Vielleicht hast du schon von dem Begriff der sicheren Geburt gehört. Eigentlich sollte es natürlich das Ziel jeder Geburt sein, dass sie möglichst sicher für Mama und Baby ist. Trotzdem gibt es bestimmte Kriterien und Vorraussetzungen, die dazu beitragen können, diese Sicherheit noch zu erhöhen und gleichzeitig das Risiko bleibender Schäden so klein wie möglich zu halten. Was genau eine „sichere Geburt“ bedeutet, und hilfreiche Infos zum gleichnamigen Dokumentarfilm von Carola Hauck, liest du hier.
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Unter einer sicheren Geburt versteht man, dass alle Voraussetzungen erfüllt sind, damit Mutter und Baby besonders sicher in das gemeinsame Leben starten können.
- Gleichzeitig soll das Risiko bleibender körperlicher und seelischer Schäden minimiert werden.
- Wichtige Punkte dafür sind zum Beispiel eine schnelle Erreichbarkeit der Geburtsklinik, eine enge Betreuung durch die Hebamme oder das Berücksichtigen der Wünsche der Mutter während der Geburt.
- Außerdem sollen Routine-Eingriffe möglichst vermieden und nur medizinisch notwendige Kaiserschnitte durchgeführt werden.
- Ein beliebter Dokumentarfilm zum Thema ist „Die sichere Geburt – Wozu Hebammen?“ von Carola Hauck aus dem Jahr 2017
- Darin wird erklärt, wodurch eine Geburt gestört werden, und welche Folgen das u.a. für den Geburtsverlauf haben kann.
2. Was bedeutet „sichere Geburt“?
Grundsätzlich sollte natürlich jede Geburt möglichst sicher sein. Trotzdem kommt es zum Beispiel bei einem Großteil der Geburten routinemäßig zu Eingriffen von außen, sei es durch ein dauerhaftes CTG, das Vorgeben einer bestimmten Geburtsposition, einen Wehentropf, einen Dammschnitt, eine Saugglocke usw. Laut Bundesministerium für Bildung und Forschung liefen vor einigen Jahren sogar nur 8 % aller Klinikgeburten ohne ein medizinisches Eingreifen ab. Genau das ist einer der wichtigsten Punkte, den die sichere Geburt aufgreift.
Insgesamt legt das Konzept der sicheren Geburt Wert auf folgende 5 Punkte:
- Wohnortnahe medizinische Versorgung: Die nächste Geburtsklinik sollte mit dem PKW in maximal 30 Minuten zu erreichen sein.
- Nur medizinisch notwendige Kaiserschnitte: In Deutschland kommt mehr als jedes dritte Baby per Sectio zur Welt, was erhebliche Folgen für Mama und/ oder Kind haben kann (bspw. Atembeschwerden, Diabetes, Asthma, Bindungsstörungen etc.).
- Eins-zu-eins-Betreuung im Krankenhaus: Eine dauerhafte Hebammenbetreuung während Schwangerschaft, Geburt sowie Wochenbett soll dazu führen, dass nicht notwendige Interventionen (weniger PDAs, Dammschnitte sowie Hilfsmittel) und Kaiserschnitte verhindert werden.
- Vermeidung von Routine-Interventionen: Eingriffe in den Geburtsverlauf sollen, wenn überhaupt, nur nach individueller (Risiko-) Abwägung und in Absprache mit der Gebärenden erfolgen.
- Selbstbestimmte Geburt ermöglichen: Geburtshelfer sollen jede Geburt individuell betrachten und den Schwangeren zu einer selbstbestimmten Geburt verhelfen. Sicherheit und die Beachtung der Wünsche sowie Bedürfnisse der werdenden Mutter stehen dabei stets im Fokus.
Wie sicher sind Geburten generell?
Wie „sicher“ eine Geburt generell ist, hängt auch von dem (gewählten) Geburtsmodus ab, also ob das Baby per Spontan-, Wasser-, Hausgeburt oder via Kaiserschnitt entbunden wird. Wir möchten darauf hinweisen, dass bei jeder Geburtsart Komplikationen auftreten können, aber natürlich nicht müssen. Dementsprechend lässt sich nicht genau sagen, wie sicher Geburten sind. In Deutschland profitieren Schwangere jedoch von einem hohen medizinischen Standard.
Und welche Geburtsart ist die sicherste?
Grundsätzlich gilt die natürliche Geburt für die werdende Mama als sicherste Geburtsmethode. Für das ungeborene Baby hingegen soll der geplante Kaiserschnitt (gemäß Statistiken) die sicherste Art sein, um das Licht der Welt zu erblicken.
Mehr Infos zu den Vor- und Nachteilen beider Geburtsarten findest du hier: Kaiserschnitt oder normale Geburt: Was ist besser?
Was sind sichere Anzeichen, dass die Geburt bald losgeht?
An dieser Stelle ist es für uns wichtig zu erwähnen, dass jede Geburt und damit jeder Geburtsverlauf von Mama zu Mama individuell ist. Jedoch gibt es drei (sichere) Anzeichen, die darauf hinweisen können, dass die Geburt kurz bevorsteht:
- Schleimpfropf geht ab: Nach dem Abgang des Schleimpfropfs (macht sich meistens als weißlich oder braun-blutiger Ausfluss bemerkbar) dauert es in der Regel nur noch maximal wenige Tage bis zur Geburt.
- Blasensprung: Sobald deine Fruchtblase platzt und du schwallartig Fruchtwasser verlierst, gilt dies als sicheres Geburtsanzeichen, und du solltest dich auf den Weg ins Krankenhaus machen.
- Starke Wehen: Kontraktionen der Gebärmutter, die intensiver werden, in einem regelmäßigen und immer kürzeren Abstand auftreten, können als Eröffnungswehen ebenfalls den Geburtsbeginn einläuten.
Hier findest du mehr Infos über Geburtsanzeichen: Wann geht es los?
3. Film-Tipp: Doku „Die sichere Geburt – Wozu Hebammen“?
Wenn du dich näher mit dem Thema „Sichere Geburt“ beschäftigen möchtest, kannst du dir zum Beispiel den Dokumentarfilm „Die sichere Geburt – Wozu Hebammen?“ von Carola Hauck anschauen. Darin wird die aktuelle Geburtssituation in Deutschland kritisch betrachtet und hinterfragt.
In der Doku geht es darum, wie eine natürliche Geburt abläuft, was sie sicher macht und welche Faktoren den Geburtsverlauf stören können. Damit zusammenhängend wird auch die selbstbestimmte Geburt beleuchtet. Ebenso klärt „Die sichere Geburt“ unter dem Hinzuziehen wissenschaftlicher Erkenntnisse darüber auf, warum wir in Deutschland Hebammen für den sicheren Ablauf einer Geburt brauchen.
Wo kann ich den Film „Die sichere Geburt“ anschauen?
Du wirst demnächst Mama und wünschst dir eine sanfte Geburt, die du selbstbestimmt und mit entsprechender mentaler Geburtsvorbereitung erleben kannst? Dann kann die Doku „Die sichere Geburt“ von Carola Hauck eine gute Quelle sein, um dich zu informieren. Der Film ist ab FSK 18 und dauert insgesamt 133 Minuten. Du solltest also ausreichend Zeit einplanen. Kaufen kannst du dir „Die sichere Geburt – Wozu Hebammen?“ als DVD zum Beispiel bei femmal.com.
Gibt es „Die sichere Geburt“ als kostenlosen Download?
Okay, ein Film auf DVD ist mittlerweile vielleicht etwas altbacken. Aber 2017, als die Doku herausgebracht wurde, waren DVDs gar nicht mal so unüblich. Als kostenlosen Download gibt es „Die sichere Geburt“ zwar nicht, dafür aber als kostenpflichtigen Stream.
Trailer von „Die sichere Geburt“: Doku auf YouTube ansehen
Online auf YouTube kannst du dir die Doku „Die sichere Geburt“ zwar nicht in voller Länge (133 Minuten) anschauen, aber für Interessierte gibt es dort immerhin den kostenlosen Trailer zum Film:
Hast du den Film vielleicht schon gesehen? Oder dich anderweitig mit dem Thema „sichere Geburt“ beschäftigt?
7. Wie kann ich mich auf die Geburt vorbereiten?
Es gibt viele Möglichkeiten, die du zur Geburtsvorbereitung nutzen kannst – zum Beispiel diese hier:
- Mentale Geburtsvorbereitung
- Himbeerblättertee zur Geburtsvorbereitung
- Selbstbestimmte Geburt
- Geburtsvorbereitungskurs
Hier haben wir für dich viele hilfreiche Tipps, Infos und Rezepte rund um die Themen Ernährung in der Schwangerschaft, Stillen, Wochenbett und Babyernährung zusammengestellt.
Möchtest du dich mit anderen Schwangeren oder frisch gebackenen Mamas aus unserer Community über den Film austauschen? Dann komm dazu in unsere geschlossene Facebook-Gruppe „Wir sind Echte Mamas – Unsere Fragen und Antworten“.