„Der Vater zwingt mein Kind bei ihm Geburtstag zu feiern, ich bin machtlos.”

„Ich habe den Erzeuger meines Sohnes in einer christlichen Freizeit kennengelernt. Ich bin mittlerweile gar nicht mehr christlich, aber damals war ich irgendwie auf Abwegen. Außerdem hatte ich mich gerade frisch von jemandem getrennt, der mir wichtig war. Dann habe ich den späteren Erzeuger meines Kindes gesehen. Er war ehrlich gesagt nicht besonders attraktiv, aber ich hatte Torschlusspanik und dachte, den klaut dir keiner.

Mit der Zeit hat sich dann rausgestellt, dass er gar nicht harmlos war.

Rückblickend würde ich behaupten, dass er eine Persönlichkeitsstörung hatte. Er erzählte mir, dass er sich mal für einen Dämon gehalten hat. In der 10. Schwangerschaftswoche wurde es so schlimm, dass ich ihn polizeilich entfernen lassen musste, weil er versucht hatte, mir in den Bauch zu treten. Insgesamt waren wir nur so dreieinhalb Monate zusammen, wenn man überhaupt dann von ‚Zusammensein‘ sprechen kann.

Ich war glücklicherweise so schlau und habe ihn nicht in die Geburtsurkunde eintragen lassen. Er hat mir aber von Anfang an erklärt, dass er, auch wenn das Kind ihm egal ist, um das Kind kämpfen wird, um mir zu schaden. Als ich dann 2018 länger ins Krankenhaus musste, kam mein Sohn, damals vier Jahre alt, zu ihm und er hat dann das Aufenthaltsbestimmungsrecht beantragt.

Das Blöde war, dass ich damals umgezogen bin.

Ich hatte eine Rechtsanwältin, die mich über die Konsequenzen in keiner Weise vernünftig aufgeklärt hat, und dann hieß es: das Kind kennt keine Kontinuität, und weil ich dann krank wurde, kam es zu seinem Erzeuger. Er hat sich dann auch noch hervorragend mit dem weiblichen Verfahrensbeistand verstanden und die hat mich dann als ‚psychisch labil‘ und ‚promiskuitiv‘ diffamiert. Am Ende durfte mein Sohn bei ihm bleiben und ich hatte nur noch Umgangsrecht und habe ihn jedes zweite Wochenende gesehen.

Zu keinem Zeitpunkt war es das, was mein Sohn wollte. Es gingen auch sofort Probleme im Kindergarten los. Er zwingt mein Kind gegen dessen Willen, bei ihm zu leben. Wenn mein Sohn nicht macht, was er will, dann wird er in den Keller eingesperrt oder kriegt ein Kissen in den Mund gedrückt. Er ist hochgradig gefährlich für den Kleinen. Wenn mein Sohn krank ist, wird sich nicht gekümmert. Wenn mein Sohn irgendwas möchte, interessiert es ihn nicht.

Ich habe das alles schon seit Jahren gemeldet.

Mein Sohn spricht seit Jahren von Gewalt und sagt immer wieder, dass er zu mir möchte. Erst jetzt reagiert das Jugendamt. Nach über fünf Jahren ist ihnen aufgefallen, dass dieser Mann seine Sorgepflicht verletzt. Angeblich konnten sie nie Gewalt gegen das Kind verifizieren. Sie gingen davon aus, dass mein Sohn sich das ausgedacht habe.

Jetzt zwingt er mein Kind sogar seinen Geburtstag bei ihm zu feiern, obwohl mein Sohn es nicht möchte. Er sieht ihn nur als ein Instrumentarium, um sich an mir zu rächen und um von mir Unterhalt zu kassieren. Er will sich einfach groß fühlen. Er hat die Macht, wie ein Diktator. Mit Vaterliebe hat das nichts zu tun.

Meinem Sohn wurde mittlerweile eine seelische Behinderung attestiert, die er meiner Meinung nach nicht hat. Er ist hochbegabt und der Vater fördert ihn überhaupt nicht. Ich glaube, mein Kind leidet an Depressionen, weil es so unglücklich ist.

Der Vater des Kindes versucht gerade zu erwirken, dass wir uns überhaupt nicht mehr sehen dürfen.

Zum Glück gab es nun eine erneute Begutachtung und dieses Mal wurde meinem Sohn Gehör geschenkt. Er wurde befragt und er hat es super gemacht, hat absolut alles gesagt, was der Vater mit ihm veranstaltet hat und auch ganz deutlich vermittelt: er will dort nicht leben.

Wir warten aktuell auf das Ergebnis des Gutachtens. Mein Sohn wird dann auch vor Gericht befragt und ich gehe davon aus, dass er von der psychischen und physischen Gewalt erzählen wird. Meine Rechtsanwältin meint, dass es dieses Mal gut aussieht. Die einzige Hürde ist, dass ich dem Vater auch das Umgangsrecht einräumen muss. Ich muss der Richterin also glaubhaft vermitteln, dass ich den Kontakt zulassen werde.

Guten Gewissens kann ich das eigentlich nicht zulassen.

Ich werde mir dazu noch den Rat des Jugendamtes und des Verfahrensbeistandes einholen. Vielleicht ist auch ein begleiteter Umgang mit dem Vater möglich. Grundsätzlich will ich nicht im Weg stehen, wenn ich so meinen Sohn wieder zu mir holen kann.

Mein Sohn möchte zu mir und zu meinem Mann ziehen, deswegen hoffe ich sehr, dass das Verfahren dieses Mal zu unseren Gunsten ausgeht. Dass er bei seinem Erzeuger bleiben muss, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Die Alternative wäre noch eine Wohngruppe. Das hoffe ich nicht. Ich bin sehr gespannt, ob wir es endlich schaffen, ihn zu uns zu holen.”


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Lena Krause

Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach!

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