Vor einem Jahr haben wir für unseren Sohn seinen ersten Ranzen gekauft – das war natürlich echt aufregend. Nicht nur wegen meiner sentimentalen Mama-Gefühle. Auch die Preise hätten mich beinahe hintenüberfallen lassen. Trotzdem haben mein Mann und ich zu der angeblich superergonomischen Ranzenmarke gegriffen, die gerade fast alle haben.
Im Nachhinein scheint mir das albern, weil unser Sohn einen Schulweg von gerade einmal fünf Minuten hat. Da hätte es vermutlich jede Tasche getan. Aber damals, als frischgebackene Schulkindeltern, kamen wir uns wie Rabeneltern vor, als die Verkäuferin uns am Tisch mit den Sonderangeboten ertappte. „Der Rücken ist so wichtig“, hat sie gesagt – und uns direkt ein teures Modell angedreht.
Jetzt haben wir dieses Luxus-Objekt – und ehrlich gesagt wäre es mir lieb, wenn es unseren Sohn durch die ganze Grundschulzeit hinweg begleiten würde. Aber Ranzen werden nun einmal in Ecken geworfen, ein Stift landet nicht in der Federtasche, sondern ohne Kappe im Tascheninneren, und auch Essenreste finden ihren Weg dorthin…
Wie bekommt man die Dinger am besten wieder sauber?
Ich finde nicht, dass ein Gegenstand, der täglich von einem Kind herumgeschleppt ist, wie neu aussehen muss. Aber richtig schmutzig ist halt auch nicht so toll. Kurz zusammengefasst: Die einfachste Methode, dagegen anzugehen, sind Geschirrspüler (wirklich!) und Waschmaschine, die sicherste ist eine gründliche Handwäsche.
In der Waschmaschine
Der klassische Ranzen mit festem Gehäuse darf auf keinen Fall in die Waschmaschine, er könnte brechen. Auch bei anderen Produkten ist es wichtig, dass du vorher auf die Herstellerhinweise schaust. Ignorierst du die Angaben zur Reinigung, erlischt die Garantie, falls es (noch) eine gibt. In der Regel vertragen Rucksäcke und weiche Schultaschen aber eine sanfte Maschinenbehandlung: 30 Grad, Schongang, bloß nicht in den Trockner.
Im Geschirrspüler
In den Geschirrspüler dürfen sogar harte Ranzen – wenn euch die Sache mit der Garantie nicht so wichtig ist. Wichtig: Es dürfen keine Teile aus Pappe oder Leder in der Schultasche verarbeitet sein. Nimm alle losen Teile heraus, öffne den Deckel des Ranzens und stelle ihn verkehrtherum in die Spülmaschine. Die Tasche sollte alleine gereinigt werden, Geschirr hat in diesem Waschgang nichts zu suchen. Wähle auf jeden Fall die niedrigste Temperatur, Wasser über 55 Grad ist Gift fürs Plastik.
Unter der Dusche
Die Handwäsche ist die schonendste Methode. Nimm zunächst alles aus der Tasche heraus, was lose ist. Entferne dabei auch Patches, Anhänger und Kletties. Losen Dreck – etwa Brotkrümel oder Staub – wirst du am besten vorab mit Staubsauger oder Bürste los. Danach wandert die Tasche unter die warme Dusche. Mit einem Tuch oder Schwamm arbeitest du Waschmittel, Spülmittel, sanftes Shampoo oder Allzweckreiniger ein und lässt das Mittel etwas einwirken. Anschließend gründlich abspülen, bis kein Schaum mehr fließt, und zum Trocknen aufstellen.
Nach jeder Wäsche ist es sinnvoll, die Tasche neu zu imprägnieren. Preiswerte Produkte dafür gibt’s im Drogeriemarkt.
Was ist mit hartnäckigen Flecken und Gerüchen?
Starken Flecken kannst du schon vorab mit Gallseife zu Leibe rücken, die du mithilfe einer alten Zahnbürste vor der Wäsche ins Material reibst. Auch Schmutzradierer können helfen. Ansonsten gibt es im Drogeriemarkt für jede Art von Schmutz den passenden Reiniger – von Tinte bis Obst.
Wenn’s müffelt, hilft Backpulver: zwei Esslöffel davon im Innern des Ranzens verteilen und ein paar Stunden einwirken lassen, dann mit dem Staubsauger entfernen.