Einschulung: Darum sollten Eltern ihre eigenen (schlechten!) Noten verschweigen

Bald ist es so weit, dein kleiner Schatz wird „groß“ (schnief, hach ja…) und kommt zur Schule? So richtig, mit allem Drum und Dran, und vor allem mit: Noten!?

Vielen Mamas und Papas läuft es eiskalt den Rücken runter, wenn sie dadurch wieder an die eigenen Bundesjugendspiele, den Tafeldienst mit miefigem Schwamm oder regelmäßige Vokabeltests erinnert werden. Im Nachhinein sind das doch aber alles lustige Episoden, die wir unseren Kindern mit auf den (Schul)Weg geben können. Schließlich sind die Schuljahre so prägend und wichtig – auch in Sachen Freundschaft und erste große Abenteuer – dass man ein Leben lang daran zurückdenkt.

Ein Thema sollten Eltern allerdings aussparen, wenn sie ihren kleinen ABC-Schützen aus ihrem eigenen Schulalltag erzählen: schlechte Noten! Das rät jetzt Ulric Ritzer-Sachs, Onlineberater bei der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. Und zwar nicht aus Scham oder um als Schulheld vor den Kindern dazustehen – sondern allein, um den Erstklässlern Ängste zu ersparen. Erzählen Eltern nämlich direkt vor der Einschulung von schlechten Noten in Mathe, Physik und Co., schwingt laut Ritzer-Sachs auch ungewollt oft ein „Oh oh, vielleicht ergeht es dir auch so!“ mit.

Braucht kein Mensch, oder?

Denn aufgeregt genug sind die Kinder vor diesem großen Schritt sowieso – auch ohne die Angst vor schlechten Noten. Deswegen ist es besser, von den eigenen Unsicherheiten zu dieser Zeit zu erzählen. Und davon, wie man diese bekämpft hat und dass sie sich im Nachhinein häufig als überflüssig herausgestellt haben. Das gibt Sicherheit und das gute Gefühl, dass Mama und Papa verstehen, wie es dem Schulanfänger gerade geht.

Und die schlechten Noten? Die müssen nicht für immer unter den Tisch fallen. Laut Ritzer-Sachs kann man mit der eigenen 5 in Mathe trösten und/oder kokettieren, wenn aus dem Erst- ein Sechst- oder Siebtklässler geworden ist, der schon in seinem eigenen Notenlevel angekommen ist – und weiß, wie der Hase im Unterricht so läuft.

Laura Dieckmann

Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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