Vegane Ernährung bei Kleinkindern ist unter Experten umstritten. Bekommen vegan ernährte Kleinkinder alles, was sie brauchen, für eine ideale körperliche und geistige Entwicklung?
Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Berliner Fachhochschule des Mittelstands sagt: Nein! Zehn Prozent der vegan ernährten Kleinkinder und sechs Prozent der Vegetarier waren laut der Forscher zu klein für ihr Alter – litten also unter Wachstumsverzögerungen. Untersucht wurden insgesamt 364 Kinder zwischen ein und drei Jahren. Studienleiter Markus Keller hält dies für Anzeichen eines möglichen Nährstoffmangels.
Allerdings: 90 Prozent der so ernährten Kinder waren normal entwickelt! Deswegen schreiben die Wissenschaftler, “dass auch eine vegane oder vegetarische Ernährung im Kleinkindalter bedarfsdeckend sein kann, wenn auf eine ausreichende Zufuhr von Nahrungsenergie und kritischen Nährstoffen, insbesondere Vitamin B12, geachtet wird”. Es hängt also vor allem von dem Wissensstand und der Gewissenhaftigkeit der Eltern ab, ob ihre vegan ernährten Kinder rundum gut versorgt sind.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) steht der veganen Ernährung bei Kindern skeptisch gegenüber, weil sie das erhöhte Risiko eines Nährstoffmangels sieht. Der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte lehnt vegane Ernährung bei Kindern und Jugendlichen strikt ab – zu wenig abwechslungsreich.
Weniger Bedenken haben die meisten Experten bei einer vegetarischen Ernährung, bei der alle tierischen Produkte erlaubt sind, außer Fleisch und Fisch.