Flug mit schreiendem Baby: Mutter zeigt ihre Verzweiflung

Eine Situation, vor der vermutlich vielen Eltern graut: Die Amerikanerin Jess Spaulding postete ein Video von einem Flug mit ihrem Baby, das einfach nicht aufhört zu schreien. Doch woran liegt es eigentlich, dass Babys im Flugzeug so viel weinen?

Das berührende Video zeigt die Mama und ihr Baby aus der Selfie-Perspektive. Drei Stunden lang versucht die Mama alles, um ihr Kind zu beruhigen, doch die kleine Charlotte weint und weint.  Dann kommen auch noch Turbulenzen dazu, sodass Jessica nicht aufstehen kann, um die Kleine auf dem Arm zu beruhigen. Jessica blickt in die Kamera und sagt traurig: „Alle hassen mich.” Irgendwann fließen auch bei der verzweifelten Mama Tränen.

„Es ist das Gefühl des größten Versagens als Mutter”, schreibt sie zu dem Clip, den sie auf TikTok postet.

Die herzergreifenden Aufnahmen erregen im Netz viel Aufsehen: Millionenfach ist der kurze Film schon aufgerufen worden: Weil es darin nicht nur um ein weinendes Baby im Flugzeug geht. Es sind vor allem Jessicas Worte zu dem Video, die viele wichtig finden.

„Dieser Beitrag soll niemanden davon abhalten, mit seinem Baby zu fliegen. Es soll nur zeigen, dass man manchmal wirklich KEINE KONTROLLE über das Weinen seines Babys hat. Viele Leute hier wissen, dass Charlotte ein glückliches Baby ist, das selten weint. Allerdings gibt es manchmal Zeiten, in denen man ALLES ausprobieren kann und es einfach nicht aufhört. Ich wollte dies posten, um die Mütter, die das durchmachen, daran zu erinnern, dass es nicht an ihnen liegt. Du hast nichts falsch gemacht und du bist keine schlechte Mutter. Bleibt stark, Mamas!! Ich habe gehört, dass es immer besser werden wird.”

Doch warum weinen Babys im Flugzeug so viel?

Schreiende Babys im Flugzeug sind keine Seltenheit. Die anderen Passagiere sind genervt, die Eltern zunehmend gestresst. Doch woran liegt es eigentlich, dass die Kleinen so viel weinen, wenn sie in der Luft unterwegs sind? Der Spiegel hat mit Kinderärztin Tanja Brunnert über die Hintergründe gesprochen. Laut ihr stressen gerade längere Reisen Kinder und Säuglinge sehr. „Und ein Säugling hat wenig Möglichkeiten, seinen Stress kundzutun – außer mit Geschrei.

Außerdem könne man einem Baby noch nicht sagen, was es tun kann, um den Druck auszugleichen. Doch dafür hat Brunnert einen einfachen Tipp: „Eine Mutter kann es bei Start und Landung zum Beispiel einfach anlegen und stillen. Durch die Schluck- und Saugbewegung wird ein Muskel aktiviert, der den Verbindungsgang vom Rachen zum Ohr hin öffnet. Dadurch kann dann der Druckausgleich gemacht werden.”

Was können Eltern tun, wenn ihr Baby im Flugzeug schreit?

Der wichtigste Tipp, den die Kinderärztin für Eltern hat, ist leider leichter gesagt als getan: Ruhe bewahren. „Es hilft oft, wenn man sich selbst runterfahren kann. Wenn man selbst gestresst ist, schwitzt man mit jeder Pore Adrenalin aus. Das merken die Kinder. Je gestresster die Eltern selbst sind, desto schlechter können sie trösten.”

Dazu gehört auch, nicht aus Verzweiflung ständig die Position zu verändern, zum Beispiel das Kind von einer Schulter auf die andere zu legen oder durch den Gang zu hopsen. „Wenn man merkt, ich kann jetzt nicht mehr, kann man das Kind kurz hinlegen, vielleicht einmal kurz auf die Toilette oder einen Kaffee trinken. Am besten ist natürlich, wenn man jemanden dabei hat, der das Kind kurz nehmen kann.”

Sollte man mit einem Baby generell nicht fliegen?

Soweit würde Brunnert nicht gehen. Schließlich muss es nicht immer in der Schreikatastrophe enden. „Man muss im Vorfeld einfach gut überlegen, ob man sich das zutraut. Und wenn es stressig wird, ob man genug Ressourcen hat, dann trösten zu können.”

Steht bei euch eine Flugreise mit Baby an? Dann empfehle ich euch unseren Beitrag: „Fliegen mit Baby: Tipps für eine entspannte Reise

 

Lena Krause

Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach!

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