Geheime Zeichen: Wenn die erste Begegnung mit Santa schiefläuft

Ich war beim ersten Weihnachten nach der Geburt meines Sohnes furchtbar aufgeregt. Er war gerade sechs Monate alt, aber ich wollte unbedingt, dass sein erstes Weihnachtsfest ganz besonders wird.

Ich kaufte ihm also eine rote Weihnachtsmannmütze (die ich enger nähen musste und die ihm trotzdem dauernd in die Stirn rutschte), stellte die Krippe vor ihm auf und spielte ihm Weihnachtslieder vor. Die Reaktion? Keine! Er war viel eher fasziniert von dem blinkenden Feuerwehrauto, das ein Nachbarskind bei uns vergessen hatte.

Ja, mit den Erwartungen an Weihnachten und allem, was dazu gehört, ist das so eine Sache.

Das musste auch die Amerikanerin Kerry Spencer feststellen: Am ersten Weihnachten ihres Sohnes Samuel wollte sie so viele schöne Erinnerungen schaffen wie möglich und zückte bei jeder Gelegenheit die Kamera.

Ein Höhepunkt der Weihnachtszeit sollte für ihren Sohn sein, beim Weihnachtsmann auf dem Schoß zu sitzen.

Während die Mama eifrig Fotos machte und meinte, ihr Sohn hätte die Zeit seines Lebens, ging der Schuss nach hinten los:

Samuel himmelte den Weihnachtsmann nicht nur nicht an – sondern zeigte seiner Mutter auch heimlich, dass er „Hilfe“ brauchte.

Da er weder weinte noch Anstalten machte, vom Schoß des Weihnachtsmanns zu robben, merkte Kerry Spencer davon erstmal nichts.

Erst als die Mutter später ihre Fotos anschaute, musste sie laut lachen: „Wir haben unserem Baby die Zeichensprache beigebracht. [Was er mit den Händen macht] ist das Zeichen für ‚Hilfe‘. Na, bitte schön.“

Tatsächlich: Die Mutter hatte ihrem Sohn die Amerikanische Zeichensprache beigebracht, um mit ihm schon kommunizieren zu können, bevor er sprechen konnte.

„Samuel — mein Sohn — bescherrschte nicht viele Zeichen, und wie viele andere Babys auch, die die Zeichensprache lernen, neigte er auch dazu, die Zeichen falsch umzusetzen (man kann in diesem Bild sehen, dass sein Daumen zur Seite steht, wenn er genau genommen, in der Zeichensprache nach oben zeigen sollte)… aber er kannte genug Worte, um mir grob zu zeigen, was ich wissen musste – ob er hungrig, durstig, traurig war […]“, so Spencer zu babble.de.

Heute ist ihr Sohn schon ein paar Jahre älter und findet das Foto auch superwitzig. Jedes Jahr zu Weihnachten gräbt die Familie es wieder aus und postet es zur allgemeinen Erheiterung.

Da Lachen eh viel besser als Stress ist, nehme auch ich Weihnachten dieses Jahr viel lockerer. Die verhunzten Plätzchen meines Sohnes? Schön individuell. Die Christbaumkugeln, die er vom Baum pflückt? Scherben bringen Glück.

Tolle Schnappschüsse inklusive.

Tamara Müller

Als süddeutsche Frohnatur liebe ich die Wärme, die Berge und Hamburg! Letzteres brachte mich vor sieben Jahren dazu, die Sonne im Herzen zu speichern und den Weg in Richtung kühleren Norden einzuschlagen. Ich liebe die kleinen Dinge im Leben und das Reisen. Und auch wenn ich selbst noch keine Kinder habe, verbringe ich liebend gerne Zeit mit ihnen.

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