Prinzessin oder Sportskanone? Mädchen müssen sich nicht entscheiden!

Heather Mitchell ist eine Frau, die anpackt, eine der Kategorie „You Go, Girl!“. Das beweist die Mutter aus Alabama nicht nur tagtäglich im Alltag, sondern nun auch mit einem Projekt, das nicht faszinierender sein könnte: Die Profi-Fotografin macht Fotos von Mädchen als Prinzessinnen und Athletinnen – und zwar beides gleichzeitig auf einem Bild!

Damit setzt sie ein Statement gegen die Schwarz-Weiß-, oder besser gesagt die Blau-Pink-Welt, gegen die typische  Aufteilung in Jungs/Mädchen. Konkret geht es bei Heather darum, dass viele finden, dass Mädchen keine Sportskanonen sein sollen/möchten/können, sondern lieber Prinzessinnen in einem Elfenbeinturm.

Dabei schließt das eine das andere gar nicht aus, wie Heather schon länger klar war. Nur steht sie mit dieser Meinung oft alleine da, wie die Situation zeigt, die sie zu den ungewöhnlichen Fotos brachte.

Sie war beim Softball-Training ihrer achtjährigen Tochter Paislee, als sie mit einer anderen Mutter ins Gespräch kam. Heather sagte, sie hoffe, dass es Paislee dort gut gefalle, da sie sehr sportlich sei. „Nein, sie ist doch ein Girly-Girl!“, meinte da die andere Mutter empört. Aber, warum kann sie nicht beides sein, dachte da Heather und grübelte darüber nach.

Schließlich hatte sie eine Idee. Paislee durfte sich ein Prinzessinnen-Kleid aussuchen und eine Blumenkrone. Dann setzte sie sich auf einen Berg voller Tennisbälle, einen davon in ihrer Hand, in der coolsten Sportler-Pose überhaupt.

Dieses Foto teilte Heather auf Facebook, zusammen mit dem Aufruf, dass sie sieben Kinder so fotografieren würde. Innerhalb kürzester Zeit waren alle sieben Plätze besetzt, und zwar mit den unterschiedlichsten Persönlichkeiten. Aber alle wollten dasselbe: Prinzessin und Sportlerin sein.

Für ihr Fotoshooting durften sich alle ihre Kleider und ihre Sportschuhe selbst aussuchen, und das Ergebnis begeistert nun Menschen auf der ganzen Welt.

„Ich liebe diese Fotos! Ein guter Weg, um junge Mädchen zu feiern und aus ihnen starke, selbstbewusste Frauen zu machen!“, so ein Kommentar.

„Das ist wundervoll! Ich liebe das Konzept und die Fotografin ist eine wahre Künstlerin; sie sieht die Dinge, die andere vielleicht nicht auf die gleiche Art und Weise sehen. Mädchen können alles schaffen, alles, was sie wollen, inklusive dem, was Jungs können. Was für ein schöner Weg, um anzufangen, die traditionellen Gender-Rollen aufzubrechen. Bravo!“, schreibt eine weitere Frau.

Und das war auch das Ziel von Heather, wenn sie auch nicht ahnte, dass ihre Bilder zu einem viralen Hit werden würden: „Wenn wir kleine, heranwachsende Mädchen sind, dann sagt man uns, was wir sein können und was wir nicht sein können. Uns wird gesagt, was normal ist und was abnormal. Was ist zu viel und was ist nicht genug? Ich kann nicht anders, ich muss mich fragen, wie sehr uns das als Frauen zurückhält; zu versuchen, in eine Schublade zu passen, für die wir nicht gemacht wurden“, erklärte sie gegenüber US-Medien.

In Schubladen möchte sie auch ihre zwei eigenen Kinder nicht packen. Vielmehr sollen sie alles sein, was sie sein möchten. Das ist auch der Grund dafür, dass Paislee oft in ihren Fotos auftaucht, während ihre ältere Tochter Ivy so gut wie gar nicht vertreten ist: „Paislee ist eine geborene Entertainerin. Sie glänzt im Rampenlicht. Sie ist meine Muse, weil ihre Schwester denkt, dass fotografiert zu werden fast so eine große Qual ist wie ein Biologie-Test.“

Auf jeden Fall hat Heather mit ihren Fotos und ihrem ungewöhnlichen Ansatz sehr viele Menschen berührt. Auf ihrer Homepage finden sich zahlreiche Anfragen von Eltern, die ihre Töchter ebenfalls von ihr ablichten lassen wollen. So dürfen wir gespannt sein, ob es bald noch mehr so tolle, inspirierende Bilder gibt.

Rebecca

Schon seit rund einer Dekade jongliere ich, mal mehr, mal weniger erfolgreich, das Dasein als Schreiberling und Mama. Diese zwei Pole machen mich aus und haben eines gemeinsam: emotionale Geschichten!

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