Ihr Lieben, durch Corona müssen wir unseren Alltag stark einschränken. Kitas und Schulen haben geschlossen, wir müssen Arbeit und die Betreuung und Bildung unserer Kinder organisieren. Das trifft Alleinerziehende besonders hart.
Wir haben eine alleinerziehende Mama aus unserer Community gefragt, wie es ihr jetzt geht:
„Ich fühle mich in der Corona-Krise im Stich gelassen. Eine Betreuung für Kinder von Alleinerziehenden wäre jetzt absolut notwendig. Ich wohne in Hessen. Hier kann die Notbetreuung nur genutzt werden, wenn beide Eltern in einem Bereich arbeiten, der für die Aufrechterhaltung der Gesellschaft notwendig ist, zum Beispiel im Gesundheitswesen. Aber auch Alleinerziehende geraten durch Corona mit ihren Kindern in existenzielle Not.
Die jetzige Situation zerrt an meinen Nerven
Ich bin 43 Jahre alt und seit vier Jahren alleinerziehend mit meinen beiden Söhnen, die fünf und sechs sind. Zum Vater meiner Kinder besteht kein Kontakt und es gibt auch niemanden, der außerhalb der Kita regelmäßig auf meine Jungs aufpasst. Die jetzige Situation zerrt an meinen Nerven. Denn wir drei hocken nun aufeinander, fünf Wochen lang, sieben Tage, vierundzwanzig Stunden am Stück. Ich werde es mir nicht verbieten lassen, unseren Innenhof zu nutzen. Dort können die Jungs Bobbycar fahren und sich austoben. Sonst drehen hier alle durch.
Dass wir jetzt immer aufeinander hocken, ist nämlich nicht nur für mich anstrengend, sondern auch für die Kinder. Ihnen fehlen ihr fester Ablauf, ihre Rituale, ihre Freunde im Kindergarten. Vor allem mein kleiner Sohn ist sehr sensibel. Ihm macht die jetzige Situation so sehr zu schaffen, dass er nachts wieder einnässt.
Ich habe mich entschlossen, meinen Kindern den Kontakt zu einem ausgewählten Kreis ihrer Freunde weiterhin zu ermöglichen. Das tue ich auch, weil ich arbeiten gehen muss. Ich bin Bürokraft eines Einzelhändlers, der auch Gartengeräte verkauft. Ob wir weiterhin geöffnet haben dürfen, ist in der Schwebe, denn Baumärkte gehören ja eigentlich zur Grundversorgung.
Auf Hilfe angewiesen zu sein, ist kein schönes Gefühl
Eine Möglichkeit zum Homeoffice habe ich leider nicht. Ich bin unter anderem für die Kasse verantwortlich, muss Rechnungen schreiben und Geräte entgegennehmen, die uns zur Reparatur gebracht werden. Das geht nur vor Ort. Ich arbeite zwar in Teilzeit, aber trotzdem brauche ich in der Woche mehrere Stunden Zeit für die Arbeit. Ich habe jetzt alle meine Freunde eingespannt. Jeder passt an einem Tag pro Woche auf meine Söhne auf. Es ist kein schönes Gefühl, nur seinen Alltag aufrecht erhalten zu können, wenn man von anderen unterstützt wird. Aber es geht leider nicht anders.
Ich bin als Alleinerziehende auch Alleinernährerin meiner Familie. Da ich pro Stunde bezahlt werde, verdiene ich nichts, wenn ich nicht arbeiten gehe. Einer meiner Kollegen ist schon in Kurzarbeit gegangen. Ich habe große Angst, meinen Job zu verlieren. Wenn es so weitergeht, wird mir bestimmt gekündigt. Und seitdem meine Kinder zu Hause sind, sind meine Lebensmittelkosten auf das doppelte pro Woche angestiegen. Denn normalerweise essen die beiden in der Kita, das Essen wird finanziert. Nun muss ich jeden Tag für sie kochen, das ist finanziell kaum machbar.“
Seid ihr auch alleinerziehend und macht gerade ähnliche Erfahrungen? Oder wie habt ihr die Situation gelöst? Erzählt doch mal!
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Ich stimme dir voll und ganz zu.
Es wird gar nichts für Alleinerziehende getan
Eine Frechheit finde ich das in Deutschland
Schließlich ziehen wir die kleinen groß und sie werden die Zukunft für Deutschland
So versucht man schon alles unter einen Hut zu bekommen . Arbeit Finanzen und und
Und nun corona
Alles dreifach soviel
Alleine mit Kindern zu Hause
Keine Hilfe im Haushalt oder Unterstützung
Kein offenes Ohr für uns, keine Schulter zum anlehnen
Und Sorgen ums Geld und höhere kosten
Da mehr Lebensmittel und mal ein Spielzeug mehr gekauft wird
Eine Frechheit was hier abgeht
Wenn ich (34) die Kommentare lese, denke ich, dass ich es schon echt gut habe. Ich bin Alleinerziehende mit einer pubertierenden Tochter und einem 10jährigen Sohn. Seit 1,5 Jahren bin verbeamtete Lehrerin, daher war ich bisher in der glücklichen Situation im Homeoffice arbeiten zu können. Damit stehen mir glücklicherweise keine existenziellen Sorgen bevor. Also habe ich parallel 90 Kinder online und 2 zu Hause beschult. Seit Donnerstag sind unsere Schulen wieder offen, was für mich bedeutet, dass ich ab jetzt zusätzlich 2-3 Tage in der Woche vor Ort in der Schule Abschlussklassen betreuen darf. Das freut mich einerseits, weil mir der echte Kontakt zu Menschen fehlt, andererseits habe ich Angst meine Arbeit nicht mehr auf dem Niveau halten zu können, das ich bisher geliefert habe. Der Unterricht meiner Regelklassen wird dann halt reduziert.
Meine Kinder und ich haben uns irgendwie an die Situation gewöhnt, sie finden es sogar ganz schön von mir unterrichtet zu werden, aber der Switch zwischen Lehrerin und Mama ist schwer.
Persönlich leide ich unter der Einsamkeit, der intensive Kontakt mit den Kindern ist toll, aber meine Seele leidet noch sehr, weil ich die Trennung von meinem Partner letztes Jahr noch nicht fertig verarbeitet habe. Da hatte ich mir ein tolles System mit Sport und Freunden aufgebaut, das ist halt einfach von heute auf morgen zusammengebrochen. Die depressiven Phasen werden immer mehr, aber natürlich beiße ich die Zähne zusammen und versuche mich an guten Dingen festzuhalten.
Meine Kinder brauchen mich, denn sonst ist keiner da. Wie lange das noch gut geht weiß ich nicht.
Wir haben von Anfang an mit 2 anderen Eltern paaren ein wechselmodel ausgeklügelt bei dem die Kinder zum einen weiter sozialkontakte haben und zum anderen die Eltern etwas von ihrer Arbeit schaffen. Ich bin alleinerziehend mit meinem 4 jährigen Sohn. Habe meinen Job gekündigt um mich im März und April komplett auf meine bachelorarbeit zu konzentrieren. Jetzt habe ich 3 Tage die Woche 3 Kinder zuhause. Danach sind meine Nerven blank. An den Tagen an denen mein Sohn bei seinen Freunden ist, mache ich die Sachen die an den anderen Tagen liegen bleiben im Haushalt und versuche an meiner bachelorarbeit weiter zu arbeiten. Einen Aufschub habe ich von der Uni schon bekommen aber einen weiteren gibt es nicht. Die höheren Lebensmittel kosten spüre ich auch. Bei mir haben sie sich allerdings verdreifacht. Es ist insgesamt für uns eine sehr belastende Situation die wir auch in der Form nicht mehr lange durchhalten werden. Die ersten 3 Wochen ging es noch. Danach aber war es nur noch ein Kampf für die Kinder und die Erwachsenen. Es ist wirklich wichtig dass die Kinder bald wieder in den Kindergarten gehen können. Für die Kinder und die Eltern. Denn ansonsten glaube ich dass viele Eltern zusammen brechen.
Ich bin auch Alleinerziehende Mama von drei Kindern, Zwillinge fast 2 Jahre und ein jungen 3 Jahre. 2 Tage nach dem ich das erfuhr das die Kitas schließen bin ich zur meiner Mama gefahren weil ich dachte mir ne, das wird mega hart drei kleine Kinder die alle gerade austesten wo es nur geht und in der Trotzphase sind. Ich weiß man sollte nicht zu den Eltern oder Oma fahren aber ich habe niemanden weiter der mich unterstützt. Mein Freund wohnt in Bayern und kann nur am Telefon oder per Videochat da sein.
Ich finde das die das für Alleinerziehende Mamas auch eine Notbetreuung hätten machen sollen, weil es für uns Alleinerziehende Mamas echt hart ist das in den 5 Wochen alles zu meistern, ob nervlich aber auch Finanziell. Wir leisten so schon viel. Ich zähle wirklich die Tage bis die Kita wieder auf macht, denn das ist einfach gerade eine komplette Umstellung für die Kinder egal welchen Alters. Die Kids verstehen das einfach nicht warum die nicht in die Kita dürfen und warum alles anders ist wie sonst. Auch das was in den ganzen Wochen fehlt ist die Förderung, der Kita Alltag, was die kids dort alles lernen, was wir als Mutti einfach nicht so lange gewährleisten können,denn wir sind keine gerlenten Erzieher. Ich bin froh zu lesen das es vielen Alleinerziehenden Mamas so geht.
Ich finde es traurig, dass es solch große Unterschiede der Bundesländer gibt… Ich würde nicht aufgeben und mich an den Träger der Kita wenden. Bei uns in der Stadt in Rheinland Pfalz haben auch Alleinerziehende das Anrecht auf eine Notbetreuung sofern sie eine Arbeitsbescheinigung erbringen.
Gib nicht so schnell auf! Verfasst zur Not einen Brief an den Bürgermeister oder zuständige eines kirchlichen Trägers.
Alles Liebe
Mir geht es ähnlich. Ich habe eine Tochter von 5 Jahren. Auch ich merke die höheren Kosten, da nun die Kita-Versorgung in der derzeitigen Situation wegfällt. Was mich stört ist, dass es schwer ist, an greifbare Informationen zu kommen. Da heißt es, Kita-Gebühren werden erstattet. Wie geht das nun konkret weiter?! Alleinerziehende haben keine Zeit, auf Beschlüsse zu warten, da muss es schnell gehen. Auch ich werde in Kurzarbeit gehen. Der viel beworbene Kinderzuschlag kommt aber bei mir nicht zum Tragen, obwohl ich garnicht viel verdiene. Was denken die sich eigentlich in der Politik?! Vieles ist Schönfärberei und am Ende ist nichts dahinter. Alleinerziehende sind so schon die Schlusslichter der Gesellschaft. Nun noch einmal mehr. Auf der Suche nach Zuschüssen stellt man fest, dass viele Zuschüsse nach wie vor an Kriterien gebunden sind, die man nicht erfüllt. Sozial ungerecht ist dieser Staat auch in diesen Zeiten, wo er doch das Zusammenhalten so beschwört. Das ist alles eine Farce. Ob es meinen Vermieter am Ende interessiert, dass ich in dieser Krise keine Miete zahlen kann, das wage ich mal zu bezweifeln.
Mir geht es ähnlich. Ich habe eine Tochter von 5 Jahren. Auch ich merke die höheren Kosten, da nun die Kita-Versorgung in der derzeitigen Situation wegfällt. Was mich stört ist, dass es schwer ist, an greifbare Informationen zu kommen. Da heißt es, Kita-Gebühren werden erstattet. Wie geht das nun konkret weiter?! Alleinerziehende haben keine Zeit, auf Beschlüsse zu warten, da muss es schnell gehen. Auch ich werde in Kurzarbeit gehen. Der viel beworbene Kinderzuschlag kommt aber bei mir nicht zum Tragen, obwohl ich garnicht viel verdiene. Was denken die sich eigentlich in der Politik?! Vieles ist Schönfärberei und am Ende ist nichts dahinter. Alleinerziehende sind so schon die Schlusslichter der Gesellschaft. Nun noch einmal mehr. Auf der Suche nach Zuschüssen stellt man fest, dass viele Zuschüsse nach wie vor an Kriterien gebunden sind, die man nicht erfüllt. Sozial ungerecht ist dieser Staat auch in diesen Zeiten, wo er doch das Zusammenhalten so beschwört. Das ist alles eine Farce. Ob es meinen Vermieter am Ende interessiert, dass ich in dieser Krise keine Miete zahlen kann, das wage ich mal zu bezweifeln.
Ich bin auch alleinerziehend mit einem Kind… Aktuell in einer Weiterbildungsmaßnahme, die wir im Homeoffice machen können… Es ist aber recht schwierig, da ich meinen Sohn nicht ständig vor dem Fernseher parken möchte… Finanziell ist es auch recht schwierig… Auch er hat 2 Mahlzeiten in der Kita gegessen… Ich wollte gerade einen Nebenjob anfangen, weils so schon sehr knapp ist, aber da der Kindsvater, aktuell auf einen Umgang verzichtet, auch nach 2 Wochen Inkubationszeit ist es recht schwierig… Ich gehöre außerdem zur Risikogruppe und möchte nur wenn nötig (wir haben einen Hund) raus… Mein Freund hat sich gerade auch noch getrennt, was eine zusätzliche psychische Belastung ist, da mein Sohn eigentlich ständig bei mir sein möchte und ich noch nicht Zeit zum weinen habe… Man steht mit allem alleine da… Man hat keine Minute für sich und einkaufen ist diesen Monat auch nicht mehr… Es ist richtig und wichtig zu Hause zu bleiben, aber es wirklich schwierig…
Ich bin auch alleinerziehende Mama von 3 Kindern. Das keine Betreuung stattfindet ist garnicht so das Problem sondern das ich vorgestern gekündigt worden bin zum 3.4 aufgrund der Krise. Werde zwar wenn alles gut geht danach wieder eingestellt aber bis dahin muss ich jetzt schauen das ich ALG 2 bekomme weil ich keinen Anspruch mehr habe auf ALG 1. Dadurch werden mir nun über 500€ im Monat fehlen von jetzt auf gleich und das gerade jetzt. Wir werden nun auf eine harte Probe gestellt… schade das gerade die kleinen jetzt leiden müssen unter dieser Situation. Ich habe für mich schon sehr lange alles auf ein Minimum zurück geschraubt noch weniger kann ich für mich nicht machen. Aber wir werden das schon irgendwie schaffen. Hauptsache wir bleiben alle gesund.