Das letzte Wochenende brachte neben frostigen Temperaturen auch endlich wieder Sonne in weite Teile Deutschlands – so auch in Berlin. Das nutzten offenbar viele Menschen, um sich auf die mittlerweile zugefrorenen Seen zu wagen. Zum Leidwesen der Berliner Polizei, die die Eisflächen mit einem Helikopter räumen ließen und nun Kritik dafür einstecken muss.
Reckless and and irresponsible from @polizeiberlin at Weißensee today. Yes, people should be off the ice if it’s unsafe. But there were small children in the middle of that storm of snow and ice chips. Most didn’t even know the police wanted them off before this turned up pic.twitter.com/gzn96KdhP8
— Eoghan Sweeney (@buileshuibhne) February 13, 2021
In der vergangenen Wochen waren sie wieder überall zu lesen: Die Warnungen davor, gefrorene Eisflächen zu betreten. Denn leider passiert es viel zu oft, dass Menschen die Tragfähigkeit des Eises falsch einschätzen und dann einbrechen. So waren schon am Samstag auf dem zugefrorenen Schlachtensee in Berlin-Zehlendorf Menschen eingebrochen. Wie die Berliner Feuerwehr auf Twitter mitteilte, konnten sich die Personen selbst befreien – sie hatten Glück. Denn leider enden solche Einbrüche in zugefrorene Seen immer wieder tödlich.
Drastische Räumung der zugefrorenen Seen durch die Polizei
Doch das konnte die Berliner offenbar nicht schrecken, sie ließen es sich nicht nehmen ihre Seen mit Schlitten, Schlittschuhen und Hockeyschlägern zu erobern. Besonders Familien und kleine Kinder tummelten sich auf den zugefrorenen Seen. Dieses Vergnügen war jedoch nicht von langer Dauer. Wie verschiedene Videoaufnahmen zeigen, ließ die Polizei mehrere Seen räumen – und das ziemlich drastisch.
Es ist zu sehen, wie der Hubschrauber bedrohlich nahe über den Menschen fliegt, die daraufhin hektisch werden. Der durch die Rotorblätter erzeugte, starke Wind wirbelt außerdem Schnee auf, der die Sicht einschränkt. Das dürfte nicht nur den anwesenden Kindern einen gehörigen Schrecken eingejagt haben.
Auf der Eisfläche bricht Chaos aus
Wie (eigentlich) nicht anders zu erwarten, bricht auf der Eisfläche Chaos aus. Trotzdem sind die Berliner wohl mit einem Schrecken davon gekommen, von ein paar fort gewirbelten Handschuhen und Mützen mal abgesehen. Aber war diese Maßnahme wirklich notwendig, um die Menschen zu schützen? Oder war der Hubschrauber-Einsatz nur ein unnötiges Risiko?
Diesen unbequemen Fragen muss sich die Berliner Polizei nun stellen. So werden immer mehr Stimmen laut, die den Einsatz der Polizei als „rücksichtslos“ und „unverantwortlich“ bezeichnen. Auf Twitter schreibt ein User die Polizei direkt an: „Verantwortungslos, Sie sollten wissen, dass die Bassschwingungen, die von einem Heli ausgehen, Eis zum Brechen bringen können. Das war die denkbar ungeeignetste Methode Menschen zu retten. Aber – ist halt Berlin.”
Umstrittener Einsatz der Berliner Polizei
Dennoch gibt es auch User, die die Polizei verteidigen und den Fehler bei denen sehen, die die Eisflächen betraten, ohne dass diese freigegeben waren: „Was um Himmels Willen haben sich diese Gestalten dabei gedacht, ihre Kinder auf das dünne Eis zu verführen? Absolut verantwortungslos – indes nicht der Heli!“
Ob der Hubschrauber auch am Montag zum Einsatz kommt, ist noch unklar. Ein Sprecher der Berliner Polizei sagte am Morgen auf BILD-Anfrage, dass das Treiben auf den Berliner Seen beobachten und davon abhängig entschieden werde.