Für alle Menschen, die eine Vaterfigur in ihrem Leben vermissen oder einfach auf der Suche nach einem väterlichen Rat sind, bietet das Internet eine Lösung an: „Hey Kids”, so startet Rob Kenney die meisten seiner Youtube-Videos, in denen er Alltagshilfe im Dad-Style anbietet. Seine Motivation ist herzergreifend: Er möchte anderen der Vater sein, den er selbst nie hatte.
Laut Daten des statistischen Bundesamts waren 2019 in Deutschland rund 1,3 Millionen Mütter alleinerziehend. Selbstverständlich gibt es auch alleinerziehende Papas, ihr Anteil liegt jedoch nur bei 12 Prozent. Wenn der Papa plötzlich nicht mehr im gleichen Haushalt lebt oder es vielleicht aus anderen Gründen keine männliche Bezugsperson gibt, weiß Rob Rat – oder wie er selbst sagt „Dadvice”.
https://www.youtube.com/watch?v=TATblk1LUQI
Auf seinem Kanal „Dad, how do I?” (deutsch: „Papa, wie geht das?”) erklärt er seinen Internet-Kindern, wie er seine Community liebevoll nennt, wie man sich rasiert, wie man eine Krawatte bindet und den Autoreifen wechselt. Alles Dinge, die Kinder typischerweise ihren Vater fragen würden.
Peinliche Dad-Jokes inklusive
Doch damit nicht genug, der Youtube-Daddy liebt es zu backen und zeigt deswegen auch eine Menge toller Rezepte zum Nachmachen. Außerdem macht Rob auch Videos mit inspirierenden Botschaften für Kinder, in denen er ihnen zum Beispiel erklärt, warum er stolz auf sie ist und warum sie alles schaffen können. Eines darf dabei nie fehlen: Seine furchtbaren „Dad-Jokes”, die er gerne unpassend einfließen lässt.
Mit seinen Videos erreicht Rob inzwischen mehr als 3 Millionen Zuschauer, er hat auch einen erfolgreichen Instagram-Account und ein Buch geschrieben. Dabei ist seine eigene Kindheit sein größter Antrieb, denn Robs Vater verließ die Familie, als er noch klein war. Er und seine Geschwister hätten sich immer jemanden gewünscht, der ihnen zeigt, wie man Dinge repariert und ihnen sagt, dass er stolz auf sie ist.
Inzwischen hat Rob seinem Vater vergeben und selbst zwei erwachsene Kinder. Sein Youtube-Channel entstand im Lockdown, er wollte seine Ratschläge und Hilfestellungen für seine Kinder und mögliche Enkelkinder festhalten. Doch seine Videos trafen offenbar einen Nerv und begeistern das Netz.
Dass sich seine Familie mal so extrem vergrößern würde, damit hat der Internet-Papa nicht gerechnet. Im Interview mit USA Today erzählt er: „Ich habe damit gerechnet, dass sich vielleicht 30 bis 40 Leute meine Videos anschauen. (…) Ich hatte nicht vor, etwas Tiefgreifendes zu machen, sondern wollte einfach etwas Freundlichkeit in die Welt bringen.” Na, das hat Rob doch prima hinbekommen, oder?