Diskussionen flammen auf: Hund beißt Kleinkind und wird eingeschläfert

Hund beißt Kind: Das löst immer wieder Diskussionen darüber aus, über Hunderassen oder auch, wie sehr man einem Tier vertrauen kann – auch, wenn man es gut kennt und es zur Familie gehört.

So auch bei einem ganz aktuellen Fall aus Hamburg, der durch die Presse gegangen ist:

Vor einigen Tagen hat ein Familienhund ein zweijähriges Mädchen ins Gesicht und in den Kopf gebissen. Ein schrecklicher Vorfall, das ist gar keine Frage! Doch ist das die absolute Ausnahme oder gilt es, mit Hund jederzeit extrem wachsam zu sein, wenn Kinder in der Nähe sind?

Das ist über diesen speziellen Fall bekannt:

Der Hund Rocky, laut Polizei eine Old English Bulldog-Mischung, gehörte eigentlich einem Mann, der in Schleswig-Holstein lebt. Da sich dieser zur Zeit auf Reisen befindet, hatte er das Tier bei seiner Mutter in Hamburg in Obhut gegeben.

Sie bekam Besuch von ihrer Tochter, ihrem Schwiegersohn sowie ihrer zweijährigen Enkelin.

Nachbarn der Frau riefen die Polizei, weil sie laute Schreie hörten. Als die Beamten ankamen und die richtige Wohnung ausgemacht hatten, sahen sie, dass sich der Hund in den Kopf des Mädchens verbissen hatte. Die Mutter hatte versucht, ihr Kind zu retten. Die Großmutter wurde ebenfalls verletzt und der Vater des Mädchens stand unter Schock und musste betreut werden.

Das lebensgefährlich verletzte Mädchen selbst konnte durch eine Not-OP gerettet werden und ist inzwischen stabil.

Rocky wurde wenige Tage nach seinem Angriff eingeschläfert.

Die Polizei ermittelt aktuell wegen fahrlässiger Körperverletzung sowohl gegen die Mutter als auch gegen die Großmutter.

Das ist ein heftiger Vorfall. Und wie immer werden jetzt verständlicherweise Diskussionen laut:

Ist das ein tragischer Einzelfall, grundsätzlich kann man Hunden, die man gut kennt, aber blind vertrauen? Hier kommt natürlich hinzu, dass der Hund nicht in seiner gewohnten Umgebung und bei „seinem Menschen“ war? Im Internet werden Old English Bulldogs häufig als Tiere beschrieben, die definitiv nichts für „Anfänger “ sind. War es verantwortungslos, ein so starkes Tier in andere Hände zu geben?

Oder bleibt ein Tier eben ein Tier mit all seinen Instinkten und so bleibt IMMER ein Restrisiko, auch, wenn man seinen Hund gut kennt?

Was sagen denn die Hundebesitzer unter euch? Kind und Hund, geht das gut? So gut, dass ihr eurem Hund blind vertraut? Oder würdet ihr beide zusammen nicht aus den Auge lassen?

Laura Dieckmann

Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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Stephie
Stephie
2 Jahre zuvor

Wir haben seit 30 Jahren schon immer Hunde gehabt. Die letzten 20 Jahre davon immer nur Bullterrier und dann immer zwischen 2 und 5 Stück. Sie alle wurden mit unseren Kindern und jetzt (seit 12 Jahren) auch mit unseren Enkelkindern. Es hat NIE einen Vorfall dieser Art gegeben. Nicht mal ein anknurren. Allerdings lernen die Kinder auch schon früh genug das Tiere mit Respekt zu behandeln sind und keine Spielzeuge sind. So registrieren auch die Hunde früh genug das WIR die Situation regeln und auch den Hund schützen , es also keine Veranlassung für den Hund gibt irgendwas oder wen zu maßregeln.
Denn häufig sind es die Kinder die gemaßregelt werden müssen.

Jeanette
Jeanette
2 Jahre zuvor

Hund und Kind sind auf jeden Fall eine Kombination, die man gut in Blick behalten muss und wo viele Hundebesitzer in meinen Augen sehr nachlässig sind. Unser Hund ist furchtbar lieb, hat einen Wesenstest und eine Therapiebegleitunghundeausbildung, aber unsere Tochter überschreitet dennoch oft genug seine Grenzen oder lässt auch mal einen kleinkindlichen Wutanfall im Vorbeigehen an ihm aus. Und ich möchte einfach nicht, dass er in die Situation kommt, das selbst mit ihr „regeln“ zu müssen. Kein Hund beißt grundlos und die meisten sind super verträglich, aber gerade Kleinkinder sind oft nicht die optimalen Spielkameraden für sie.

Juliane
Juliane
2 Jahre zuvor

Kind und Hund sollte man niemals zusammen unbeaufsichtigt lassen.
Ein Hund hat bei Angst oder Gefahr nur eine Option sich effektiv zu wehren und das sind seine Zähne.

Dass der Hund eingeschläfert wurde war richtig und sollte generell so gehandhabt werden, wenn Hunde Menschen oder andere Tiere schwer verletzen.
Jeder, dessen Hund einen Menschen gebissen hat kann wegen gefährlicher Körperverletzung belangt und angezeigt werden.

Heike H.
Heike H.
2 Jahre zuvor

Wir konnten unserer Lilli wirklich blind vertrauen. Sie war ein Labrador-Schäferhund-Bordercolliemix und der kinderliebste Hund der Welt. Sowas kommt natürlich nicht von ungefähr. Es bedeutete konsequentes Training in der Hundeschule für alle und oberster Grundsatz: Eine Hand muss immer zwischen Hund und Kind sein. Niemals und unter keinen Umständen dürfen so kleine Kinder unbeaufsichtigt in der Nähe des Hundes sein.