Zuallererst einmal: Fakt ist, dass Masern für Babys und Kleinkinder gefährlich werden können. Im schlimmsten Fall sogar lebensgefährlich. Mit einer Masern-Impfung können Eltern ihre kleinen Schätze aber zuverlässig davor schützen.
Tatsächlich ist die Quote der Masern-Impfung in Deutschland inzwischen auf den ersten Blick ganz gut: 2016 etwa hat lag sie bei der ersten Impfung bei 95 Prozent, gibt das Robert-Koch-Institut an. Eine deutliche Zunahme, wie Experten begeistert erklären.
Wie gesagt, bei der ERSTEN Impfung. Um einen kompletten Schutz zu gewährleisten, muss die Masern-Impfung aber zweimal durchgeführt werden, diese Wiederholung ist entscheidend! Ein Detail, dass oft vergessen wird.
Und so sieht die Impfquote für den zweiten Pieks auch schon deutlich schlechter aus. Denn sie ist bei Kindern bis zum Schulalter nur auf 92,9 Prozent gestiegen. Und: Sogar nur 73,9 Prozent der zweijährigen Kinder des Geburtsjahrgangs 2014 hatten die Masern-Impfung zweimal erhalten.
Mit Folgen: 2017 registrierte das Robert-Koch-Institut (RKI) 929 Masern-Erkrankungen, fast dreimal so viele wie im Vorjahr! Dazu muss allerdings auch gesagt werden, dass diese Zahl jährlich schwankt. Und in den ersten zwölf Wochen von 2018 wurden bereits 92 Fälle gemeldet.
Politiker sehen als Grund die verbreitete Impf-Skepsis. Das Europaparlament veröffentlichte dazu folgende Nachricht: Im Zeitraum 2008 bis 2015 gab es in Europa rund 215.000 Krankheitsfälle, die durch eine Impfung hätten vermieden werden können. Und die Grippe ist da noch nicht einmal mitgezählt. Weltweit verhindern Impfungen nach EU-Angaben jährlich rund 2,5 Millionen Todesfälle. Doch die Impfraten in Europa seien vergleichsweise niedrig.
Aus welchen Grund auch immer Eltern überlegen, ob sie ihr Kind auch ein zweites Mal gegen Masern impfen zu lassen: Ohne diese zweite Spritze ist der Schutz nicht sicher gegeben.
Und: Erwachsene sollten ebenfalls einmal ihren Impfpass überprüfen: Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt nämlich auch allen Erwachsenen, die nach 1970 geboren wurden, sich ein zweites Mal impfen zu lassen – sofern sie die komplette Masern-Impfung nicht schon in ihrer Kindheit bekommen haben.