Eltern in Not: Viele können sich gesundes Essen für Kinder nicht leisten

„Mama, warum ist in meiner Brotdose heute kein Obst?” Wenn Eltern ihren Kindern erklären müssen, dass gesunde Lebensmittel zu teuer sind, läuft etwas schief. Doch genau das ist in Deutschland für viele Familien bittere Realität. Eine aktuelle Umfrage von Save the Children zeigt: Immer mehr Eltern müssen am Essen für ihre Kinder sparen. Besonders gesunde und frische Lebensmittel landen oft seltener auf dem Teller, weil das Geld einfach nicht reicht.

„Eltern sollten sich nicht fragen müssen, ob das gesunde Essen zu teuer ist.”

Eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der Kinderrechtsorganisation Save the Children hat ergeben, dass fast jedes zehnte Elternteil in Deutschland aus finanziellen Gründen häufig auf den Kauf gesunder und ausgewogener Lebensmittel verzichtet. In der repräsentativen Befragung gaben neun Prozent der Mütter und Väter minderjähriger Kinder an, sie würden „sehr häufig” oder „eher häufig” auf gesunde und oft teurere Produkte verzichten.

Besonders betroffen sind Familien mit einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 3.000 Euro. Hier gab fast ein Viertel (23 Prozent) der Eltern an, häufig bei gesundem Essen sparen zu müssen. „In Deutschland, einem der reichsten Länder der Welt, sollten sich Eltern nicht fragen müssen, ob das gesunde Essen zu teuer ist“, betont Eric Großhaus, Experte für Kinderarmut bei Save the Children.

Kleidung, Essen, Dach über den Kopf: Für viele nicht selbstverständlich

Die Umfrage zeigt, dass die Folgen der hohen Inflation nicht vorbei sind und sich viele Eltern Sorgen machen, ob sie auch in Zukunft ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Im Schnitt blickt rund jeder siebte Elternteil in Bezug auf die eigenen Finanzen besorgt in die Zukunft.

15 Prozent sagten, sie machten sich große bis sehr große Sorgen, dass sie aus finanziellen Gründen nicht mehr die Grundbedürfnisse ihrer Familie decken könnten – also Kleidung, Nahrung oder Kosten für die Wohnung bezahlen.

Besonders die Alleinerziehenden betroffen

Deutlich höher ist dieser Anteil bei den Müttern und Vätern, die ohne Partner*in zusammenleben (30 Prozent) und bei Familien mit einem Haushaltsnettoeinkommen von weniger als
3000 Euro (36 Prozent).

„Seit Jahren bleibt die Kinderarmut auf einem erschreckend hohen Niveau unverändert. Es muss etwas passieren, und zwar sofort, denn für ein Kind bedeutet jedes weitere Jahr in Armut weniger Zukunftschancen“, sagt Eric Großhaus.

Er appelliert deswegen an die kommende Regierung:

„Die nächste Bundesregierung darf Kinderarmut nicht ignorieren. Sie muss sicherstellen, dass sich alle Familien eine ausgewogene Ernährung leisten können. Dazu gehören insbesondere Familien im Bürgergeld. Die in der Grundsicherung für Ernährung vorgesehenen Mittel reichen eindeutig nicht aus.”

Kinderarmut darf nicht ignoriert werden – und sie ist kein unlösbares Problem. Damit alle Kinder in Deutschland gesund aufwachsen können, braucht es gezielte politische Maßnahmen. Jetzt ist die Politik gefragt, endlich zu handeln – denn jedes weitere Jahr in Armut bedeutet weniger Chancen für die Zukunft unserer Kinder.

Doch was planen die Parteien, falls sie die Chance bekommen zu regieren?

Wir haben für euch einen Blick in die Wahlprogramme geworfen, HIER findet ihr unsere Zusammenfassung.

Lena Krause

Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach!

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