Eipollösung: Erfahrungen, Erfolg & wie´s funktioniert!

Der ET ist da – doch keine Anzeichen, dass es endlich losgeht? Eine Möglichkeit, der Geburt auf natürliche Weise und ohne Medikamente auf die Sprünge zu helfen, ist die sogenannte Eipollösung. Was die Methode bringt, wie sie sich anfühlt, (ab) wann sie sinnvoll ist, wie hoch die Erfolgschancen und Risiken sind und wie oft das Verfahren durchgeführt werden kann, erklären wir dir hier. Plus: Erfahrungen im Video!

1. Das Wichtigste auf einen Blick

  • Die Eipollösung ist eine Methode zur Geburtseinleitung und dauert nur wenige Minuten.
  • Sie kann ab der 40. SSW durchgeführt werden.
  • Mit einer sanften Massage lösen ÄrztInnen oder Hebammen die Eihaut vom Gebärmutterrand.
  • Spätestens nach 48 Stunden setzen Wehen ein, wenn die Ablösung erfolgreich war.
  • Das ist bei 25-50 Prozent der Frauen der Fall.
  • Viele Mamas empfinden das Prozedere als unangenehm bis schmerzhaft.
  • Positive Erfahrungsberichte zeigen die Vorteile.
  • Nachteile bzw. Risiken wie leichte Blutungen gibt es leider auch. Die Gefahr ist jedoch (meist) gering.

2. Eipollösung – was ist das und was bringt das? Ablauf, Erfolg + Dauer

Die so genannte Eipollösung ist ein Vorgang, bei der der Arzt oder die Hebamme die Eihaut vom Gebärmutterrand ablöst, um Wehen auszulösen.

Eihaut und Fruchtblase selbst bleiben bei dem Verfahren intakt.

Die Eipollösung ist auch unter dem Namen Eipolablösung oder Zervix-Stripping bekannt.

Ok, und was ist ein Eipol jetzt genau?

Die Eihaut ist die äußere Hülle der Fruchtblase, die um den Muttermund herum an der Wand der Gebärmutter klebt.

Als Eipol wird der untere Bereich der Fruchtblase bezeichnet. Genau hier ist die Eihaut mit dem Rand des Gebärmutterhalses verklebt. Wird diese Verklebung gelöst, bekommt der Körper das Signal: Die Geburt geht los! Und genau das soll die Eipollösung bezwecken.

Ablauf: So funktioniert die Eipollösung

Um die Haut behutsam vom Gebärmutterrand zu entfernen, führen Ärztin oder Hebamme einen Finger in die Vagina ein und massieren sanft den Gebärmutterhals.

Das klingt zwar unangenehm, dauert aber nur wenige Minuten und der werdenden Mama, die sehnsüchtig auf ihr Baby wartet, kann damit geholfen werden.

Was bringt eine Eipollösung? Was passiert danach und wann setzen die Wehen ein?

Sind die Eihäute abgelöst, produziert der Körper eine große Menge an Prostaglandinen. Das ist ein Hormon, das den Muttermund weich macht und unter anderem dafür verantwortlich ist, die Wehen auszulösen.

Studien zeigen, dass die Wehentätigkeit bei Frauen nach spätestens 48 Stunden einsetzt, die Geburt also nicht mehr lange auf sich warten lässt. Vorausgesetzt die Eipollösung war erfolgreich.

Geheimtipp zum Wehen auslösen gesucht? Unsere Erfahrung zeigt: einige Tipps funktionieren wirklich - wenn dein Baby bereit ist

Geheimtipp zum Wehen auslösen gesucht? Unsere Erfahrung zeigt: einige Tipps funktionieren wirklich – wenn dein Baby bereit ist.
Foto: Bigstock

Eipollösung hat nicht geklappt? Wie oft kann man den Vorgang wiederholen?

Es kann ganz schön frustrieren sein, wenn die Maßnahme nicht funktioniert hat. Das Gute: Sie kann wiederholt werden. Wie oft, das entscheidet die Ärztin bzw. die Hebamme – und natürlich du selbst.

Eipollösung Erfolgsquote: So viel Erfolg hat das Stripping (Studie)

Dass die Eipolablösung wirkt, wurde anhand verschiedener Studien bewiesen. Die Angaben zur Erfolgsquote sind allerdings unterschiedlich.

Einige Quellen schreiben, dass die Eipollösung in 50 % aller Fälle innerhalb von 48 Stunden zu Wehen führt. Andere sagen, dass das Zervix-Stripping die Wahrscheinlichkeit für einsetzende Wehen um 25 % erhöht.

In den Studien wurde aber nachgewiesen, dass schwangere Frauen nach einer Eipolablösung seltener zusätzlich Medikamente brauchten, um die Geburt einzuleiten.

3. Voraussetzungen: Ab wann ist die Eipolablösung sinnvoll und möglich?

Die Wirksamkeit der Eipollösung wurde ab der 38. Woche nachgewiesen. Allerdings gibt es die Empfehlung, die Maßnahme erst ab der 40. SSW anzuwenden, wenn der Körper also wirklich für die Geburt bereit ist.

Das heißt, der Muttermund sollte sehr weich oder im besten Fall schon leicht geöffnet sein. Nur dann kann der Arzt oder die Hebamme einen Finger einführen, um den die Eihäute durch eine leichte Massage vom Muttermund abzulösen.

Vor ET beziehungsweise vor der 40. SSW wird eine Eipollösung also im Regelfall nicht empfohlen.

4. Verursacht die Eipollösung Schmerzen? Erfahrungen von Frauen

Das lässt sich so pauschal nicht sagen. Jede Frau empfindet Schmerzen natürlich anders und kann diese unterschiedlich gut aushalten, wie die folgenden Erfahrungsberichte zeigen. Viele Schwangere beschreiben die Eipollösung als unangenehm, hatten aber keine starken Schmerzen.

Kurzum: Das Zervix-Stripping kann etwas schmerzhaft sein, muss aber nicht.

Es kommt zum Beispiel auch darauf an,

  • ob dein Muttermund schon weich ist, 
  • sich deine Gebärmutter bereits nach vorn geschoben hat (Wenn sie noch weit hinten liegt, kann die Eipollösung beispielsweise schmerzhafter sein.) und
  • ob dein Körper für die Geburt schon bereit ist.

So fühlt sich die Eipollösung an

Kristina erzählt in ihrem Video von ihren Erfahrungen mit der Eipollösung vor der Geburt ihres zweiten Babys:

Zu den Schmerzen bzw. wie es sich anfühlt sagt sie: „Es war nicht angenehm, aber es hat keine 2 Minuten gedauert.“ Nur wenige Minuten später haben bei ihr die Wehen eingesetzt.

Auch Janis berichtet im Video von ihren Erfahrungen.

Ihre Hebamme führte die Eipollösung durch. „Ich muss sagen, für mich persönlich war es nicht so schmerzhaft“, erzählt die Mama, wie sich die Maßnahme für sie angefühlt hat.

Sie vergleicht es mit leichten Regelschmerzen: „Es war schon unangenehm, ein bisschen so, als würden deine Tage kommen.“ Janis betont, dass sie generell kein großes Schmerzempfinden habe.

Ihre Wehen setzten ca. zwei Tage später ein.

5. Gefährlich? Welche Komplikationen und Risiken die Eipollösung birgt

Auch wenn das so genannte Zervix-Stripping eine natürliche Art für die Geburtseinleitung ist, bleibt es trotzdem ein kleiner Eingriff in den natürlichen Ablauf. Wie beinahe jede medizinische Maßnahme bringt es deshalb auch einige (geringere) Risiken mit sich

Nach einer Eipollösung kann folgendes aufkommen:

  • unproduktive Wehen
    Es kann passieren, dass das Ablösen der Eihäute zwar Wehen auslöst, sie aber keinen Einfluss darauf haben, dass sich der Muttermund öffnet und die Geburt vorangeht.
  • vaginale Blutungen
    Durch das Einführen des Fingers und die Massage des Muttermundes kann es zu kleinen Verletzungen kommen.
  • vorzeitiger Blasensprung
    Normalerweise bleibt die Fruchtblase bei einer Eipollösung intakt. In einigen Fällen kann es trotzdem dazu kommen, dass sie plötzlich platzt.
  • Gefahr von Infektionen

Hat die Eipollösung Nebenwirkungen?

Neben den eben beschriebenen Risiken hat die Eipollösung im Normalfall keine Nebenwirkungen. Sie kann wie gesagt schmerzhaft sein, MUSS aber nicht. Bei manchen Schwangeren stellt die vaginale Behandlung eine psychische Belastung bei der Geburtsvorbereitung dar.

Bevor du dich für oder gegen die Eipollösung entscheidest, solltest du auf jedem Fall mit deinem Arzt oder deiner Hebamme sprechen. Sie können dir sagen, ob und ab wann diese Methode der Geburtseinleitung für dich geeignet ist, deine Fragen beantworten und die möglichen Alternativen erklären.

6. Kann ich eine Eipollösung auch selbst Zuhause durchführen?

Nein, bitte nicht! Auch wenn der Vorgang ganz simpel klingen mag, lass das auf jeden Fall von einem Arzt bzw. einer Hebamme durchführen, um Komplikationen auszuschließen. Es handelt sich hier um einen medizinischen Eingriff! Nach Anleitungen im Netz zu suchen, ist also sehr kontraproduktiv. Am besten sprichst du mit deiner Ärztin.

7. Fazit: Eipollösung – ja oder nein?

Bei der Frage, ob die Ablösung des Eipols vom Gebärmutterrand nun gut oder schlecht ist, scheiden sich die Geister. Da dass mechanische Verfahren jedoch kaum Risiken birgt, zumindest nicht solche, die wirklich gefährlich sein könnten, ist es für viele Frauen eine gute Option, den Geburtsvorgang ohne medizinische Mittel in Gang zu bringen. Besonders wenn der ET schon weit überschritten ist.

Wenn dein Gefühl dabei nicht gut aus, sag das deiner Ärztin beziehungsweise deiner Hebamme! Du musst nichts tun, was du nicht tun magst.

Bevor du dich für die Eipollösung als Methode zur Geburtseinleitung entscheidest bzw. deinen Arzt darauf ansprichst, haben wir hier noch einmal die Pro und Contras für dich gesammelt.

Vorteile

  • Die Eipollösung ist eine natürliche Art, die Geburt einzuleiten, und kommt ganz ohne Medikamente aus.
  • Dadurch bringt sie auch deinen Hormonhaushalt nicht aus dem Gleichgewicht.
  • Sollten nach dem ersten Mal keine Wehen auftreten, kann man sie mehrmals wiederholen.
  • Die Fruchtblase bleibt ganz und wird nicht gesprengt.

Nachteile

  • Nicht bei jeder Schwangeren löst die Ablösung der Eihäute auch Wehen aus.
  • Nach der Eipollösung kommt es bei manchen Frauen zu Blutungen, die auch mehrere Tage anhalten können. Nicht immer wird dann auch die Geburt ausgelöst.
  • Je nach Schmerzempfinden kann das Zervix-Stripping doch schmerzhaft sein.

Am Ende ist die Eipolablösung nur eine Möglichkeit, um eurem Kind auf den Weg zu helfen. Daneben gibt es viele weitere Möglichkeiten für eine Geburtseinleitung, auch mit Hausmitteln. Schau doch mal in diesem Beitrag vorbei, dort geben wir dir unsere besten Tipps an die Hand: Geheimtipps Wehen auslösen von Hebammen und Experten

 

Wurde bei dir der Eingriff durchgeführt oder steht er unmittelbar bevor? Hast du Fragen oder möchtest von deinen Erfahrungen berichten? Wir freuen uns auf deinen Kommentar!

Wiebke Tegtmeyer

Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur, einem Volontariat und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich passenderweise nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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