Seit Wochen sind Kitas und Schulen wegen Corona für den Normalbetrieb geschlossen. Aber warum eigentlich, wenn es doch immer heißt, dass Kinder sich seltener anstecken und auch kaum Symptome zeigen? Die Antwort könnte jetzt eine neue Corona-Studie liefern: Sie zeigt nämlich, dass unsere Kinder genauso ansteckend sind wie wir Erwachsenen.
Ja, es stimmt:
Kinder stecken sich deutlich seltener mit dem Coronavirus an als wir Großen
Wie eine Studie des Science-Magazines zeigt, liegt das Risiko, dass ein Kind unter 15 Jahren sich mit Corona infiziert, sogar nur bei einem Drittel des Risikos eines Erwachsenen. Das heißt: Auch wenn ein infiziertes Kind mit einem anderen Kind spielt, ist die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung deutlich geringer, als wenn es mit einem Erwachsenen in Kontakt kommt.
Leider gibt es ein großes ABER
Denn auch, wenn das auf den ersten Blick wie ein Argument aussieht, um Kitas und Schulen schnell wieder zu öffnen: Das ist es leider nicht. Auf der anderen Seite zeigt die Studie nämlich auch, dass besonders Schulkinder bis zu zehn Mal mehr Kontakte zu anderen Menschen haben als alle anderen Altersgruppen. Und genau dadurch könnte sich die niedrigere Ansteckungsrate wieder ausgleichen.
Dazu kommen neue Erkenntnisse, die der Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité jetzt mit seinem Team gesammelt hat. Demnach können Kinder und Jugendliche, die mit Corona infiziert sind, es genauso weitergeben wie Erwachsene. In ihren Atemwegen lassen sich genauso viele Viren nachweisen wie in denen von Erwachsenen. Das heißt, die so genannte „Viruslast“ ist bei Kindern laut der Studie genauso hoch.
Für die Studie haben die Wissenschaftler insgesamt Proben von 3.712 Menschen untersucht, die von Januar bis April positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Anschließend konnten sie die Ergebnisse von Kindern und Erwachsenen vergleichen.
Kinder werden häufig nicht getestet
Die Experten haben außerdem darauf hingewiesen, dass Kinder häufig keine typischen Symptome zeigen, wenn sie mit Corona infiziert sind. Das heißt, sie werden auch nicht auf das Virus getestet. Es kann also sein, dass deutlich mehr Kinder von Covid-19 betroffen sind, als die Statistiken zeigen. Christian Drosten und sein Team raten deshalb dazu, Schulen und Kitas nicht zu schnell wieder zu öffnen.
Schulen zu – Ansteckungsrate runter?
Zu diesem Ergebnis kommt auch die oben schon erwähnte Studie des Science-Magazines. In Wuhan und Shanghai ließen sich demnach durch die Schließung der Schulen die meisten Kontakte vermeiden. Die Experten haben ausgerechnet, dass dort allein diese Maßnahme zu bis zu 42 % weniger Ansteckungen mit Covid-19 führen könnte – pro Tag. Wenn man dann noch bedenke, dass für die Kinder auch Freizeitaktivitäten wie Sport wegfielen, könne man die Rate sogar um bis zu 64 % reduzieren.
Allerdings sagen die Wissenschaftler auch ganz klar, dass die Schließungen von Schulen und Kitas allein nicht ausreichen, um die Ausbreitung des Coronavirus vollständig zu stoppen. Und die Ergebnisse können sich auch von Land zu Land unterscheiden.
Trotzdem: Für die Frage, wann Schulen und Kitas wieder öffnen dürfen, könnten die Studien bedeuten, dass dies nur in sehr kleinen Schritten möglich ist – und man die Auswirkungen genau beobachten muss.
Nicht unbedingt die Antwort, die wir Eltern uns nach all den Wochen wünschen, oder? Aber vielleicht wirklich der beste Weg, um einen zweiten „Lock Down“ zu verhindern. Auch, wenn es im Moment anstrengend ist.
[…] vom Team um Christian Drosten aus der Berliner Charité, waren zu dem Ergebnis gekommen, dass Kinder mindestens genauso ansteckend seien wir Erwachsene. Andere Studien hatten die Ergebnisse widerlegt. Allerdings sind die aktuellen […]
[…] eindeutig sind: Es gibt auch Gegenbeispiele. Denn andere Corona-Studien haben ergeben, dass Kinder genauso ansteckend sind wie Erwachsene – und das Virus möglicherweise sogar schneller […]