Ein Veilchen zur Rose am Valentinstag? Du bist nicht alleine!

Dieser Text thematisiert physische und psychische Gewalt. Er behandelt also Inhalte, die für einige Menschen sehr beunruhigend oder verstörend sein könnten. Wenn du dich mit dem Thema unwohl oder überfordert fühlst, solltest du den Text nicht lesen.

Während sich heute unzählige Paare auf romantische Dates bei Kerzenlicht freuen und liebevolle Präsente austauschen, haben ebenso viele Frauen große Angst davor, wie sich der Tag entwickeln wird.

Denn ihre Herzen pochen nicht aus romantischen Gründen: sie erfahren regelmäßig Gewalt.

Und das in den eigenen vier Wänden, von ihrem eigenen Partner. An dem Ort und vom dem Menschen also, die ihr sicherer Hafen sein sollten.

Zusammen mit dem Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ nutzen wir den Valentinstag, um Frauen auf dieses unglaublich wichtige Thema hinzuweisen.

Foto: Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen

 

Denn Gewalt gegen Frauen wird immer noch bagatellisiert oder sogar geleugnet. Mit dem Ergebnis, dass viele betroffene Frauen sich nicht trauen, sich jemandem zu öffnen.

Oder sogar an sich zweifeln!

Denn während ein blaues Auge ein ziemlich offensichtliches Indiz für Gewalt ist, kann diese auch „versteckter“ daherkommen.

Viele Frauen fragen sich, ob ein grober Griff um den Oberarm, ständiges verbales Kleinmachen oder eine zunehmende Kontrolle durch den Partner wirklich so schlimm sind, wie sie sich anfühlen.

Tatsächlich KANN es einige Anzeichen in einer Beziehung geben, dass diese sich körperlich gewaltvoll entwickeln könnte:

• Der Partner entwickelt Besitzansprüche: „Wozu triffst du dich ständig mit deinen Freundinnen – reiche ich dir nicht?“

• Der Partner entwickelt übertriebene Eifersucht: „Dein Ausschnitt ist schon etwas tief für die Arbeit, oder?“

• Der Partner fängt an, zwanghaft zu kontrollieren: „Wo kommst du denn jetzt her? Zeig mir mal bitte dein Handy!“

• Er fängt an, zu drohen: „Ich verlasse dich, wenn du nicht xy!“

• Er verhöhnt seine Partnerin, zu Hause, aber auch vor anderen: „Denkst du wirklich, dass du das schaffst?“

Ganz wichtig: Natürlich ist jede Geschichte ganz individuell!

Keine dieser – unbestritten psychisch sowieso schon extrem schwierigen – Züge muss in körperlicher Gewalt münden. Und nicht jede Gewalt kündigt sich an.

Wende dich bitte bei jeglichen Zweifeln gerne an das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“. Die Beraterinnen sind rund um die Uhr erreichbar und helfen Dir, die Gewalt einzuordnen und Wege aus der Gewalt zu finden.

Lass dir bitte gesagt sein: Du bist nicht die einzige!

Das erschreckend hohe Ausmaß von Gewalt an Frauen in Zahlen:

• In Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt

und

• etwa jede vierte Frau erlebt körperliche oder sexualisierte Gewalt in der Partnerschaft.

Und: Du bist nicht allein!

Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ bietet eine Erstberatung für betroffene Frauen. Es berät unter der Rufnummer 116 016 und online auf www.hilfetelefon.de zu allen Formen von Gewalt – rund um die Uhr und kostenfrei!

Die Beratung erfolgt anonym, vertraulich, barrierefrei und in 18 Fremdsprachen. Auf Wunsch vermitteln die Beraterinnen an eine Unterstützungseinrichtung vor Ort.

Alle Infos findet ihr auch HIER auf der Website des Hilfetelefons.

Und allen, die das Glück haben, nicht betroffen zu sein, möchten wir ans Herz legen: Bitte achtet auf euer Umfeld. Auch, wenn ihr das Gefühl habt, dass einer Verwandte, Bekannte, Kollegin, Freundin… Gewalt angetan wird, ist das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ die richtige Anlaufstelle.

Bitte passt auf – auf euch und aufeinander!

Laura Dieckmann

Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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