Stephanie ist Mutter von vier Kindern – und kennt das Gefühl, allein zu sein, nur zu gut. In ihrer echten Geschichte erzählt sie von Freundschaften, die nach und nach verschwanden. Und davon, wie schwer es sein kann, inmitten von Spielplatzgesprächen und Kita-Tür-Smalltalk echte Verbindungen aufzubauen.
„Ich bin Stephanie, 35 Jahre alt, hochsensibel, Mutter von vier Kindern – drei Mädchen im Alter von 15, 12 und 3 Jahren, und mein kleiner Sohn ist fünf Monate alt. Ich habe Herzrhythmusstörungen, wurde sogar einmal am Herzen operiert, und bin selbstständig in verschiedenen Bereichen.
Mit 19 wurde ich zum ersten Mal schwanger.
Mitten in den Abschlussprüfungen meiner Ausbildung. Von da an hat sich mein Leben komplett verändert. Während meine Freunde feiern gingen, auf Festivals waren oder sich abends noch spontan trafen, war ich plötzlich raus. Niemand fragte mehr, ob ich mitkommen wollte.
Stattdessen wurde ich zur Anlaufstelle, wenn jemand nachts nach Hause gefahren werden musste. Ich wurde angerufen, eingesammelt – das war’s. Ich merkte: An mir hatte niemand mehr echtes Interesse. Also zog ich mich zurück. Ich wohnte damals noch bei meiner Mutter und verbrachte viel Zeit mit ihr.
Als mein erstes Baby dann geboren war, schien es kurz besser zu werden – alle wollten das Kind sehen.
Aber Interesse an mir? Fehlanzeige. Als ich mich schließlich vom Vater meines Kindes trennte, stand der Freundeskreis plötzlich auf seiner Seite. Ich wurde einfach fallen gelassen. Ich suchte mir eine Wohnung in der Nähe meiner Mutter, die mir in dieser schweren Zeit sehr geholfen hat. Sie war immer für mich da.

Stephanie ist gerne Mama. Foto: Privat
Heute – 15 Jahre, vier Kinder, ein Mann und ein Haus mit Garten später – kann ich kaum glauben, was ich alles geschafft habe. Und doch hat sich vor etwa zwei Jahren erneut der Boden unter mir aufgetan: Meine Mutter trennte sich von ihrem Partner und zog weg. Mein Stiefvater und seine Familie distanzierten sich immer mehr – bis der Kontakt ganz abbrach.
Wir mussten umziehen – in einen neuen Ort, in eine sichere Umgebung für meine Kinder und mich. Damit verlor ich auch meine letzten, vertrauten sozialen Kontakte. Anfangs halfen ein paar Freunde noch beim Umzug, doch bald kam nichts mehr. Wenn ich mich nicht melde, meldet sich auch niemand bei mir.
Mein Geburtstag? Wurde vergessen.
Mein Alltag wurde immer einsamer. Ohne Auto war ich oft ans Haus gebunden. Die Kita war zum Glück fußläufig erreichbar, die Schule der Großen mit dem Bus. Trotzdem: Ich saß oft allein zu Hause, fühlte mich isoliert, konnte nachts nicht schlafen – und habe viel geweint.
Als meine Kleine endlich einen Kitaplatz bekam, hoffte ich, dort Anschluss zu finden. Aber ich bin zurückhaltend, vorsichtig, oft still. Es blieb bei ein bisschen Smalltalk an der Tür. Ich sah andere Mütter, wie sie sich verabredeten, lachten, sich vernetzten – ohne mich. Ich fühlte mich manchmal wie ein Geist, der durch die Straßen zieht.
Es ist ein leiser, langsamer Prozess, wie man vereinsamt.
Seit kurzem geht meine Tochter zum Kinderturnen. Dort komme ich etwas mehr mit anderen Müttern ins Gespräch. Noch ist keine enge Freundschaft entstanden, aber es tut gut, einmal in der Woche mit anderen Frauen in einem Raum zu sein, gesehen zu werden, ein paar Worte zu wechseln.
Je älter man wird, desto schwerer fällt es, echte Freundschaften zu schließen. Als Mutter hat man oft das Gefühl, man müsse perfekt funktionieren – und wird schnell kritisiert, anstatt unterstützt. Das macht es noch schwerer, Vertrauen aufzubauen.
Ich glaube nicht, dass sich meine Freundeskreissituation bald ändert. Ich habe meine Familie, die Kinder, deren Hobbys. Und manchmal denke ich: Es wäre schön, jemanden zu haben, mit dem ich einfach mal reden kann. Nicht nur über Kinder, sondern auch über mich. Denn tief im Inneren wünsche ich mir, als Frau gesehen zu werden – nicht nur als Mama.
Ob ich mich noch oft einsam fühle?
Nicht mehr so sehr wie früher. Ich genieße auch die Ruhe. Ich arbeite viel, leiste unendlich viel Care-Arbeit, und jetzt kommt auch wieder die Gartenarbeit dazu. Mein Tag ist voll. Und so bleibt kaum Raum für Kopfchaos – und für Einsamkeit.”
Liebe Stephanie, vielen Dank, dass wir deine berührende Geschichte erzählen durften. Wir wünschen dir und deiner Familie alles Liebe für die Zukunft! Wenn ihr mehr zu Melina erfahren möchtet, schaut gerne bei ihrem Instagram-Account vorbei: @stephanies_realmomlife
Hier findest du noch mehr Erfahrungen zum Thema Freundschaft von Eltern aus unserer Community:
- „Ich bin die Mama ohne Freunde, die nie dazugehört.”
- „Was mit echten Freundschaften passiert, wenn das Baby da ist.”
- „Ich habe nur eine Handvoll Freunde, aber dafür sind es echte!”
Echte Geschichten protokollieren die geschilderten persönlichen Erfahrungen von Eltern aus unserer Community.
WIR FREUEN UNS AUF DEINE GESCHICHTE!
Hast Du etwas Ähnliches erlebt oder eine ganz andere Geschichte, die Du mit uns und vielen anderen Mamas teilen magst? Dann melde Dich gern! Ganz egal, ob Kinderwunsch, Schwangerschaft oder Mamaleben, besonders schön, ergreifend, traurig, spannend oder ermutigend – ich freue mich auf Deine Nachricht an [email protected]