Erbsen enthalten reichlich Ballaststoffe, pflanzliches Eiweiß und Folsäure. Allerdings gehören die Hülsenfrüchte zu der Sorte Gemüse, der eine blähende Wirkung nachgesagt wird. Sind Erbsen in der Stillzeit also erlaubt oder sollte man sie beim Stillen besser nicht essen? Wir verraten dir die Fakten und alles, was du darüber wissen musst!
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Der Genuss von Erbsen stellt während der Stillzeit kein Problem dar.
- Erbsen sind reich an B-Vitaminen (wie u. a. Folsäure) und pflanzlichem Eiweiß.
- Da die grünen Hülsenfrüchte unverdauliche Ballaststoffe enthalten, solltest du Erbsen vor dem Verzehr immer kochen.
- Es gibt keinen wissenschaftlichen Beleg, dass die blähende Wirkung von Erbsen tatsächlich in die Muttermilch übergeht.
- Vorsorglich auf Hülsenfrüchte in der Stillzeit verzichten musst du nicht. Außer bei Mama und/oder Baby treten Beschwerden auf.
2. Erbsen beim Stillen – ja oder nein??
Ja! Wenn du stillst, musst du auf den Verzehr von Erbsen nicht verzichten. Die kleinen, grünen Hülsenfrüchte sind nicht nur reich an guten Nährstoffen, sondern lassen sich auch vielseitig zubereiten. Ob Risotto, Püree oder Eintopf: Mit Erbsen kannst du deinen Speiseplan während der Stillzeit flexibel und ganz nach deinem Geschmack gestalten.
Sind Erbsen aus der Dose in der Stillzeit erlaubt?
Während der Stillzeit sind Erbsen aus der Dose ebenfalls erlaubt. Bedenke dabei aber, dass das Gemüse bereits abgekocht ist und dadurch wertvolle Vitamine verloren gegangen sein könnten.
Wie sieht es mit grünen Erbsen aus, wenn ich stille?
In der Stillzeit darfst du sowohl Kichererbsen als auch grüne Erbsen essen. Kleiner Tipp: Frische (grüne) Erbsen sind im Gegensatz zu der getrockneten Variante leichter verdaulich.
Und was ist mit gekochten Erbsen beim Stillen?
Grundsätzlich empfehlen wir, Erbsen während der Stillzeit immer zu kochen. Dadurch sind die Hülsenfrüchte noch besser verträglich, und du musst dir keine Gedanken über Magen-Darm-Beschwerden machen, die durch die schwer verdaulichen Ballaststoffe ausgelöst werden können.
3. Sind Erbsen in der Stillzeit gesund?
Ernährst du dich in der Stillzeit vegetarisch oder vegan, bieten sich Erbsen hervorragend als pflanzliche Proteinquelle an. Auch sonst sind die Hülsenfrüchte reich an wichtigen Mineralstoffen sowie Vitaminen – wie zum Beispiel:
- B-Vitamine: unterstützen den Stoffwechsel, die Blutbildung und stärken Nerven sowie Immunsystem
- Flavone: wirken entzündungshemmend
- Kalzium: stärkt die Knochen
- Lecithin: findet sich unter anderem in der Zellmembran von Gehirn- und Nervenzellen wieder
- Lysin: ist eine Aminosäure, die zur Kollagenbildung beiträgt
- Magnesium: unterstützt die Muskel- sowie Nervenfunktion
- Vitamin E: ist ein wichtiges Schutzvitamin im menschlichen Körper
- Vitamin C: unterstützt den Aufbau des Bindegewebes, stärkt Zähne sowie Knochen und wirkt antioxidativ
- Vitamin K: beeinflusst unter anderem die Blutgerinnung
- Zink: hilft bei der Wundheilung, verbessert die Haut und stärkt das Wachstum von Haaren sowie Nägeln
4. Können Erbsen in der Stillzeit Nebenwirkungen haben?
Isst du zu viele Erbsen, kann der in den Hülsenfrüchten zu findende sekundäre Pflanzenstoff Tannin unter Umständen zu Verstopfungen oder auch Blähungen führen. Damit diese Nebenwirkungen eintreten, musst du aber schon eine größere Menge der Hülsenfrüchte verzehrt haben.
Hinweis: Leidest du an Gicht, solltest du Erbsen aufgrund der enthaltenen Purine nur sehr selten essen.
Sorgen Erbsen beim Stillen für Blähungen?
Jein. Dass Erbsen bzw. Hülsenfrüchte im Allgemeinen zu Blähungen führen sollen, hören und lesen wir immer wieder. Grundsätzlich ist das auch nicht komplett verkehrt. Aber die Blähungen treten eher bei der Mutter und nicht beim Baby auf. Denn für die vermeintlich blähenden Lebensmittel in der Stillzeit gibt es keinen wissenschaftlichen Beweis.
Bedeutet im Klartext: Bislang konnte noch nicht belegt werden, dass die blähende Wirkung von Erbsen wirklich in die Muttermilch übergeht und bei deinem Baby für unangenehme Blähungen sorgt.
Wenn Babys unter beispielsweise Blähungen oder Bauchschmerzen leiden, ist dafür in der Regel die Unreife des frühkindlichen Darms verantwortlich und keinesfalls das, was du als stillende Mama zuvor gegessen hast.
Entsteht durch Erbsen in der Stillzeit grüner Stuhl bei meinem Baby?
Bemerkst du bei deinem Baby einen grünen Stuhl, kann dies viele Ursachen haben. Obwohl Erbsen generell einen hohen Chlorophylgehalt aufweisen, färben sie bei Babys, die gestillt werden, den Stuhlgang in der Regel nicht grün. Dieses Phänomen tritt häufig dann auf, wenn Kinder viel grünes Gemüse roh essen.
Im Zweifelsfall hilft ein Besuch in der Sprechstunde bei deinem Arzt bzw. deiner Ärztin auf jeden Fall weiter.
5. Ich habe vor dem Stillen Erbsen gegessen – was jetzt?
Da in Erbsen viele gute Nährstoffe stecken, musst du dir keine Gedanken darüber machen, solltest du die Hülsenfrüchte gerne in der Stillzeit essen. In Maßen müssen weder du noch dein Baby Befürchtungen bezüglich Nebenwirkungen haben.
Eine Reaktion auf Erbsen lässt sich trotzdem nicht komplett auszuschließen. Wenn dein Baby zum Beispiel mit einem wunden Po, Bauchkrämpfen oder Verdauungsbeschwerden reagiert, lasse die Hülsenfrüchte für rund ein bis zwei Wochen weg und schaue, ob sich die Unannehmlichkeiten bessern.
6. Rezept für die Stillzeit: Erbsen-Risotto
Das Rezept von gesund-geniessen.net ist sowohl für Schwangere als auch für Stillende super geeignet und lässt sich in wenigen Schritten ohne großen Aufwand zubereiten. Wir wünschen dir viel Spaß beim Nachkochen und guten Appetit!
Diese Zutaten brauchst du für vier Portionen:
- 300 g Risotto-Reis
- 1 EL Rapsöl
- 1 Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 875 ml Gemüsebrühe
- 400 g Erbsen (tiefgefroren)
- 50 g Parmesan (frisch)
- 2 EL Pinienkerne
- etwas Salz und Pfeffer
So bereitest du das Erbsen-Risotto zu:
- Bevor es ans Kochen geht, schälst du die Zwiebel und die Knoblauchzehe und schneidest beides in möglichst kleine Würfel.
- Im nächsten Schritt reibst du den Parmesan und röstest die Pinienkerne (ohne die Zugabe von Fett) in einer beschichteten Pfanne an.
- Nun gibst du Zwiebel und Knoblauch zusammen mit etwas Öl in einen Topf und brätst sie an.
- Anschließend den Reis hinzugeben und alles für eine weitere Minute anbraten.
- Jetzt die bereits fertige Gemüsebrühe dazugeben und solange köcheln lassen (circa 18 Minuten), bis der Reis die Flüssigkeit vollständig aufgenommen hat.
- Jetzt die Erbsen hinzufügen und weiterköcheln.
- Sobald der Reis und die Erbsen gar sind, rührst du den Parmesan und die Pinienkerne unter.
- Zum Schluss mit Salz und Pfeffer abschmecken. Fertig!
Wenn ihr mit der Beikost startet, findest du hier alle Infos zu Babybrei mit Erbsen.
7. Welches Obst und Gemüse darf ich in der Stillzeit essen?
Die ausreichende Zufuhr von Vitaminen während der Stillzeit ist wichtig. Nachstehend kannst du dich über Obst sowie Gemüse informieren, dessen Verzehr sich für stillende Mamas besonders oder eher weniger gut anbietet:
Unsere Expertin
Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.
In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.
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