„Mama, weißt du wie toll das Spielzeug in der Kita ist? Ich vermisse es. Und Anna. Und Tom.“ Für Kinder sind die aktuellen Auflagen nur schwer zu verstehen. Sie vermissen ihre Freunde und ja, sogar den Gang zur Kita, wo sie doch vorher an manchen Tagen lieber zu Hause bleiben wollten. Eine Elternumfrage des Deutschen Jugendinstituts hat nun ergeben, dass jedes dritte Kind mit den Einschränkungen der Corona-Krise schlecht zurecht kommt.
Die Kinder fühlen sich einsam
Die Ergebnisse zeigen, dass Eltern mit finanziellen Schwierigkeiten und Eltern mit maximal mittlerem Bildungsabschluss überwiegend angeben, dass ihre Kinder sich mit der aktuellen Situation schwer tun. Jedes vierte Elternteil ist der Meinung, dass sich ihr Kind in der Corona-Krise einsam fühle. Kein Wunder, denn der normale Alltag ist einfach weggebrochen. Schule und Kita haben geschlossen, der Vereinssport war untersagt und die Treffen mit Freunden aufgrund der Bestimmungen nicht möglich.
Chaotisches Klima in den Familien
In jeder fünften Familie entstehen demnach aktuell mehr Konflikte zuhause, während Dreiviertel der Familien gut mit dem ständigen Aufeinanderhocken klarkommen. Jedoch seien unter den Befragten viele Familien ohne finanzielle Sorgen. Alexandra Langmeyer, Eine der Studienautorinnen, vermutet, dass dies mit den sowieso schon belastenden Lebenslagen zusammenhängt. Die Nöte der Eltern übertragen sich schließlich auch auf das Kind, so Langmeyer im Deutschlandfunk (Audio). Vielleicht auch mehr als sonst, da die Eltern aktuell oft die einzige Bezugsperson sind.
Familien verbringen mehr Zeit gemeinsam
Klar, vielen bleibt derzeit gar nichts anderes übrig. Dennoch ist die Tatsache, dass Eltern mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen einer der wenigen positiven Eigenschaften der Corona-Krise. Gleichzeitig spielen Kinder derzeit viel häufiger Computer oder surfen im Internet, aber sind wir doch mal ehrlich, momentan ist es doch mehr als in Ordnung, einfach mal beide Augen zuzudrücken, oder?
Bei der Umfrage des Deutschen Jugendinstituts haben insgesamt 8.000 Eltern von Kindern im Alter zwischen drei und 15 Jahren teilgenommen.