Früchtetee fürs Baby: Ab wann darf ich ihn geben?

Wenn Babys von Muttermilch oder Pre-Nahrung auf die Beikost umsteigen, kommen neben Wasser oftmals auch verschiedene Teesorten auf den Tisch. Aber ist beispielsweise Früchtetee fürs Baby überhaupt schon zu empfehlen? Wir wissen, was der Durstlöscher kann und worauf du achten solltest.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Babys unter sechs Monaten sollten noch keinen Früchtetee trinken. Erst mit dem Start der Beikost ist ein zusätzliches Getränk empfehlenswert.
  • Früchtetee kann viel Fruchtzucker enthalten und sollte daher nur in geringen Mengen im Trinkbecher deines Würmchens landen.
  • Viele Früchteteesorten schmecken leicht säuerlich, was bei Babys und Kleinkindern nicht immer gut ankommt.
  • Dennoch ist Früchtetee die deutlich bessere Wahl im Vergleich zu Säften, die womöglich noch mit Zusatzstoffen angereichert wurden.
  • Wenn du deinem Baby Früchtetee zum Probieren geben möchtest, wähle ein Bio-Produkt ohne künstliche Aromen.

Übrigens: Hier verraten wir dir, wie es mit Früchtetee in der Stillzeit aussieht.

2. Ist Früchtetee für mein Baby geeignet?

Während Früchtetee in der Schwangerschaft nicht nur erlaubt, sondern auch gesund ist, ist die meist säuerliche Teesorte für Babys nur bedingt zu empfehlen. Das raten jedenfalls Experten! Der Grund: Früchtetee enthält nicht nur Zusatzstoffe, sondern auch jede Menge Fruchtzucker. Durch den leicht sauren Geschmack kommt der Tee bei Säuglingen und Kleinkindern in der Regel ohnehin nicht so gut an. Grundsätzlich sollte Früchtetee so oder so nur in Maßen angeboten und nicht als reiner Durstlöscher eingesetzt werden.

Tipp: Statt Früchtetee kannst du deinem Nachwuchs lieber Kräutertee anbieten. Besonders gut geeignet sind zum Beispiel Kamillentee oder Salbeitee. Hier findest du eine Übersicht, welcher Tee für Babys geeignet ist.

3. Ab wann darf mein Baby Früchtetee trinken?

In den ersten sechs Lebensmonaten braucht dein Würmchen noch keine zusätzliche Flüssigkeit. Solltest du dein Kind stillen oder Pre-Nahrung zuführen, reicht das vollkommen aus und deckt den Flüssigkeitshaushalt des Würmchens ideal. Sobald die Beikostphase dann eröffnet ist, kannst du allerdings auch ein zusätzliches Getränk anbieten ➤ Wie du die Reifezeichen für Beikost erkennst, erfährst du hier.

Oftmals ist Wasser die erste Wahl für Säuglinge und Kleinkinder, aber auch bestimmte Teesorten bieten sich unter Umständen an. Nach dem ersten Geburtstag ist Früchtetee eine willkommene Abwechslung und immer noch besser als zuckrige Säfte. Dennoch solltest du Getränke mit Geschmack nicht zu früh und auch nicht zu häufig anbieten.

Wie viel Tee ist für mein Baby ideal?

Bei der Menge kommt es darauf an, welche Teesorte du deinem Liebling anbieten möchtest. Da Früchtetee viel Fruchtzucker enthält, sollte dieser nur hin und wieder in kleinen Mengen verabreicht werden. Bei Kräutertee bist du dagegen etwas flexibler. Grundsätzlich sollte dein Spatz aber nicht mehr als drei- bis fünfmal täglich einen Teelöffel Tee (etwa Fencheltee) bekommen. Um für eine ausreichend hohe Flüssigkeitszufuhr zu sorgen, ist Wasser nach wie vor top!

4. Welcher Früchtetee ist fürs Baby geeignet?

Ab und zu ist Früchtetee für dein Baby ab dem ersten Geburtstag okay. Obwohl Fruchtzucker enthalten ist, finden sich in dem Getränk nämlich auch Vitamine und Spurenelemente. Zudem bestehen hochwertige Früchteteesorten aus getrockneten Früchten und Kräutern. Dadurch bleiben die gesunden Eigenschaften der Früchte weitestgehend erhalten und gehen beim Aufbrühen sogar ins Wasser über.

Da Früchtetee von Natur aus leicht säuerlich schmeckt, kommt dieser bei kleineren Kindern nicht immer super gut an. Entweder verdünnst du den jeweiligen Tee vor dem Trinken mit viel Wasser oder du greifst zu einem Früchtetee mit mildem Geschmack, wie zum Beispiel Apfeltee. Auch Hagebutte ist als Früchtetee für Babys durchaus geeignet, schmeckt aber ebenso ein wenig säuerlich.

Hinweis: Von Instant-Früchtetee und Teegranulat bitte die Finger lassen! Er enthält in der Regel viel zu viel Zucker, der unter anderem den kleinen Zähnchen extrem schaden kann.

5. Was sollte ich bei Baby-Früchtetee beachten?

Entscheide dich am besten für einen Früchtetee in Bio-Qualität. Normale Teesorten aus dem Supermarkt sind oftmals mit künstlichen Aromen angereichert, um den Geschmack zu intensivieren, und deshalb für Babys nicht zu empfehlen. Denn: Die Zusatzstoffe können den Organismus deines Babys unnötig belasten.

6. Früchtetee fürs Baby ohne Zucker: Rezept zum Selber machen

Während Babys im ersten halben Jahr keinen Tee als zusätzliche Flüssigkeitszufuhr benötigen, kannst du deinem Spatz ab etwa acht Monaten (besser ab einem Jahr) einen geeigneten Baby-Früchtetee anbieten. Oder du machst das fruchtige Getränk direkt selber – das Rezept von smarticular.net ist kinderleicht und schnell zubereitet.

Das brauchst du dafür:

  • 30 g Hagebuttenschale
  • 20 g Apfelschale
  • 30 g Himbeeren
  • 10 g Brombeerblätter

So einfach geht der Früchtetee für Kinder:

  1. Vermische alle aufgelisteten Zutaten miteinander.
  2. Bewahre deine DIY-Teemischung luftdicht in einem fest verschlossenen Behälter auf.
  3. Sobald du den Baby-Früchtetee zubereiten möchtest, einfach einen Teelöffel der Früchtemischung mit sprudelnd kochendem Wasser übergießen.
  4. Bevor dein Baby den Tee bekommt, durch ein Sieb gießen.
  5. Je länger du den Früchtetee ziehen lässt, desto intensiver wird der Geschmack. Daher solltest du unbedingt ausprobieren, was deinem Nachwuchs schmeckt.

Wie es mit anderen Tee-Sorten für dein Baby aussieht, verraten wir dir hier:

Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

Hier findest du viele weitere Infos, Tipps und Rezepte zum Thema Babyernährung

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Wiebke Tegtmeyer

Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur, einem Volontariat und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich passenderweise nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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2 Comments
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Jessica
Jessica
15 Tage zuvor

Liebe Pamela
Leider ist Fencheltee sehr schädlich für Babys und wird nicht für Kinder unter 4 Jahren empfohlen, aufgrund des enthaltenen Estragol was die Bildung von Krebszellen fördert. Auch Kinder bis 11 Jahren sollten Fencheltee nur in Massen geniessen und stillende Mütter komplett darauf verzichten! Zudem ist der Bauchweh-lindernde Effekt nicht wissenschaftlich belegt.
Bitte umbedingt deine Empfehlung im Artikel aktualisieren!
Quelle: EU Arzneimittelagentur

Last edited 15 Tage zuvor by Jessica