Über den Wolken… können Mamas so manches erleben.
Vom Schönsten und Aufregendsten, was passieren kann, kann künftig Toyin Ogundipe erzählen. Die 41-Jährige war hochschwanger zusammen mit ihrer vier Jahre alten Tochter auf einem Langstreckenflug von Paris nach New York unterwegs – als die Wehen einsetzten. Dank ihrer ersten Geburt wusste Toyin sofort, was die Schmerzen zu bedeuten haben, und gab dem Bordpersonal Bescheid.
Dieses fragte über die Lautsprecheranlage nach einem Arzt. Und – was für ein Glück – in der ersten Klasse saßen der Urologe Dr. Sij Hemal und die Kinderärztin Susan Shepard – und zwar direkt nebeneinander, wie sich dann herausstellte.
Der 27-jährige Arzt flog das erste Mal erster Klasse und freute sich eigentlich auf ein Glas Champagner, einen Film und ein ausgiebiges Nickerchen. Doch daraus wurde nichts.
Das Mediziner-Duo eilte zu Toyin. „Zu diesem Zeitpunkt hatte die Frau alle zehn Minuten Wehen“, so Dr. Hemal auf der Homepage der Cleveland Clinic, an der er arbeitet..
Eine Notlandung war zu diesem Zeitpunkt unmöglich. Das Flugzeug war über dem Atlantik, Spätestens, als die Wehen im Abstand von zwei Minuten kamen, wussten die beiden Ärzte „dass wir dieses Kind im Flugzeug zur Welt bringen würden.“
Zum Glück hatte der Urologe während seiner Ausbildung auch sieben Geburten betreut, die Situation war also kein absolutes Neuland für ihn. „Ich habe einfach versucht vorauszudenken, was alles passieren kann. Und wie ich dann zu reagieren hätte.“
Nur die Örtlichkeit, die war dann doch neu – und zwar für beide Ärzte.
Sie brachten Toyin aus der Economy in die erste Klasse und machten ihr es dort möglichst bequem. Sie nahmen sich den Notfallkoffer und gingen in aller Eile gemeinsam durch, was zu tun wäre.
Dann ging zum Glück alles ganz schnell, nach 30 Minuten Presswehen kam der kleine Jake auf die Welt… wenn man das denn bei einer Flughöhe von über zehn Kilometern so sagen kann.
Dr. Hemal entfernte die Plazenta und band die Nabelschnur mit einer chirurgischen Klammer und einem Schnürsenkel ab.
Mama und Baby wurden nach der Landung am JFK Flughafen direkt vom Flieger ins Jamaika Hospital am Flughafen gefahren. Und Dr. Hemal? Der erwischte gerade noch seinen Anschlussflug nach Cleveland.
Toyin erklärte später dankbar: „Ich war völlig entspannt, weil ich wusste, dass ich in sicheren Händen bin. Die beiden haben alles getan, was echte Hebammen in einem Kreißsaal getan hätten. Sie waren sogar besser.“ Was für ein Kompliment für das medizinische Doppel!
Das war definitiv eine ungewöhnliche, aber trotzdem wundervolle Geburt , die Mama Toyin und ihre zwei Glücksbringer nie vergessen werden. Und die restlichen Passagiere ganz sicher auch nicht!