„Mama, wann kommt Ole wieder?“ Seit einigen Wochen ist das für meine Kinder eine der brennendsten Fragen. Dabei hat Ole eigentlich noch etwas Zeit. Denn der kleine Wichtel ist in den letzten beiden Jahren während der Adventszeit bei uns eingezogen und hat die Kinder jeden Morgen mit einem kleinen Streich oder anderem Schabernack überrascht. Zuerst hat eine Baustelle den kleinen Gast angekündigt und eines Morgens war sie plötzlich da: die Wichteltür an der Wand. Aber woher kommt eigentlich diese Tradition? Wir verraten dir alles über die Geschichte der Wichteltür!
1. Woher kommt die Tradition mit der Wichteltür?
Ursprünglich stammt die magische Tradition der Wichteltür in der Adventszeit aus Skandinavien. In Dänemark und Norwegen sind sie unter dem Namen „Nisse“ bekannt, in Schweden und Finnland heißen die kleinen Gäste „Tomte“ bzw. „Tonttu“. Ihre Wurzeln haben sie alle in der nordischen Mythologie und vielen alten Volksmärchen. Dort werden sie als kleine, geheimnisvolle Wesen beschrieben, die die Menschen während der langen, kalten und dunklen Winter besuchten und ihnen halfen, ihr Zuhause und ihre Familie zu beschützen.
Als Dank für ihre Hilfe stellte man ihnen kleine Geschenke oder Naschereien hin, wie zu Beispiel eine Tasse Milch oder etwas Haferbrei. Außerdem sollten sie der Legende nach für Wohlstand und Glück sorgen – allerdings nur, solange sie gut behandelt wurden. Sonst konnten die kleinen Helfer nämlich ganz schön garstig werden, Dinge verschwinden lassen oder den Menschen Streiche spielen.
Das Besondere an den Wichteln: Sie lebten versteckt in den Ecken der Häuser und niemand bekam sie jemals zu Gesicht.
Die Wichteltür als geheimer Übergang zu einer magischen Welt
Aus diesen Erzählungen entstand irgendwann die Geschichte der Wichteltür. Sie wurde an der Wand oder in einer Ecke des Hauses angebracht, als geheimer Durchgang für den Wichtel, über den er jederzeit zwischen seiner magischen Welt und der Welt der Menschen wechseln konnte.
Im Laufe der Zeit ist die Wichteltür zu einer zauberhaften Tradition in der Vorweihnachtszeit geworden. Bei vielen Familien erscheint sie auf magische Weise über Nacht und sorgt bei den Kindern für große Vorfreude auf Weihnachten. Dabei werden die Türen oftmals liebevoll dekoriert, der Wichtel bringt seine eigenen Einrichtungsgegenstände mit, hinterlässt kleine Briefe oder Geschenke für die Kinder und spielt der Familie dabei natürlich auch den ein oder anderen Streich. Damit sorgt die Wichteltür nicht nur bei den Kleinen für eine magische Adventszeit.
Warum darf man die Wichteltür nicht öffnen?
Ohhh, wie gern würden meine Kinder hinter die Wichteltür schauen! Schließlich möchten sie so gern wissen, wie Ole hinter der Wand wohnen kann, und sind neugierig, wer ihnen all die kleinen Streiche spielt – und dabei oft so ein Chaos hinterlässt. Ganz ehrlich, das kann einen ganz schön in die Bredouille bringen…
Aber es gibt eine gute und relativ einfache Erklärung dafür, warum man die Wichteltür auf keinen Fall öffnen darf. Denn sobald der kleine Gast von Menschen gesehen wird, verliert er seine Zauberkraft. Und ohne die kann er uns nicht mehr helfen, keine Streiche mehr spielen und auch den Weihnachtsmann nicht mehr unterstützen. Deshalb müsste er leider wieder ausziehen, wenn er gesehen wird. Und das möchte schließlich keins der Kinder, sie haben Ole nämlich wirklich in ihr Herz geschlossen-
2. Ist der Wichtel ein Helfer des Weihnachtsmannes?
Jein. Ursprünglich haben die Wichtel nichts mit dem Weihnachtsmann zu tun. Allerdings besuchen die kleinen Gäste ihre Familien meistens im Winter, genauer gesagt in der Adventszeit. Da liegt es natürlich nahe, dass es eine Verbindung zum Weihnachtsmann gibt. Deshalb hat sich in den letzten Jahren die Geschichte der Wichteltür besonders in westlicheren Ländern weiterentwickelt. Dabei wird häufig gesagt, dass die Wichtel dem Weihnachtsmann in seiner Werkstatt am Nordpol helfen, die vielen Geschenke für all die Kinder herzustellen. Sie lesen die Wunschzettel, kümmern sich um die Rentiere und beladen den Schlitten.
Natürlich könnt ihr diese Idee auch für euren Wichtel abwandeln. Ich habe zum Beispiel den Teil mit dem Nordpol weggelassen und stattdessen gesagt, dass Ole sich hinter seiner Tür um kleine Aufgaben des Weihnachtsmannes kümmert und alles für Heiligabend vorbereitet. Ihr könnt euch aber auch eure ganz eigene Geschichte ausdenken.
3. Wann muss man die Wichteltür aufstellen?
Traditionell zieht der Wichtel entweder am 1. Advent oder 1. Dezember bei seiner Familie ein. Ein Muss ist das aber natürlich nicht. Wenn euch die Geschichte der Wichteltür gefällt, und ihr einen kleinen Gast bei euch einziehen lassen möchtet, könnt ihr dafür auch ganz einfach selbst einen Tag bestimmen. Bei uns kündigt sich Ole zum Beispiel in der letzten Novemberwoche mit einer Baustelle vor „seiner“ Wand an. Jeden Tag kommen ein paar Dinge dazu, und am 1.12. ist die Tür dann fertig angebracht.
In anderen Familien zieht der Wichtel schon deutlich früher ein. Teilweise bleibt die Tür auch das ganze Jahr über an der Wand und ist nur einige Monate unbewohnt.
4. Schöne Tipps & Ideen für euren Wichtel
Wenn euch die Geschichte der Wichteltür gefällt und bei euch in der Adventszeit auch ein kleiner Hausgeist einzieht, haben wir hier einige schöne Tipps und Ideen für euch zusammengestellt:
Wichtel-Streiche: Unsere 24 schönsten Ideen plus Zubehör
Die schönsten Wichtelnamen für eure kleinen Hausgäste
Wichtel-Auszug: Tipps und Ideen für den Abschied
Wichteltüren: Süße Weihnachts-Idee oder unnötiger Stressfaktor?
Wo kann ich eine Wichteltür kaufen?
Wenn es euch jetzt gepackt habt und ihr direkt eine Wichteltür kaufen wollt, schaut zum Beispiel hier:
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Zieht bei euch auch ein Wichtel ein? Seid ihr vielleicht schon echte Wichtel-Profis? Oder findet ihr eine Wichteltür komplett unnötig?
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