Als ihr eigener Sohn ihr erzählt, dass er homosexuell ist, hat Sara Cunningham zunächst noch Berührungsängste. Doch davon kann inzwischen keine Rede mehr sein: Die Mama aus Oklahoma bietet kostenlose Umarmungen für Menschen aus der LGBTQ-Community an und stellt sich sogar als Ersatz-Mama bei gleichgeschlechtlichen Hochzeiten zur Verfügung!
Chicago we love you!
Gepostet von Sara Cunningham am Sonntag, 30. Juni 2019
Als Sohn Parker sein Coming Out hat, fällt es Sara zunächst schwer, das zu akzeptieren, wie sie CBS News erzählt. Der 21-jährige Parker hatte ihr seinen Freund vorstellen wollen. Das hätte Sara überfordert: „Ich bin eine Frau des Glaubens und wir leben in einer sehr konservativen Stadt.“
Eine Facebook-Gruppe öffnete Sara die Augen
Heute findet sie selbst, dass sich das schlimm anhört, aber zuerst hätte sie gedacht, dass sie sich zwischen ihrem Kind und ihrem Glauben entscheiden müsse. Außerdem hätte sie den Eindruck gehabt, die einzige Mama in Oklahoma mit einem homesexuellen Kind zu sein. Erst eine Facebook-Gruppe für Mütter in ähnlichen Situationen hätte ihr die Augen geöffnet.
Wenig später hat sie ihren Sohn zu Gay-Pride-Paraden begleitet. Dort ist sie dann zum ersten Mal mit der LGBTQ-Community in Berührung gekommen. Die Mama erinnert sich: „Ich habe sofort gemerkt, was für eine wundervolle Gemeinschaft das ist!“ Als sie das nächste Mal eine Parade besucht, bastelt sie sich einen Aufnäher mit der Aufschrift: „Freie Mama-Umarmungen“. Am Ende des Tages sei sie voll mit Glitzer wieder heimgefahren.
Bewegung für Freie Mama-Umarmungen unterstützt LGBTQ-Community
Viele junge Menschen aus der LGBTQ-Community hatten ihr bei der Parade ihr Herz ausgeschüttet. Sie erzählten, dass ihre eigene Familie sie aufgrund ihrer Sexualität ablehnen würde: „Die Geschichten dort verfolgten mich!” Deswegen gründet Sara wenig später ihre eigene Facebook-Gruppe. In dieser steht sie Eltern von Menschen in der LGBTQ-Community mit ihrem Rat zur Seite steht. Laut ihrer Aussage hätten sich inzwischen über 3.000 Menschen ihrer Bewegung „Freie Mama-Umarmungen“ angeschlossen. Gemeinsam besuchen die umarm-freudigen Mitglieder Paraden und bieten „Free Mom Hugs“ an.
Doch Sara geht noch weiter! Kürzlich ging ein Facebook-Post von ihr viral, in dem sie gleichgeschlechtlichen Paaren anbietet, auf ihrer Hochzeit als Ersatz-Mama einzuspringen, wenn die eigentlichen Eltern die Ehe nicht unterstützen würden:
„Wenn ihr eine Mama braucht, die bei eurer gleichgeschlechtlichen Hochzeit dabei ist, weil eure biologische Mama nicht kommt, dann ruft mich an! Ich werde da sein! Ich werde euer größter Fan sein und auch noch die Seifenblasen mitbringen!”
Schon 12 Mal als „Wedding-Ersatz-Mama“ im Einsatz
Ursprünglich hatte sie den Post verfasst, weil es sie total frustriert hätte, wie oft sie von gleichgeschlechtlichen Paaren gehört hatte, deren Eltern nicht zur Hochzeit kommen und das Paar nicht anerkennen würden. Inzwischen hat sie laut eigenen Angaben schon zwölf gleichgeschlechtliche Hochzeiten besucht. Allerdings wäre ihr Postfach so voll mit Anfragen, dass sie kaum hinterher käme.
Doch nicht nur Anfragen für Hochzeiten lassen Saras Postfach überquellen, sie erhält auch viele positive und dankbare Nachrichten von Menschen aus der LGBTQ-Community, die sich über ihren Support freuen. Sara hat auch einen Rat für alle Paare, die sich an sie wenden: „Versucht so lange wie möglich die Kommunikationswege mit euren Eltern offen zu halten. Dann könnten sie sehen, wie das Paar miteinander wächst und die Beziehung vielleicht doch irgendwann akzeptieren.“
Nicht immer ist ein „Happy End“ möglich
Allerdings ist Sara klar, dass so ein „Happy End“ nicht immer möglich ist. Deswegen sei es wichtig, dass sich die Betroffenen sich mit vielen anderen Menschen umgeben, die sie unterstützen und lieben: „Wenn ihre leibliche Familie ihnen das nicht geben kann, dann dürfen sie nicht aufhören, danach in anderen Menschen zu suchen. Bis sie ihre eigene kleine Gemeinschaft gefunden haben.“