Die Menstruation ist eigentlich ein Thema, um das sich die meisten Männer wenig kümmern. Eher machen sie sogar einen großen Bogen darum.
Nicht so Josh Misner. Der US-Amerikaner zeigte auf bewundernswerte Art und Weise, warum der weibliche Zyklus auch Männer und insbesonders Väter etwas angeht.
Die Grundschule seiner Tochter veranstaltete für alle Mädchen eine Pyjama-Party, zu der auch ein Elternteil mitgehen sollte. In gemütlicher Atmosphäre wollte man dort über die bevorstehende Pubertät und die damit verbundenen körperlichen Veränderungen sprechen. Die Mädchen sollten so die Möglichkeit haben, ihre Fragen in vertrauter Runde zu stellen statt im normalen Unterricht.
Misners Tochter (s. unten ) wünschte sich, dass ihr Vater sie an diesem Abend begleitete. Er willigte sofort ein, obwohl er ahnte, dass er der einzige Mann dort sein würde und es nicht gerade angenehm werden würde.
Wie er den Abend erlebte, erzählte er in einem Gastartikel in der Huffington Post:
Wie erwartet kamen die anderen Mädchen ausschließlich in Begleitung ihrer Mütter, und es gab auch verwunderte Blicke. Als seine Tochter an der Reihe war, sich und ihre Begleitung vorzustellen, war ein beeindrucktes Raunen zu vernehmen. Doch Misner wusste, warum er dort war und zweifelte nicht eine Sekunde an seiner Entscheidung.
In verschiedenen Frage- und Antwortspielen sollten die Mädchen dann ihre brennendsten Fragen rund um die Pubertät stellen, doch Misner stellte fest, dass hier vor allem bei den Müttern große Scham und Zurückhaltung herrschte: „Viele wurden rot. Die meisten flüsterten. Einige schauten, als wollten sie irgendwo sein, nur nicht in einer Grundschule am Dienstagabend, um mit ihren Töchtern über die Pubertät und die Menstruation zu sprechen.“
Also fasste sich Misner ein Herz und sprach aus, was ihm in dieser Situation auf dem Herzen lag: „Ich sagte, wenn ich als Vater, als Elternteil, diese Themen wie ein Tabu behandle, wie soll sich meine Tochter dann wohl fühlen, mit mir darüber zu sprechen? ‚Nein, danke‘, sagte ich, ich möchte, dass meine Tochter sich normal und natürlich fühlen kann.“
Dann teilte er offen und ohne Scham sein Wissen über die Menstruation, über die Zyklusdauer, die Blutungsdauer und -menge, über zu erwartende Stimmungsschwankungen und darüber, dass die erste Periode bei manchen Mädchen mit 13 Jahren, bei anderen mit 17 Jahren oder noch früher oder später kommt, und jedes Mädchen für sich trotzdem ganz normal und in Ordnung ist.
An seine Tochter gerichtet ergänzte Misner, dass „ich jederzeit für sie da bin, wenn sie mich dafür braucht, Tampons oder Binden für sie zu kaufen. Ich erinnerte sie ebenfalls daran, dass eines Tages, wenn sie bereit ist für eine Beziehung, jeder Junge, der ihre Zeit wert ist, genau so darüber denken wird.
„Jeder Typ, der sich zu sehr schämt, der Welt zu erzählen, dass er ein Mädchen mit einem funktionierenden Uterus zuhause hat, ist ihre Zeit und Aufmerksamkeit nicht wert.“
Wow, was für ein Statement! Misner macht mit seiner Offenheit seiner Tochter und allen Frauen ein Geschenk, dass größer ist, als alle denken und das der Papa so beschreibt:
„Es ist Zeit für uns alle, unseren Töchtern (ganz zu Schweigen von allen anderen Mädchen und Frauen) das Gefühl zu geben, nicht ein schmutziges Geheimnis zu haben […].“