Vor zwei Jahren habe ich das Freibad meiner Kindheit wiederentdeckt –natürlich mit meiner Tochter… Es ist ein Natursee mit etwas zweifelhaft aussehendem, aber laut Laborwerten tollem Wasser. Das Gelände um ihn herum ist riesig und herrlich: Es gibt einen kleinen Strand, Wiesen mit vielen Schattenplätzen, einen Spielplatz, eine Wasserrutsche und einen Kiosk und Imbisswagen. Für recht wenig Eintrittsgeld kann man hier echtes Urlaubsfeeling erleben – bis hin zum nahrhaften Pommes-Abendbrot, bevor es müdegetobt nach Hause geht.
Man spürt es, oder? Ich bin total begeistert und gerade für Kinder bedeutet ein Tag im Freibad das totale Gefühl von Freiheit.
Womit wir beim Thema wären… Unsere Freiheit ist ja in den letzten Wochen, um es mal dramatisch auszudrücken, ein wenig beschnitten worden. Aus gutem Grund! Aber was diesen Sommer alles möglich sein würde, das war lange unklar. Und ist es bis jetzt.
Allerdings werden viele Maßnahmen ja gerade nach und nach gelockert … ein tolles Gefühl! Und in vielen Bundesländern wissen auch die Freibäder inzwischen schon, dass sie bald wieder öffnen dürfen.
Natürlich gibt es auch hier gewisse Auflagen.
So gilt beispielsweise auch hier der Mindestabstand von 1,5 Metern etc. Ganz klar, dass die Badbetreiber sich gut überlegen müssen, wie sie das umsetzen können!
Ein Freibad allerdings hat sich etwas überlegt, was bestimmt für mehr„Sicherheit“ sorgt – aber auch eine so so traurige Vorstellung ist. Der Zutritt zum Naturerlebnisbad Deuz ist für Kinder verboten. Eintritt gibt es hier erst ab 18.
Läuferin Sabrina Mockenhaupt hat auf ihrem Facebook-Account darauf aufmerksam gemacht:
Och mann, mal im Ernst: Ein Freibad ohne Kinder? Das ist doch doof! Wer findet dann das gut – außer vielleicht Teenies, die in Ruhe knutschen wollen. Aber Moment, die dürfen ja auch gar nicht ins Bad.
Und so gehen auch die Kommentare unter dem Post von traurig bis wütend.
Paul Wagener, der Bürgermeister von Netphen, sagt dazu in einem Video auf Facebook: „Es geht um die Sicherheit und Gesundheit von Menschen und nicht um das Öffnen um jeden Preis!“
Und Rüdiger Honig, der Vorsitzende des Freibads in Netphen, gibt an, dass er nicht weiß, wie er das Sicherheitskonzept für Familien umsetzen kann. „Es ist ein schwieriges Thema. Hier geht es ja um Mindestabstand und Liegeflächen etc. Daher haben wir uns entschlossen, zunächst nur für erwachsene Saisonkartenbesitzer zu öffnen. Es tut uns leid für alle Familien, aber mehr können wir noch nicht machen.“ Natürlich strebt er aber an, möglichst schnell wieder für ganze Familien zu öffnen.
Wahrscheinlich muss man das ja auch verstehen. Die Verantwortung des Betreibers ist natürlich immens. Aber traurig ist das Ganze schon. Mal sehen, wie andere Freibäder dieses Problem handhaben werden.
Sagt mal, wie findet ihr denn diese Lösung?
Ich bin auf den Artikel gestoßen, weil ich genau das gesucht habe: ein Bad wo man in Ruhe schwimmen kann – eben ohne Kinder. Es liegt nun mal in deren Natur ständig laut und nervig zu sein. Das möchte ich einfach nicht um mich haben. Es wäre schön, wenn es auch dafür Verständnis gäbe. Schließlich können die Kinder in ALLE anderen Bäder. So what?
Das macht mich dermaßen wütend.. Verstoßen nicht einige dieser Zutrittsverbote mittlerweile gegen das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz?!?!