Ein Alptraum für die betroffenen Eltern: Im Klinikum Oldenburg ist jetzt ein frühgeborenes Baby durch verunreinigtes Milchpulver gestorben – und ein weiteres Kind, das die Nahrung mit seinem Fläschchen bekommen hat, ist schwer erkrankt. Das berichtetet u.a. RTL.
Auslöser für diese tragischen Ereignisse war der Keim „Cronobacter“.
Dieses stäbchenförmige Bakterium kommt überall in unserer Umwelt vor und kann typischerweise in Gewürzen, diversen anderen Lebensmitteln und eben auch in Babynahrung vorkommen.
Gefährlich kann so eine Infektion für Menschen mit geschwächter Immunabwehr werden, insbesondere Frühgeborene mit einem niedrigen Geburtsgewicht. Wer keinen ausreichenden körpereigenen Schutz gegen Infektionen hat, der kann durch Cronobacter eine Sepsis oder auch eine Hirnhautentzündung bekommen, die im allerschlimmsten Fall auch zum Tode führen können.
Aber: Diese Art der Infektionen kommt sehr selten vor!!!!
Trotzdem können Eltern leicht verhindern, dass das Bakterium beim Zubereiten der Säuglingsnahrung zu Hause ins Pulver gerät. Denn dort vermehren sich vorhandene Bakterien zwar nicht – überleben aber lange.
Um eine nachträgliche Kontamination von an sich „reinem“ Milchpulver zu vermeiden, sollte man sehr sorgfältig beim „Fläschchenmachen“ sein. Denn auch Löffel, die Fläschchen selbst oder andere Gerätschaften können das Bakterium in die Milch einbringen.
Daher sollten Eltern folgendes beachten:
- Hände vorab gründlich mit Wasser und Seide waschen und am sauberen Handtuch gut abtrocknen.
- Fläschchen, Löffel, Milchpulverportionierer etc. pp. nach jedem Gebrauch – am besten sofort – mit heißen Wasser und Spülmittel abwaschen und gut trocknen lassen, oder aber im Geschirrspüler reinigen.
- Außerdem empfehlenswert: Alle Dinge für mindestens zwei Minuten mit kochendem wasser auskochen – oder einen extra Sterilisator verwenden.
- Milchpulver nie mit rohen Lebensmitteln in Berührung kommen lassen – auch nicht mit den Spuren der Lebensmittel an den Händen!
- Säuglingsnahrung immer erst direkt vor dem Füttern zubereiten – wenn das Baby nicht (aus)trinkt, dürfen die Reste höchsten zwei Stunden nach der Zubereitung verfüttert werden.
- Beim Zusammenbauen der Flasche möglichst den Sauger nicht an der Spitze berühren.
Als ehemalige „Fläschenmama“ weiß ich am allerbesten, dass man in vielen Dingen mit der Zeit oft nachlässiger wird. Das ist normal und in gewissem Maße sicher auch okay. Aber gerade bei noch sehr kleinen Babys oder Frühchen sollte man wirklich sehr auf die Hygiene achten. Denn das kann – im Extremfall – Leben retten.