Gemeinsam gegen Missbrauch: Kein Kind soll alleine gelassen werden!

Kitas und Schulen sind geschlossen, Vereine und Jugendzentren auch, der Kontakt zu Menschen außerhalb des Haushalts ist streng limitiert – und viele Eltern gehen derzeit nicht zur Arbeit. Die Maßnahmen der Corona-Krise sorgen dafür, dass Familien fast die komplette Zeit ungewohnt eng zusammenleben. Das ist für viele Menschen schön. Für andere anstrengend.

Und für einige leider auch gefährlich.

Kinderschützer warnen seit einigen Wochen davor, dass die soziale Isolation durch Coronavirus und Quarantäne misshandelte und sexuell missbrauchte Kinder in große Gefahr bringen könnte – und zwar durch ihre Eltern.

Aus diesem Grund haben der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, und sein Team die Website www.kein-kind-alleine-lassen.de ins Leben gerufen.

Foto: Kein Kind alleine lassen/UBSKM

Hier finden betroffene Kinder und Jugendliche direkten Kontakt zu Beratungsstellen.

Und zwar per Chat, Mail oder Telefon. Kinder finden hier auch Tipps, was sie tun können, wenn sie von Gewalt bedroht sind.

Ergänzt wird das Angebot mit den Kontaktdaten wichtiger Kinder- und Jugendberatungsstellen.

Für den Notfall, dass ein Täter oder eine Täterin in das Zimmer kommt, während ein Kind auf der Seite Hilfe sucht, gibt es einen Exit-Knopf, der www.kein-kind-alleinelassen.de sofort vom Monitor verschwinden lässt.

Und: Untersucht ein Täter den Browser-Verlauf des Kindes, wird die Website als „Playlist 2020“ dargestellt. Damit kein Kind noch mehr Schwierigkeiten bekommt.

Ein zweiter wichtiger Punkt von „Kein Kind alleine lassen“, neben den Kontaktinfos von Hilfsstellen, ist es, das Bewusstsein der Kinder zu stärken:

Niemand darf dir Gewalt antun, dich schlagen, dich mit Worten fertig machen, dich anfassen, wo du es nicht willst. Aber trotzdem kann das in der eigenen Familie passieren. Gerade jetzt, wo alle zuhause sein sollen, wo viele Eltern und Geschwister gestresst sind. Wenn es dir so ergeht oder wenn du in Gefahr bist: Wir sind für dich da. Und wenn du es nicht mehr aushältst: Lauf aus dem Haus, bitte jemanden um Hilfe oder geh zur Polizei. Das ist auch in der Coronakrise erlaubt. Das ist ein Notfall!

Aber auch Erwachsene finden auf der Website Tipps und Anlaufstellen zur Unterstützung:

Beispielsweise wenn sie den Verdacht auf sexuelle oder auch anderer familiärer Gewalt in ihrer Umgebung haben. „Mit der Aktion ,Kein Kind alleine lassen` verbinde ich den dringenden Appell an die Bevölkerung, in der aktuellen dramatischen Situation Kinder nicht aus den Augen zu verlieren“, sagt der Missbrauchsbeauftragte. „Wir geben mit der Website den Menschen die Möglichkeit, aktiv mitzuhelfen.

Auf der Seite sind neben Infos und weiteren Weblinks auch Flyer und Plakate zum Ausdrucken.

Wir wollen klarmachen: Schon das Aufhängen eines Flyers im Hausflur kann helfen, die Nachbarschaft daran zu erinnern, sich um Kinder und Jugendliche aus dem eigenen Umfeld zu kümmern und aufeinander aufzupassen.“

Foto: Kein Kind alleine lassen/UBSKM

„Es ist wichtig, Kinder und Jugendliche direkt anzusprechen und ihnen zu vermitteln: Es gibt Hilfe!“, erklärt der Missbrauchsbeauftragte. 

Jede und jeder muss auf Kinder im Umfeld achten.

Alle können handeln, wenn sie sich Sorgen machen! Wir möchten, dass diese Informationen und unsere Flyer in möglichst vielen Hausfluren, Supermärkten, Apotheken, bei Ärztinnen und Ärzten und in Krankenhäusern hängen.

Damit Erwachsene wachsam und handlungsfähig bleiben und Kinder und Jugendliche erfahren: Du bist nicht alleine.“

Besucht alle die Website: „www.kein-kind-alleine-lassen.de “ und teilt die wichtigen Informationen!

Laura Dieckmann

Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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