Stollsteimer. „Ich bin mir also nicht sicher, was der Fahrerin in diesem Moment durch den Kopf ging, aber was auch immer es war, es war kriminell.“
Der Strafanzeige zufolge soll die Frau bei der Ankunft des Busses an der Schule das Klebeband mit einem Sicherheitsgurtschneider abgeschnitten und in den Müll geworfen haben. Es ist unklar, wie die Beamten von dem Vorfall erfahren haben. Die Busfahrerin wurde inzwischen wegen Freiheitsberaubung, unrechtmäßigem Zwang, Gefährdung des Kindeswohls und Körperverletzung angeklagt.
Die Eltern aus dem Bezirk reagierten entsetzt.
„Es ist so beängstigend. Ich habe selbst ein kleines Kind, also bin ich am Boden zerstört“, sagte eine Mutter. „Jedes Mal, wenn man zur Arbeit geht, macht man sich Sorgen um seine Kinder und tut alles dafür, dass sie bei guten Menschen untergebracht sind, und wenn das dann nicht der Fall ist, ist das erschütternd.“
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