Wir schreiben das Jahr 2024. Im Vergleich zu früheren Zeiten ist schon einiges passiert in Sachen Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau. Aber: In vielen Bereichen ist es auch heute noch viel zu wenig. Und dazu gehört auf jeden Fall die Arbeitswelt.
Und das ist quasi doppelt mies: Es ist himmelschreiend ungerecht – und es geht an die Existenz.
Denn tatsächlich wird Frauen nicht nur häufig immer noch viel zu wenig zugetraut, vor allem in „harten Männerdomänen“. Sie verdienen immer noch deutlich weniger für ihre Arbeit, als es ihre männlichen Kollegen tun.
Frauen bekommen im Schnitt rund 18 Prozent weniger Gehalt als Männer.
Heute ist Equal Pay Day. Dieser Tag soll auf die sogenannte Gender Pay Gap, also die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern, aufmerksam machen.
Warum der Aktionstag ausgerechnet heute ist? Das ist kein Zufall! Denn um genau dasselbe Einkommen zu erzielen, das Männer bereits am 31. 12. des Vorjahres im Durchschnitt verdient haben, müssen Frauen jeweils bis zum Equal Pay Day des Folgejahres, also heute, arbeiten. Puh, Silvester ist schon ganz schön lange her, oder?
Und warum ist denn überhaupt so?
In den meisten Fällen hat das Ganze strukturelle Gründe: Frauen arbeiten häufiger als Männer in Branchen und Berufen, die schlechter bezahlt werden, und in denen sie seltener Führungspositionen erreichen. So lag der durchschnittliche Stundenlohn im Jahr 2023 bei Frauen bei 20,84 €, während Männer im Durchschnitt 25,30 € pro Stunde verdienten. Außerdem haben Frauen häufiger als Männer Teilzeitstellen oder Minijobs.
Aber: Selbst bei vergleichbarer Tätigkeit und Qualifikation bekommen Frauen pro Stunde sechs Prozent weniger Geld als ihre Kollegen, wie Berechnungen des Statistischen Bundesamtes zeigen.
Das Schlimme ist ja: Dieses Ungleichgewicht macht sich nicht nur heute im deutlich schmaleren Portemonnaie der Frauen bemerkbar.
Ein geringeres Einkommen bringt ja auch Nachteile für die Rente. Denn wer weniger verdient, zahlt auch weniger in die Rentenkasse ein. Und so werden aus 18 Prozent weniger Gehalt in späteren Jahren ganze 26 Prozent weniger Rente, also im Schnitt.
Puh. Puh, puh, puh. Oder?
Go, Girls! Unsere einzige Chance derzeit lautet: Aktiv werden!
Denn Frauen neigen häufig dazu, zu hoffen, dass irgendwann auffällt, wie gut und hart sie arbeiten. Dass der Lohn für die Überstunden und das mitgebrachte Know-how schon noch kommt. Leider passiert das in den seltensten Fällen!
Wir müssen unseren Mut zusammennehmen und das Thema selbst ansprechen. Und uns nicht so leicht abwimmeln lassen. Denn wir fragen nicht nach Almosen oder ähnlichem, wir fragen nach dem, was uns zusteht!