Gelbkörperschwäche behandeln bei Kinderwunsch – so klappt`s!

Eine der häufigste Ursachen für einen unerfüllten Kinderwunsch ist die so genannte Gelbkörperschwäche. Es gibt aber eine gute Nachricht – man kann etwas dagegen tun! Wie Ärzte Gelbkörperschwäche behandeln, was du mit Hausmittels tun kannst und Erfahrungen von Mamas. 

1. Das Wichtigste auf einen Blick: Gelbkörperschwäche behandeln

  • Wenn es trotz etlichen Versuchen mit dem Baby nicht klappt, könntest du an einer Gelbkörperschwäche leiden.
  • Dabei produziert dein Körper zu wenig Progesteron.
  • Dadurch kann sich die Eizelle nach dem Eisprung nicht einnisten.
  • Gelbkörperschwäche lässt sich aber gut behandeln.
  • Zunächst kannst du es mit Hausmitteln versuchen.
  • Und dann mit Medikamenten bzw. einer Hormon-Therapie.
  • Dein Arzt bespricht mit dir die Behandlung.

2. Was genau ist eine Gelbkörperschwäche?

Wenn Frauen versuchen, schwanger zu werden und es nach etlichen Versuchen immer noch nicht klappt, dann ist das nicht nur frustrierend, sondern nagt auch am eigenen Selbstvertrauen. Das muss aber nicht bedeuten, dass du generell nicht schwanger werden kannst!

Du könntest an einer Gelbkörperschwäche leiden. Sie gehört zu den häufigsten Ursachen für einen unerfüllten Kinderwunsch.

Was bewirkt Gelbkörperschwäche bei Frauen?

Der medizinische Begriff für die Gelbkörperschwäche ist Lutealinsuffizienz und beschreibt eine Funktionsstörung der Gelbkörper in den Eierstöcken. Daher liegt ihr oft eine Störung der Eierstockfunktion zugrunde.

Dein Körper produziert zu wenig Progesteron, was aber essenziell ist, wenn man schwanger werden möchte. Denn die Hormone sind unter anderem für die Einnistung der Eizelle zuständig.

In einem normal ablaufenden Zyklus bildet sich in einem der zwei Eierstöcke nach dem Eisprung ein Gelbkörper, der dann das Gelbkörperhormon Progesteron produziert. Es ist für die Durchblutung und den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut verantwortlich und gehört mit Estradiol zu den wichtigsten Sexualhormonen der Frau.

Leidest du unter einer Gelbkörperschwäche, fehlt der Gebärmutter nun die Möglichkeit, sich auf eine Einnistung der befruchteten Eizelle vorzubereiten. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass eine Schwangerschaft entweder gar nicht zustande kommt oder durch eine frühe Fehlgeburt abgebrochen wird.  Die Gelbkörperschwäche zählt also als eigenständige hormonelle Erkrankung.

3. Was tun? Gelbkörperschwäche behandeln und Symptome erkennen

Vor der eigentlichen Behandlung ist es erst einmal wichtig, herauszufinden, ob du an einer Gelbkörperschwäche leidest. Welche Symptome du hast, hängt ganz von deinem Körper ab, und kann sich zu jeder anderen Frau unterscheiden!

Diese Symptome könnten ein Indikator sein

  • Eine verkürzte zweite Zyklushälfte: Miss am besten über mehrere Zyklen deine Temperatur, und zwar direkt nach dem Aufwachen (wie bei der Natürlichen Familienplanung). Hast du mehrere Monate in Folge weniger als 8 bis 10 Tage pro Zyklus erhöhte Temperaturwerte, könnte das ein Indikator sein.
  • Schmierblutungen in der zweiten Hälfte des Zyklus
  • Schmerzende und spannende Brüste
  • Fehlgeburten besonders in den ersten paar Tagen nach der Befruchtung
  • Zysten, Geschwulste oder Myome in der Gebärmutter
  • Langsamer Anstieg der Basaltemperatur (Morgentemperatur)
  • Starke PMS-Symptome wie Muskel- und Gelenkschmerzen und Schlafstörungen oder Rastlosigkeit und Blasenschwäche
  • Zusätzlich können Reizbarkeit, Kopfschmerzen, Haarausfall, starke Wassereinlagerungen oder sogar Depressionen auftreten

Wann sollte ich mich auf Gelbkörperschwäche testen lassen?

Treffen einige oder mehrere diese Symptome auf dich zu, dann solltest du einen Arzt aufsuchen und dich untersuchen lassen.

Er wird anhand eines Speichel- oder Bluttests in der zweiten Zyklushälfte feststellen, ob du unter einem Progesteronmangel leidest, und die weitere Vorgehensweisen mit dir klären.

Manchmal treten die Symptome jahrelang nur ganz schwach ausgeprägt auf und werden daher erst gar nicht überprüft. Oft befasst man sich mit der Problematik erst dann, wenn der Kinderwunsch unerfüllt bleibt.

4. Gelbkörperschwäche behandeln bei Kinderwunsch  – welche Medikamente helfen

Wird bei dir eine Gelbkörperschwäche festgestellt, dann bist du nicht dazu verdammt, kinderlos zu bleiben.

Inzwischen kann man durch die Gabe von Hormonen die Funktionsstörung gut behandeln. Progesteron Präparate sind immer verschreibungspflichtig und können in Form von Cremes, Tabletten oder Pflastern angewendet werden.

Dein Arzt wird dich zunächst gründlich untersuchen und dann über die Behandlung entscheiden. Wahrscheinlich verschreibt er dir Präparate, die den Hormonhaushalt ausgleichen, deinen Progesteronspiegel anheben und die Follikelreifung unterstützen. 

Zum Beispiel Clomifen (ein niedrig dosiertes Östrogen) oder Utrogest – beide sorgen in der zweiten Zyklushälfte für eine normale Ausreifung des Follikels.

Manchmal werden aber auch Progesteroncremes eingesetzt, um verschiedene Hormone miteinander zu kombinieren.

Wann muss ich das Gelbkörperhormon nehmen?

Es ist wichtig, dass die Hormone nach dem Eisprung dem Körper zugeführt werden. Deshalb hilft es ungemein, wenn du deinen Zyklus genau kennst und weißt, wann dein Eisprung statt findet. Das erhöht deine Chance, schnell schwanger zu werden!

Da das Hormon schnell abgebaut wird, erfolgt die Anwendung häufig zwei Mal am Tag.

Dauer: Wie lange muss man die Gelbkörperschwäche behandeln?

Die Dauer der Behandlung unterscheidet sich tatsächlich. Häufig bekommen Frauen das Hormon bis zur 12. Schwangerschaftswoche (SSW). Ab dann übernimmt nämlich die Plazenta die Gelbkörperhormonproduktion.

Gibt es Nebenwirkungen, wenn man Gelbkörperschwäche behandelt?

Generell ist die Behandlung erfolgsversprechend. Dennoch kann es zu kleineren Nebenwirkungen kommen.

5. Gelbkörperschwäche behandeln (natürlich) – welche Hausmittel können helfen?

Da die Verabreichung von Progesteron noch nicht ausgiebig erforscht ist, versuchen viele Frauen zunächst auf natürliche Mittel zurückzugreifen, um ihre Gelbkörperschwäche zu behandeln.

Yamswurzeln, Mönchspfeffer, Tees oder ätherische Öle haben sich dabei als hilfreich erwiesen.

Gelbkörperschwäche behandeln mit Mönchspfeffer

Mönchspfeffer (Agnus Castus) wurde bereits in der Antike verwendet und soll den weiblichen Hormonhaushalt harmonisieren und die Fruchtbarkeit erhöhen, indem die eigene Progesteronbildung angeregt wird. Kleinere Untersuchungen haben gezeigt, dass das wirklich gelingt – auch wenn groß angelegte Studien bislang fehlen.

Stress reduzieren – hilft auch Gelbkörperschwäche zu behandeln

Untersuchungen haben außerdem gezeigt, dass auch Stress eine Ursache der Gelbkörperschwäche sein kann. Nicht immer ist es leicht, „einfach mal zu entspannen“. Aber du kannst es trainieren. Yoga, Meditation oder einfach die Tasse Tee oder Kaffee in Ruhe genießen kann einiges bewirken. Das Wichtigste dabei: ganz tief und bewusst atmen und öfter mal inne halten. So gut es eben geht.

6. Gelbkörperschwäche behandeln: Erfahrungen

In ihrem Video erzählt Sarah von ihren Erfahrungen und Erkenntnissen zum Thema Gelbkörperschwäche behandeln. Übrigens ist die YouTuberin und Mama auch approbierte Ärztin!

7. Ursachen: Woher kommt eine Gelbkörperschwäche?

Es gibt verschiedene Ursachen für eine Gelbkörperschwäche. Meistens aber liegt der Lutealinsuffizienz das PCO-Syndrom zugrunde. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, die zu einer unzureichenden Follikelreifung im Eierstock führt.

Des Weiteren kann zum Beispiel das Absetzen der Pille zu einem Wirrwarr im Hormonhaushalt führen und zu einer geringeren Produktion an Progesteron führen. Das pendelt sich aber häufig nach ein paar Monaten wieder ein.

Wenn es nicht daher kommt, dann wird die Gelbkörperschwäche eventuell durch

  • Infekte der Eierstöcke,
  • Störungen der Nebenniere, Schilddrüse, des Darms oder der Bauchspeicheldrüse ausgelöst.
  • Manchmal ist sie aber auch einfach eine Folge der Wechseljahre, da es hier häufig zu einem Progesteronmangel kommt.

Progesteron (Gelbkörperhormon): Was ist das überhaupt?

Das Sexualhormon Progesteron (=Gelbkörperhormon) ist das wichtigste weibliche Sexualhormon und hilft einfach gesagt dabei, dass wir uns fortpflanzen können. Zusammen mit anderen weiblichen Geschlechtshormonen, vorrangig dem Östrogen, bereitet Progesteron deinen Körper darauf vor, schwanger zu werden, indem es vor allem dafür sorgt, dass die Gebärmutterschleimhaut aufgebaut wird. Dort nistet sich dann die befruchtete Eizelle ein.

Progesteron wird während der Schwangerschaft auch zum Teil im Mutterkuchen und in der Nebennierenrinde gebildet und ist für den Erhalt der Schwangerschaft mitverantwortlich. Es sorgt zusätzlich für die Nährstoffversorgung der Gebärmutterschleimhaut und für das Wachstum des Babys.

Progesteron (=Gelbkörperhormon) hat noch mehr Funktionen

  • stimuliert den Stoffwechsel und sorgt dadurch für mehr Energie
  • entspannt dich und fördert so einen besseren Schlaf
  • fördert den Knochenaufbau
  • sorgt für tolle Haare und Haut – welche Frau mag das nicht?
  • hilft deinem Körper dabei, Milch zu bilden, indem es die Verdichtung der Brustdrüsen fördert

Zusätzlich wird Progesteron in Studien nachgesagt, dass es die Beweglichkeit der Spermien unterstützt, was wiederum sehr hilfreich sein kann, wenn du schwanger werden möchtest

Und wieso nun die Bezeichnung Gelbkörper?

In der zweiten Zyklushälfte nach dem Eisprung, wird das drüsenähnliche Gewebe aus der zurückgebliebenen Eibläschenhülle (des Follikels) gebildet. Und tatsächlich hat der Name einfach nur etwas mit dem Aussehen des Gewebes zu tun. Es ist nämlich gelb!

Fazit: Gelbkörperschwäche behandeln

Egal welche Therapieform du wählst, eine Gelbkörperschwäche kann man gut behandeln. Lass dich von deinem Arzt beraten und höre vor allem auf die Reaktion deines Körpers. Wir wünschen dir viel Erfolg beim Kinderwunsch!

Gelbkörper Mangel – was sind deine Erfahrungen? Hast du Fragen? Wir freuen uns auf deinen Kommentar!

Laura Dieckmann

Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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