Fläschchen geben: Mit diesen Tipps ein Kinderspiel

Ich hatte es mir so schön vorgestellt mit dem Stillen. Aber dann klappte es bei mir partout nicht. Auch nach vielen Versuchen blieb meine Tochter ein Flaschenkind – allerdings ein sehr glückliches. Und ich wurde im Laufe der Zeit zu einem echten Profi an der Flasche. Damit das Fläschchen geben bei dir auch so gut klappt, habe ich meine Tipps für dich zusammengestellt.

Auch Fläschchen geben erzeugt Nähe

Wisst ihr was? Nachdem ich mich einmal an den Gedanken gewöhnt hatte, dass mein Baby nicht die Brust bekommt, sondern die Flasche, war es sowas von okay! Es ging ihr gut damit, sie wuchs und gedieh sichtlich, und wir konnten uns auch beim Fläschchen geben wunderbar nah sein. Kein Grund, um sich Druck zu machen. Mit einem Baby hat man schließlich genug Herausforderungen.

Ich bin mit dem Thema Fläschchen inzwischen durch. Meine kleine Maus wird bald drei Jahre alt. Aber tatsächlich hat sie lange nach ihrer Flasche verlangt. In dieser Zeit haben mir beim Fläschchen geben die Tipps anderer Mütter und meine eigene Erfahrung sehr geholfen.

Deshalb möchte ich mein Wissen an andere Mamas weitergeben, die ihrem Baby auch das Fläschchen geben – hier kommen meine Tipps:

Fläschchen geben: 10 Tipps, die wirklich helfen

1. Die richtige Umgebung macht viel aus

Ich konnte es manchmal kaum glauben, aber selbst, wenn meine Tochter offensichtlich einen Riesenhunger hatte, war das Füttern mit dem Fläschchen nicht immer ein Selbstgänger. Zu gerne ließ sie sich ablenken, ob nun nur der Papa an uns vorbeischlich oder wir in einem trubeligen Einkaufszentrum saßen. Natürlich lässt es sich nicht immer einrichten, aber am besten funktioniert das Fläschen geben an einem ruhigen, kuscheligen Ort.

2. Fläschchen geben stärkt die Bindung – mit diesem Tipp

Wenn ein Baby mit dem Fläschchen gefüttert wird, hat das natürlich den Vorteil, dass Mama – oder eher Mamas Brust – nicht immer zwingend parat sein muss. Der Papa kann nachts auch aufstehen und im Notfall kann das Baby auch von jemand anderem versorgt werden. Letzteres kann wiederum aber auch nervig werden! Denn bei uns fühlten sich eine Menge Leute bemüßigt, meinem Baby die Flasche geben zu wollen. Besuch, Verwandte auf Familienfeiern etc.

Mein absoluter Aufregerspruch am Kaffeetisch war mal: „Mein Gott, Laura, ich werde doch wohl eine Flasche in dieses Kind kriegen!“ Zack, und schon war ich mit meiner Süßen im Nebenzimmer und habe ihr die Milch in Ruhe selbst gegeben. Nennt mich ruhig zickig! Es ist zwar „nur“ eine Flasche, aber wenn wir Mamas sie mit viel kuscheligem Körper- und Augenkontakt geben, stärkt dies die Bindung zu unserem Kind enorm. Mir war es immer wichtig, dass meine Tochter ihre Mahlzeiten – wenn möglich – in Ruhe zu sich nehmen konnte, und ich habe die Schmuseeinheiten mit ihr genossen

3. Eine gemütliche Position entspannt Mama und Baby

Wenn es ums Fläschchen geben geht, ist einer der besten Tipps, dass ihr es währenddessen möglichst bequem haben solltet. Schließlich kann es schon etwas dauern, bis die Flasche leer ist. Und das ist gut so, denn wenn ein Kind langsam trinkt, lernt es auf sein Sättigungsgefühl zu hören.

Meistens habe ich meine Tochter in der klassischen Wiegeposition gefüttert: Ihr Kopf lag erhöht in meiner Armbeuge, ihre Füße auf meinem Schoß. Ihren Rücken stützte ich mit meinem Unterarm, meinen Arm wiederum mit einem dicken Kissen. Dass der Kopf etwas höher als der Rest des Körpers liegt, erleichtert dem Baby das Trinken und beugt fiesem Verschlucken vor. Etwa in der Mitte der Mahlzeit wechselte ich häufig die Seite, nahm sie also auf den anderen Arm. Das soll die Auffassungsgabe des Kindes stimulieren – und beim Stillen wechseln Mamas schließlich auch die Brust.

4. Achte auf die Menge des Milchpulvers

Auch wenn es banal klingt: Beim Fläschchen geben ist einer der wichtigsten Tipps, auf die richtige Menge des Milchpulvers zu achten. Denn wenn du zu viel Pulver verwendest, kann das bei deinem Baby zu Bauchschmerzen führen. Bei zu wenig Pulver fehlen der Milch eventuell wichtige Nährstoffe. Genaue Angaben zur richtigen Mange Milchpulver findet du außen auf der Verpackung.

Fläschchen geben: einer der Tipps - auf die Menge des Milchpulvers achten

Wenn du die Milch anrührst, um deinem Baby das Fläschchen zu geben, ist einer der wichtigsten Tipps, auf die Menge des Milchpulvers zu achten.

5. Die richtige Temperatur ist entscheidend

Natürlich darf die Milch nicht zu heiß sein, damit sich das Kind beim Fläschchen geben nicht verbrüht. Etwa 37 Grad gelten als ideal, etwas kühler ist nicht allzu schlimm. Das entspricht ungefähr der Körpertemperatur, weshalb ich die Milch immer kurz am Arm getestet habe.

Auch Milchpulver kann zu hohe Temperaturen übrigens nicht gut ab. Auf der Verpackung steht, bei welcher Temperatur es angerührt werden sollte. Daran sollte man sich unbedingt halten, sonst werden wichtige Nährstoffe zerstört. Diese benötigen besonders Neugeborene, die nur die Fläschchenmilch als Nährstoff-Quelle haben.

Anfangs habe ich ein paar Mal das Pulver in die Flasche gegeben, das siedend heiße Wasser zum Auflösen darauf und dann mit dem kalten Wasser aufgefüllt, bis die Temperatur stimmte. Bis es mir wie Schuppen von den Augen fiel, dass es natürlich wesentlich schonender wäre, erst heißes und kaltes Wasser zu mischen, bis es eine passende Temperatur hat – und dann erst das Pulver hineinzugeben. Bingo!

Allerdings solltest du vorher einmal auf die Packung des Milchpulvers schauen. Häufig schreiben die Hersteller nämlich dazu, welche Temperatur das Wasser beim Anrühren haben sollte.

6. Löse den Suchreflex deines Babys aus

Damit das Fläschchen geben gut klappt, ist einer meiner Tipps, deinem Baby den Sauger nicht einfach in den Mund zu stecken. Stattdessen solltest du mir dem Sauger sanft über die Wange deines Schatzes streichen, die zu dir zeigt. Wenn dein Baby Hunger hat, löst du damit seinen Suchreflex aus, mit dem es beim Stillen die Brust finden würde. Wenn das geklappt hast, berührst du Babys Lippen mit dem Sauger, um seinen Saugreflex auszulösen. Wenn dein Baby versucht, an den Sauger zu kommen, schiebst du den Nuckel etwas weiter nach vorn. Im Normalfall sollte dein Schatz jetzt seinen Mund weit öffnen – und das Fläschchen geben kann beginnen.

7. Eine gute Flasche kann das Leben enorm erleichtern

Bevor ich mich wirklich mit verschiedenen Fläschchen beschäftigt habe, hätte ich sie ehrlich gesagt nach dem Äußeren gekauft. Es gibt so süße Designs, oder? Aber natürlich ist hier (wie meist im Leben) das Äußere nicht das Wichtigste. Ich habe einige Flaschen und Sauger ausprobiert. Meine Tochter litt die ersten drei Monate unter dem typischen Bauchweh und schluckte beim Trinken aus der Flasche häufig viel Luft, was das Bäuchlein natürlich zusätzlich quälte.

Geholfen haben hier spezielle Anti-Kolik-Flaschen, z. B. die Easy Start Anti-Colic Flaschen von MAM, ca. 6 Euro*. Diese besitzen eine Bodenventil mit Ventilationslöchern für einen optimalen Druckausgleich beim Trinken. Sie haben außerdem einen flachen und weichen Silikonsauger, der von Babys gut akzeptiert wird. Hübsch und frei vom Weichmacher BPA sind sie natürlich auch noch!

Und falls dein Baby andere Flaschen oder Nuckel lieber mag, gibt es die Anti-Kolik-Fläschchen zum Beispiel auch von Philips Avent (Philips Avent Natural Flasche, 2er Pack, ca. 17 €*) oder NUK (NUK Nature Sense Babyflasche, ca. 8 €*)

Wenn das Fläschchen geben nicht richtig klappt, ist einer der zusätzlichen Tipps übrigens, auf die Lochgröße des Saugers zu achten. Ist das Loch zu klein, muss dein Baby sich sehr anstrengen, um eine kleine Menge Milch zu trinken. Ein zu großes Loch lässt zu viel Milch auf einmal durch, und dein Schatz kann sich leicht verschlucken.

8. Vermeide, dass dein Baby Luft schluckt

Wenn dein Baby während des Trinkens zu viel Luft schluckt, kann es sein, dass es Bauchweh oder schmerzhafte Blähungen bekommt. Deshalb solltest du darauf achten, dass der Sauger vollständig mit Milch gefüllt ist, während dein Schatz trinkt. Am besten geht das, wenn du die Flasche etwas aufrecht hältst.

9. Die Mama hält das Fläschchen, nicht das Kind

Irgendwann fing meine Maus an, nach ihrer Flasche zu greifen und sie zu umfassen. Süß sah das aus! Ab einem gewissen Alter hätte sie ihre Milch natürlich selbst halten können. Trotzdem habe ich jede Flasche gehalten und meine Tochter damit bewusst gefüttert. Ich wollte vermeiden, dass sie anfängt, sich an sinnloses, zahnschädigendes Dauernuckeln zu gewöhnen oder auf die Idee kommt, mit der Flasche im Mund herumzurennen. Das Fläschchen geben ist eine Mahlzeit. Es wird nur so lange getrunken, bis das Kind satt ist. Und dann kommt es weg.

10. Die Nächte kann man prima vorbereiten

Klar musste ich auch nachts raus, weil meine Tochter akuter Hunger plagte. Aber gut vorbereitet ist das nächtliche Fläschchen geben kein großes Ding. Einer der besten Tipps sind meiner Meinung nach selbst-sterilisierende Flaschen. Die muss man nach dem Saubermachen nur mit 20 ml Wasser füllen und für drei Minuten bei 500 bis 1.000 Watt in die Mikrowelle stellen – schon sind gefährliche Keime abgetötet.

Ich stellte mir abends also immer einige Flaschen in der Küche bereit, in die ich die abgemessene Menge Milchpulver gab. Dazu zwei Thermoskannen, eine mit heißem und eine mit kaltem, abgekochtem Wasser. Wenn meine Tochter wach wurde, mischte ich blitzschnell die Milch zusammen. Eine Freundin von mir war noch cleverer, als ihr Baby noch im Beistellbettchen schlief. Sie stellte sich sämtliche Utensilien auf den Nachttisch und musste so nicht mal ihr warmes Bett verlassen, um den ihrer Maus das Fläschchen zu geben.

Ich hoffe, das Fläschchen geben wird mit diesen Tipps für dich genauso einfach, wie es irgendwann für mich war. Und ich wünsche dir und einem Baby eine tolle Kuschelzeit!

Tamara Müller

Als süddeutsche Frohnatur liebe ich die Wärme, die Berge und Hamburg! Letzteres brachte mich vor sieben Jahren dazu, die Sonne im Herzen zu speichern und den Weg in Richtung kühleren Norden einzuschlagen. Ich liebe die kleinen Dinge im Leben und das Reisen. Und auch wenn ich selbst noch keine Kinder habe, verbringe ich liebend gerne Zeit mit ihnen.

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