„Die Trauer um meine Kinder hört nie auf!“

Vor viereinhalb Jahren verlor Stacey Skrysak zwei ihrer Drillinge und noch immer holt sie die Trauer über ihre Babys im Alltag regelmäßig ein.

Auf Facebook teilte sie einen emotionalen Post über eine Situation beim Einkaufen, der viele Menschen tief berührte:

Lieber Sohn, ich habe heute an dich gedacht. Ich spazierte durch das Geschäft, schaute nach Kleidung für deine Schwester, als ich dieses Shirt sah. Es war für vierjährige Kinder, hätte dir also perfekt gepasst, wärst du heute noch am Leben.

Dieses vornehme Shirt ist genau das, was ich mir als deine Kleidung vorstelle, ein klassischer Look, der zu deinem süßen Wesen passt. Das Grün und das Blau würden dir perfekt stehen und so gut zu deinen verstrubbelten, blonden ‚Parker‘ Haaren passen. Ohne darüber nachzudenken zog ich mein Telefon aus der Tasche und machte ein Foto, weil ich eine Erinnerung daran wollte, was hätte sein können.

Das letzte Mal, als ich dir Kleidung kaufte, war es das Outfit, das du trugst, als du am 16. August 2013 in meinen Armen starbst… ein Tag, den ich nie vergessen werde.“

Es sind Worte, die jede Mutter direkt ins Herz treffen, Worte der Trauer und des Schmerzes. In wohl stark abgewandelter, abgeschwächter Form kennt bestimmt jeder solche Situationen, die einen völlig unverhofft in einen Schmerz zurück katapultieren, den man schon fast vergessen hatte und mit dem man schon fast gelernt hatte zu leben.

 

Die jüngsten Frühchen

Für Stacey ist es manchmal sehr hart, schließlich hat sie eine tägliche Erinnerung an ihren Verlust. Ihre Tochter Peyton ist ein großes, gesundes Mädchen geworden, dabei wurde sie mit ihren zwei Geschwistern in der 22. Schwangerschaftswoche geboren.

Sie ist damit das jüngste Frühchen in der Geschichte des Krankenhauses Springfield, das überlebt hat. Ihre beiden Geschwister starben, bevor sie aus dem Krankenhaus ins Leben entlassen werden konnten.

„Mit Abby hatten wir nur zwei Stunden. (…) Wir waren so gesegnet, mit Parker fast zwei Monate verbringen zu dürfen. Es klingt nicht nach viel Zeit, aber wenn die Lebenszeit deines Babys in Tagen oder sogar nur Stunden bemessen wird, ist es genug Zeit, um lebenslange Erinnerungen zu schaffen“, sagte Stacey gegenüber babble.com.


Die Erinnerungen bleiben

55 Tage waren sie eine vierköpfige Familie, seither sind sie zu dritt. Und so glücklich Stacey und ihr Mann mit Peyton sind, ihre beiden anderen Kinder werden für immer in ihren Herzen sein und manchmal wird die Erinnerung auch in Zukunft sie überraschend überwältigen, so wie im Februar in der Kinderabteilung des Kaufhauses:

„Ich dachte an die unglaubliche Liebe, die dein Vater und ich in dem Moment fühlten, in dem wir dich zum ersten Mal trafen und die Leben, die du in diesen 55 Tagen berührt hast. Ich dachte daran, wie glücklich ich mich schätzen darf, dich kennengelernt zu haben und dass viele Eltern nicht einmal die Chance dazu bekommen, die ihre Kinder in Fehlgeburten oder als Stillgeburten verlieren.

Lieber Sohn, ich habe heute an dich gedacht. Ich habe gestern an dich gedacht und vorgestern. Und ich werde jeden einzelnen Tag meines Lebens an dich denken. Du und deine Schwester sind vielleicht nicht mehr hier, aber sie werden niemals vergessen sein.“

 

Drei Herzen helfen frühgeborenen Kindern und deren Eltern

In Erinnerung an ihre beiden verstorbenen Kinder haben Stacey und Ryan eine gemeinnützige Organisation gegründet, die „Triple Heart Foundation“. Sie hilft Familien von Frühchen und versorgt sie mit Büchern: „Babys in der Neo-Intensivstation sind oft in Brutkästen, weg von ihren Eltern. Studien zeigen, dass Vorlesen diesen Babys nicht nur bei der Gehirnentwicklung hilft, sondern auch dafür sorgt, dass Eltern und Babys sich verbunden fühlen können.“

Rebecca

Schon seit rund einer Dekade jongliere ich, mal mehr, mal weniger erfolgreich, das Dasein als Schreiberling und Mama. Diese zwei Pole machen mich aus und haben eines gemeinsam: emotionale Geschichten!

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