Equal Care Day: So ist unbezahlte Arbeit im Jahr 2024 verteilt

Kindergeburtstage planen, nachts aufstehen, wenn das Baby weint, den Essensplan erstellen, einkaufen, kochen, putzen, das Kleinkind trösten und sein aufgeschürftes Knie verarzten, Hausaufgaben betreuen, die Wohnung ordentlich und heimelig halten – argh, stop. Ich könnte Seiten füllen mit all den Aufgaben, die das Leben so für uns bereit hält. Neben unserer Erwerbstätigkeit, versteht sich von selbst.

Es gibt viel zu tun. Packen wir´s an, Ladies!

Moment, aber wieso denn nur die Ladies? Tja, weil es leider Realität ist, dass in Deutschland Frauen immer noch deutlich mehr unbezahlte Arbeit leisten als Männer. Und das gilt erst recht, wenn Kinder „mit ins Spiel“ kommen.

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamts veröffentlicht – und die sind bitter. Denn sie zeigen, wie „traditionell“ Care Arbeit in Deutschland immer noch verteilt ist:

Zusammengefasst: Frauen arbeiten satte 43,8 Prozent mehr unbezahlt.

„Umgerechnet sind das 77 Minuten Unterschied pro Tag. So verbringen Männer pro Woche knapp 21 Stunden und Frauen knapp 30 Stunden mit unbezahlter Sorgearbeit.“

Wie genau teilen sich diese Aufgaben denn auf?

• Tatsächlich nimmt einen Großteil die klassische Hausarbeit ein, nämlich fast die Hälfte.

• Aber auch Betreuung und Pflege liegt größtenteils bei den Frauen – meist von den Kindern, oftmals auch von Senioren der Familie. Hier geben die Frauen fast doppelt so viel wie Männer.

• Nicht ganz so weit klafft die Lücke zwischen den Geschlechtern bei Tätigkeiten wie Einkaufen und Haushalt – aber da ist sie natürlich: Frauen bringen hier fast 5 Stunden pro Woche auf, Männer rund eine Stunde weniger.

• Fair enough: Tatsächlich die Nase vorn haben Männer dagegen bei Tätigkeiten wie Handwerksarbeiten, Ehrenämtern und Unterstützung anderer Haushalte. (Knapp 6 Stunden/Woche, Frauen dagegen 5 Stunden/Woche).

So oder so: Frauen ziehen hier in der Regel eindeutig den „Kürzeren“.

Um mehr Menschen darauf aufmerksam zu machen, gibt es den Equal Care Day.

Er soll die „unsichtbare” Fürsorge-Arbeit endlich ins Rampenlicht holen, wo sie hingehört. Denn: Nur, weil es für diese Aufgaben keinen monetären Lohn gibt, sind sie nicht weniger wert (und anstrengend) als Erwerbstätigkeiten.

Und ziehen auch ganz klare, schwerwiegende Nachteile mit sich: Mütter nehmen viel eher die Teilzeitstelle an, damit sie sich um Haushalt und Kinder kümmern können. Das heißt natürlich auch: Diese Frauen haben ein niedrigeres Einkommen Kein Wunder, dass vielen Müttern die Altersarmut droht, und dass, obwohl sie immer 100 Prozent gegeben haben. Mindestens.

Vom Mental Load wollen wir gar nicht erst anfangen… denn viel Raum für Pausen ist an diesen vollen Tagen sicher nicht.

Alle weiteren Infos zum Equal Care Day findest du HIER bei uns und auf der offiziellen Website.

Laura Dieckmann

Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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