Dass sich die Allgegenwärtigkeit von Smartphone, TV und Co. so langsam zum Problem entwickelt, zeigt ein neuer Eltern-Trend in den USA. Dort engagieren immer mehr Mamas und Papas „Screen-Time-Coaches“, die ihnen helfen sollen, die Bildschirmzeiten der Familie zu verringern.
Digitale Endgeräte sind ein fester Bestandteil unseres Lebens geworden, ob wir wollen oder nicht. Und na ja, meistens wollen wir ja, denn die digitalen Helferlein sind einfach zu praktisch und unterhaltsam. Eine Misere, aus der viele Menschen sich und ihre Familien offenbar nicht mehr aus eigener Kraft befreien können. Wie die New York Times berichtet, suchen immer mehr verzweifelte Eltern die Hilfe von Experten, um die Kinder von den Bildschirm wegzukriegen.
Wachsendes Bewusstsein für negative Folgen
Denn eigentlich wissen die Mamas und Papas, dass der ständige Medienkonsum nicht gut für sie und ihre Kinder ist. Schließlich sind die Ergebnisse verschiedener Studien dazu alarmierend. So zeigte sich, dass eine exzessive Smartphone-Nutzung, die zur Missachtung der Kinder führt, diese vermehrt frustriert und hyperaktiv werden lässt. Andere wiesen nach, dass einige Kinder früher das Wischen am Smartphone als das Laufen lernen (leider kein Witz).
Außerdem verbringen wir die Zeit vor dem Bildschirm meistens im Ruhezustand. Wir liegen zum Beispiel mit unseren Kindern vor dem Fernseher, anstatt mit ihnen im Garten zu spielen. Experten warnen noch dazu, dass die soziale Interaktion zu kurz kommt, wenn wir nur noch alleine vor dem Bildschirm sitzen. Das ist besonders für Kinder tragisch, die ihre sozialen Kompetenzen noch entwickeln.
Eltern wissen nicht, wie sie Kinder ohne Bildschirm beschäftigen sollen
Doch Smartphone und Co. gehören zu unserem Leben einfach dazu, wie sollen Eltern das unterbinden? Auch hier gilt: Die Menge macht das Gift! Nur leider fällt es vielen Mamas und Papas schon bei sich selbst schwer genug, ihren Medienkonsum zu zügeln. Im Beitrag der New York Times wird noch ein weiteres Problem deutlich:
Den Eltern fehlt schlicht und ergreifend die Vorstellung, was sie ansonsten mit ihren Kindern unternehmen könnten.
Die Tipps und Ratschläge der Coaches sind, unter uns gesagt, alles andere als bahnbrechend: Sie raten Eltern, sich einfach mal daran zu erinnern, was sie selbst in ihrer eigenen Kindheit gespielt haben – eben bevor es Handys und Internet gab. Das sei für viele von ihnen allerdings fruchtbar schwierig. Deswegen gibt es noch weitere gehaltvolle Tipps von den Experten: „Habt ihr irgendwo einen Ball? Dann geht raus und werft den Ball”, rät zum Beispiel Screen-Time-Coach Rhonda Moskowitz.
Experten lassen sich einfache Empfehlungen gut bezahlen
Unterm Strich lassen sich die Ratschläge in einem Satz zusammenfassen. Und zwar so: Geht raus und macht alles andere, was man so machen kann, was nichts mit dem Fernseher, dem Internet oder dem Handy zu tun hat. An dieser Stelle soll nicht unerwähnt bleiben, dass sich mit diesem „Coaching“ umgerechnet locker zwischen 70 und 200 Euro pro Stunde verdienen lässt. Familien von ihren heiß geliebten Gadgets fernzuhalten, kann sich finanziell also auszahlen.
Na, denkt hier schon jemand an eine Umschulung zum Screen-Time-Coach?
Doch auch wenn die Ratschläge der Coaches sich oberflächlich anhören und ein bisschen lächerlich wirken: Anscheinend haben Familien ein ernstzunehmendes Problem mit ihrer Bildschirmzeit. Es ist offensichtlich notwendig, dass besonders Eltern noch einmal in sich gehen und sich bewusst machen, wie sie ihre Kinder (und sich selbst) auch mal von Handy und Fernseher wegbekommen – hin zu frischer Luft und persönlichem Miteinander.
Wenn wir das schaffen, dann ist die Chance groß, dass wir zumindest hunderte Euro für einen Screen-Time-Coach sparen können.
[…] loswerden macht einfach so viel Spaß. Viele Eltern können daran nichts Schlechtes sehen, endlich bekommt man die Kids mal von den Bildschirmen weg! Aber leider stellten Wissenschaftler der Robert-Koch-Instituts schon 2016 fest, dass hinter dem […]