Bei dieser ungewöhnlichen Geschichte einer Mama haben wir uns an den Kopf gefasst – konnten uns aber auch ein breites Grinsen nicht verkneifen: Tia Freeman, eine 22-jährige aus Nashville, hat ihren Sohn ganz alleine zur Welt gebracht. Naja, im Grunde genommen nicht GANZ alleine, denn sie hatte ja YouTube….
#NewProfilePic pic.twitter.com/ZWbJM2UrKA
— Tia Freeman (@TheWittleDemon) 27. April 2018
Aber fangen wir mal von vorne an:
Tia bemerkte erst im siebten Monat, dass sie schwanger ist. Sie hatte bis dahin kaum zugenommen und dass sie ihre Menstruation nicht bekam, war ganz normal. Denn sie nahm eine Pille, die die Periode unterdrückte.
Als sie ihre Schwangerschaft dann bemerkte, war sie geschockt. Ein Baby passte nun so gar nicht in ihr aktuelles Leben. Sie versuchte, erst einmal wie gewohnt weiterzuleben.
Dazu gehörte auch eine Flugreise nach Deutschland, wo sie einen Freund besuchen wollte. Um keinen Preis wollte sie diese Reise verpassen.
Und trat sie voller Elan an.
Auf dem Flug bekam Tia Bauchkrämpfe. Sie schob diese allerdings auf den Lachs, den sie an Bord gegessen hatte. An die Geburt ihres Babys dachte sie erst gar nicht, der errechnete Geburtstermin lag noch etwas in der Zukunft.
In Istanbul hatte Tia einen Zwischenstopp eingelegt. Auf dem Weg vom Flughafen zum Hotel wurden ihre Bauchkrämpfe deutlich stärker, Tia kann sich kaum noch auf den Beinen halten.
Ihr werden zwei Dinge klar: Ihr Baby wird jetzt kommen, sie ist in den Wehen. Und: Sie möchte ihren kleinen Jungen auf gar keinen Fall hier auf der Straße bekommen!
So schnell sie eben noch kann, geht sie in ihr Hotel.
Jeder andere würde jetzt einen Arzt oder Krankenwagen rufen. Aber nicht Tia. Tia wählte das Internet als Geburtshelfer. Sie schreibt bei Twitter: „Also habe ich wie ein echter Millenial auf YouTube gesucht. Wenn mir sonst niemand helfen kann, kann es immerhin das Internet. Ich sitze also alleine in einem Hotelzimmer und lerne, wie ich mein eigenes Kind bekomme.“
So in true millennial form I decided to @Youtube it ??. If no one else had my back the internet would! So here my ass is in my hotel room all by my lonesome learning how to deliver my own baby pic.twitter.com/v13ZhF6O8h
— Tia Freeman (@TheWittleDemon) 24. April 2018
Sie schaut einige Videos mit verschiedenen Geburten an – eine Wassergeburt erschient ihr am machbarsten. Sie ließ warmes Wasser in die Hotel-Badewanne einlaufen – und machte sich ganz konzentriert an ihre Geburt. „Es ist seltsam, wie fokussiert eine Person wird, wenn der Körper voll mit Adrenalin ist.“
Tia erzählt, dass sie den Anweisungen des Youtube-Videos Schritt für Schritt folgte. Es war eine schnelle Geburt, ihr Sohn Xavier glitt schnell ins warme Wasser.
Erschöpft machte Tia nach ihrer Entbindung noch das Badezimmer sauber, stillte ihren Kleinen – und ging zu Bett.
Erst am nächsten Morgen begann sie, zu überlegen, wie es weitergehen soll. Schließlich wollte sie weiter nach Deutschland fliegen und brauchte jetzt für Xavier noch einen Pass.
Am Istanbul Flughafen wollte sie sich erkundigen, wie sie am schnellsten an einen Pass kommen könne. Die Mitarbeiter dort musste sie erst einmal überzeugen, dass Xavier wirklich ihr Sohn ist – dann wurde sie zur US-amerikanischen Botschaft in Istanbul geschickt.
Hier kam sie endlich ein bisschen zur Ruhe. Und beschloss, ein paar Tage in Istanbul zu bleiben. Ihr Freund, den sie eigentlich besuchen wollte, kam nun zu ihr in die Türkei, um Tia und ihr Baby zu sehen.
Btw Xavier turned 7 weeks old today!!! pic.twitter.com/s1iHpNiUI9
— Tia Freeman (@TheWittleDemon) 25. April 2018
Die ganze Geschichte hat Tia auf Twitter aufgeschrieben. Was für eine verrückte Story! Inzwischen ist das „Do-it-yourself-entbundene“ Kind schon einige Wochen alt. Fakt ist : Tia und ihr kleiner Xavier sind gesund, wohlauf und eine glückliche kleine Familie – auch dank YouTube.